Wie Trauer Kraft geben kann
Wann ist Trauer sinnvoll?
Wir fühlen Trauer, wenn es einen Unterschied gibt zwischen der aktuellen Situation und unserem Wunsch, wie sie sein sollte.
Wenn z.B. ein geliebter Mensch sich von uns trennt, dann fühlen wir vielleicht Trauer, weil wir diesen Menschen gerne wieder zurück hätten.
Wir ziehen uns vielleicht zurück, können uns nicht mehr freuen an Dingen, die uns bisher erfreut haben, wir denken an all die schönen gemeinsamen Erlebnisse mit diesem Menschen und bedauern, dass wir diese nicht mehr in dieser Form erleben werden.
Vielleicht können wir uns zuerst gar nicht vorstellen, dass es jemals wieder so schön werden kann, vielleicht weinen wir viel.
Vielleicht müssen wir mit dieser Trennung auch den Traum von einer glücklichen Beziehung loslassen, den wir uns in den schönsten Farben ausgemalt haben.
All dies sind verständliche Verhaltensweisen und wir können sie zulassen, ja es wäre schädlich für uns, wenn wir versuchen würden, die Trauer wegzuwischen, zu überspielen oder uns sofort in eine neue Beziehung zu stürzen, nur um die Trauer nicht zu spüren.
Wann ist Trauer nicht sinnvoll?
Manchmal wird Trauer auch benutzt um anderen Gefühlen auszuweichen, die eigentlich passender wären.
Wenn wir dem geliebten Menschen z.B. etwas vorzuwerfen haben, dann wäre manchmal auch Wut gerechtfertigt. Wut verleiht uns die Kraft, Dinge, die veränderbar sind, auch in die Veränderung zu bringen. Wenn uns der ehemals geliebte Mensch z.B. noch Geld schuldig ist, könnte uns die Wut dazu bringen, dass wir dieses auch vehement einfordern.
Manchmal ist auch Angst gerechtfertigt. Wenn z.B. eine Frau zum wiederholten Male eine Beziehung mit einem gewalttätigen Mann eingegangen ist, könnte die Angst vor einer neuerlichen Beziehung zu einem Mann, der ihr körperlich und/oder psychisch Gewalt antut, durchaus passend sein. Diese Angst könnte sie vielleicht dazu bringen, sich z.B. in einer Psychotherapie anzusehen, welchem Wiederholungszwang sie bisher unterlegen ist. Durch das Erkennen der Ursachen und deren Bearbeitung könnte sie die Gefahr einer weiteren Wiederholung verringern.
Die Kraft der Emotionen nutzen
Die obigen Beispiele zeigen, dass uns Gefühle auch Kraft geben können: z.B.
- Wut kann uns die Kraft geben, Dinge, die veränderbar sind, zu verändern.
- Angst kann uns die Kraft geben in Zukunft vorsichtiger zu sein und bisherige Verhaltensmuster zu hinterfragen
- Trauer kann uns die Kraft geben, Dinge, die nicht veränderbar sind, zu akzeptieren.
Achtung: Gefahr von Melancholie und manipulativer Trauer
In meinen Beratungen und Psychotherapien erlebe ich, dass Frauen häufiger Melancholie und manipulative Trauer zeigen. Dies kann auf die sozialen Rollenbilder, die Mädchen leider noch immer in unserer Gesellschaft vorgelebt werden, zurückzuführen sein. Es kann auch drauf zurückzuführen sein, dass Frauen eher bereit sind, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen und die Männer, die ähnliche Verhaltensweisen zeigen, gar nicht zu mir kommen. Wenn daher bei den folgenden Beispielen die dargestellten Personen Frauen sind, so ist dies nur darauf zurückzuführen. Es liegt mir fern, Geschlechterzuschreibungen zu tätigen.
Melancholie
Nach Trennungen kann es vorkommen, dass z.B. eine Person, die verlassen wurde, sich selbst grausam abwertet und schonungslos kritisiert. Dies ist keinesfalls hilfreich für sie. Es kann sein, dass sie sich in dieser Melancholie immer mehr um sich und ihre vermeintlichen Fehler dreht – bis sie sich ganz darin eingräbt und immer tiefer versinkt.
Die Psychoanalyse bietet dafür eine spezielle Sichtweise an – die selbstverständlich nie auf alle Fälle zutreffen wird, aber vielleicht könnte sie in einer derartigen Situation hilfreich sein, um die mögliche unbewusste Motivation dieser Person für dieses Verhalten zu verstehen.
z.B.:
Eine Frau berichtet während eines längeren Unterstützungsprozesses, dass sie von ihrem Partner verlassen wurde. Der Mann habe sie nur angerufen, dass es vorbei sei, er komme nicht wieder. Die Frau betont, dass es ja klar sei, dass es so kommen musste, kein Mann könne es bei ihr aushalten etc.. Danach berichtet sie voller Eifer, was sie alles falsch gemacht habe.
Der unterstützenden Person fällt auf, dass sie nun Erlebnisse anders erzählt, als sie dies zuvor getan hat. Nun schimpft sie nur auf sich selber und gibt sich an allem Schuld.
Die Psychoanalyse schlägt die Sichtweise vor, dass sie sich möglicherweise unbewusst mit dem Ex-Partner identifiziert hat. Sie hat vielleicht unbewusst alle positiven Eigenschaften auf den Ex-Partner verschoben, der habe alles richtig gemacht. Alle negativen Eigenschaften schiebt sie vielleicht unbewusst auf sich selber, sie macht sich zum Sündenbock in dieser Beziehung.
Die unterstützende Person könnte mit dieser Frau vorsichtig daran arbeiten, was denn genau in einzelnen Situationen passiert sei. Möglicherweise kann die Frau langsam erkennen, dass der Ex-Partner nicht alles richtig und sie nicht alles falsch gemacht hat. Im günstigsten Fall ist es möglich, herauszuarbeiten, dass sie vielleicht mit der Selbstanklage eigentlich den Ex-Partner anklagt.
Manipulative Trauer
Eine Person zeigt sehr ausgeprägte Trauerreaktionen. Sie veranlasst damit ihre Umgebung zu bestimmten Maßnahmen.
z.B.:
Eine Frau berichtet, dass sie, nachdem sie vom Vater ihrer gemeinsamen erwachsenen Kinder verlassen wurde, sich über einen langen Zeitraum extrem zurückgezogen hat. Die Kinder fühlen sich veranlasst, sich mehr als bisher um die Mutter zu kümmern, für sie einzukaufen, Anrufe der Mutter zu jeder Tages- und Nachtzeit entgegen zu nehmen etc..
Damit schädigt die betroffene Frau langfristig sich und die Beziehung zu ihren Kindern. Sie ist sich ihres Verhaltens vielleicht gar nicht bewusst. Durch die Inanspruchnahme einer Unterstützung könnte sie vielleicht die Gefahren, die damit verbunden sind, erkennen und langsam Schritt für Schritt Gegenmaßnahmen etablieren.
Melancholie
Nach Trennungen kann es vorkommen, dass z.B. eine Person, die verlassen wurde, sich selbst grausam abwertet und schonungslos kritisiert. Dies ist keinesfalls hilfreich für sie. Es kann sein, dass sie sich in dieser Melancholie immer mehr um sich und ihre vermeintlichen Fehler dreht – bis sie sich ganz darin eingräbt und immer tiefer versinkt.
Die Psychoanalyse bietet dafür eine spezielle Sichtweise an – die selbstverständlich nie auf alle Fälle zutreffen wird, aber vielleicht könnte sie in einer derartigen Situation hilfreich sein, um die mögliche unbewusste Motivation dieser Person für dieses Verhalten zu verstehen.
z.B.:
Eine Frau berichtet während eines längeren Unterstützungsprozesses, dass sie von ihrem Partner verlassen wurde. Der Mann habe sie nur angerufen, dass es vorbei sei, er komme nicht wieder. Die Frau betont, dass es ja klar sei, dass es so kommen musste, kein Mann könne es bei ihr aushalten etc.. Danach berichtet sie voller Eifer, was sie alles falsch gemacht habe.
Der unterstützenden Person fällt auf, dass sie nun Erlebnisse anders erzählt, als sie dies zuvor getan hat. Nun schimpft sie nur auf sich selber und gibt sich an allem Schuld.
Die Psychoanalyse schlägt die Sichtweise vor, dass sie sich möglicherweise unbewusst mit dem Ex-Partner identifiziert hat. Sie hat vielleicht unbewusst alle positiven Eigenschaften auf den Ex-Partner verschoben, der habe alles richtig gemacht. Alle negativen Eigenschaften schiebt sie vielleicht unbewusst auf sich selber, sie macht sich zum Sündenbock in dieser Beziehung.
Die unterstützende Person könnte mit dieser Frau vorsichtig daran arbeiten, was denn genau in einzelnen Situationen passiert sei. Möglicherweise kann die Frau langsam erkennen, dass der Ex-Partner nicht alles richtig und sie nicht alles falsch gemacht hat. Im günstigsten Fall ist es möglich, herauszuarbeiten, dass sie vielleicht mit der Selbstanklage eigentlich den Ex-Partner anklagt.
Manipulative Trauer
Eine Person zeigt sehr ausgeprägte Trauerreaktionen. Sie veranlasst damit ihre Umgebung zu bestimmten Maßnahmen.
z.B.:
Eine Frau berichtet, dass sie, nachdem sie vom Vater ihrer gemeinsamen erwachsenen Kinder verlassen wurde, sich über einen langen Zeitraum extrem zurückgezogen hat. Die Kinder fühlen sich veranlasst, sich mehr als bisher um die Mutter zu kümmern, für sie einzukaufen, Anrufe der Mutter zu jeder Tages- und Nachtzeit entgegen zu nehmen etc..
Damit schädigt die betroffene Frau langfristig sich und die Beziehung zu ihren Kindern. Sie ist sich ihres Verhaltens vielleicht gar nicht bewusst. Durch die Inanspruchnahme einer Unterstützung könnte sie vielleicht die Gefahren, die damit verbunden sind, erkennen und langsam Schritt für Schritt Gegenmaßnahmen etablieren.
Zusammenfassung
Wir erleben leider manchmal schmerzlich, dass wir andere Erfahrungen machen müssen als wir sie sich uns wünschen.
Dann kann es sinnvoll sein, hinzuspüren, welches Gefühl sich in uns meldet:
Welche Erfahrungen haben Sie mit Trauer gemacht? Rufen Sie mich an! Tel. 02682/702/606
Dann kann es sinnvoll sein, hinzuspüren, welches Gefühl sich in uns meldet:
- Wut kann uns die Kraft geben, Dinge, die veränderbar sind, zu verändern.
- Angst kann uns die Kraft geben in Zukunft vorsichtiger zu sein und bisherige Verhaltensmuster zu hinterfragen
- Trauer kann uns die Kraft geben, Dinge, die nicht veränderbar sind, zu akzeptieren.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Trauer gemacht? Rufen Sie mich an! Tel. 02682/702/606
Beratungsangebote nutzen
Die Burgenländische Landwirtschaftskammer unterstützt als Teil der bundesweiten Initiative „Lebensqualität Bauernhof“ mit dem Beratungsprodukt „Krisenprävention und –beratung“ landwirtschaftliche Familienbetriebe in herausfordernden Situationen.
Bäuerliches Sorgentelefon
In einer verzwickten Situation kann es helfen, mit jemandem zu sprechen, der in der bäuerlichen Lebenswelt zu Hause ist und Verständnis für Probleme hat, die in dieser Berufsgruppe und bei der abgebildeten Arbeits- und Wohnkonstellation auftreten - der gleichzeitig aber auch über das nötige psychologische Fachwissen verfügt.
Kompetente Gesprächspartner hören sich Ihre Probleme an und versuchen gemeinsam mit Ihnen Lösungsmöglichkeiten zu finden. Hier können Sie über Ihre Situation reden, hier wird Ihnen zugehört – österreichweit, anonym und vertraulich und zum Ortstarif.
Telefonnummer: 0810/676810, Montag bis Freitag von 8:30 bis 12:30 Uhr (ausgenommen an gesetzlichen Feiertagen).
Psychosoziales Beratungsangebot der Bgld. Landwirtschaftskammer
Die Burgenländische Landwirtschaftskammer bietet Ihnen Unterstützung in Form einer Einzel- , Paar- oder Familienberatung an oder im Rahmen einer Mediation. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihnen eine Unterstützung helfen könnte, so scheuen Sie Sich nicht, diese auch in Anspruch zu nehmen!
Bei der Beratung werden Sie dabei unterstützt, die für Sie beste Lösung zu finden. Dies kann z.B. sinnvoll sein, wenn sich nicht alle Familienangehörigen an diesem gemeinsamen Prozess beteiligen wollen. Oder Einzelpersonen wollen für sich selber erst festlegen, was ihnen wichtig ist und was in einer Lösung geregelt werden muss, damit sie damit gut leben können.
Bei einer Mediation versuchen alle Beteiligten mithilfe der fachlichen Begleitung durch einen allparteilichen (neutralen) Mediator eine Lösung zu finden, die für alle passt. Dabei unterstützt der Mediator alle Beteiligten so, dass jeder/jede ausdrücken kann, was ihm/ihr wichtig ist. Falls dies jemandem sprachlich schwerer fällt, kann der Mediator die Darstellung durch Formulierungsvorschläge unterstützen ohne den Sachverhalt oder die Aussage zu verändern. Der Mediator bleibt auch hier neutral.
Die Voraussetzung für die Mediation ist, dass alle Beteiligten an diesem Prozess interessiert sind. Es besteht die Chance, dass dabei Lösungen gefunden werden, an die im Vorfeld niemand gedacht hat. Die getroffenen Vereinbarungen halten, weil sie gemeinsam erarbeitet wurden.
Eine genaue Beschreibung dieses Angebots finden Sie unter: www.bgld.lko.at (Konfliktprävention und – beratung) https://bgld.lko.at/l%C3%B6sen-sie-ihre-konflikte+2400+3346754 .
Kontakt:
DI Willi Peszt,
Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision, Diplom-Sozialpädagoge und zertifizierter Mediator
Abt. Pflanzenproduktion, Tel. 02682/702/606, E: willi.peszt@lk-bgld.at
Bäuerliches Sorgentelefon
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Bei einer Mediation versuchen alle Beteiligten mithilfe der fachlichen Begleitung durch einen allparteilichen (neutralen) Mediator eine Lösung zu finden, die für alle passt. Dabei unterstützt der Mediator alle Beteiligten so, dass jeder/jede ausdrücken kann, was ihm/ihr wichtig ist. Falls dies jemandem sprachlich schwerer fällt, kann der Mediator die Darstellung durch Formulierungsvorschläge unterstützen ohne den Sachverhalt oder die Aussage zu verändern. Der Mediator bleibt auch hier neutral.
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