21.04.2021 |
von DI Hubert Köppl
Aktuelle Pflanzenschutzinformationen Nr. 8/2021
Aufgrund der Kälte ist der Flug der Rapsglanzkäfer eher verhalten. Trotzdem sind die Bestände regelmäßig zu kontrollieren. Nur bei Überschreiten der Schadensschwelle, d.s. 8 Käfer pro Haupttrieb bis ES 55 (gefüllte Einzelknospen deutlich von oben sichtbar) bzw. 10 Käfer bis Blühbeginn (ES 61) ist eine Behandlung durchzuführen. Sobald 10% der Pflanzen aufgeblüht sind, ist keine Behandlung mehr notwendig.
![[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2021.04.21%2F1618997799801720.jpg]](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image/2021.04.21/1618997799801720.jpg?m=MzYzLDI0Mg%3D%3D&_=1618997803)
Bienen beachten!
Sind die ersten Knospen offen, so können nur mehr Mospilan 20 SG (bis Blühbeginn) oder Mavrik Vita/Evure eingesetzt werden. Auch diese Produkte sollen im Optimalfall außerhalb der Bienenflugzeit (ab ca. 8 °C) eingesetzt werden – in Kombination mit einem Fungizid auf jeden Fall.
Sind die ersten Knospen offen, so können nur mehr Mospilan 20 SG (bis Blühbeginn) oder Mavrik Vita/Evure eingesetzt werden. Auch diese Produkte sollen im Optimalfall außerhalb der Bienenflugzeit (ab ca. 8 °C) eingesetzt werden – in Kombination mit einem Fungizid auf jeden Fall.
Detaillierte Informationen über die Behandlung entnehmen Sie bitte der letzten Aussendung.
Über die aktuelle Befallslage in Ihrer Region gibt es auch Informationen unter der Adresse www.warndienst.at.
Über die aktuelle Befallslage in Ihrer Region gibt es auch Informationen unter der Adresse www.warndienst.at.
Wintergerste-Wachstumsreglereinsatz
Der Einsatz von Wachstumsreglern ist, wenn nötig, rasch abzuschließen. Erste Bestände haben das ES 32 (Zwei-Knoten-Stadium) schon überschritten und die Ähre ist in der Streckungsphase. Details zur Mittelwahl gibt es in der letzten Aussendung.
Der Krankheitsdruck war bisher eher gering. Die Niederschläge der letzten Tage konnten vor allem zur Infektion mit Netzflecken führen. Auf www.warndienst.at werden die Krankheiten für ganz OÖ prognostiziert.
Ein Fungizideinsatz soll erst nach überschreiten von Bekämpfungsschwellen erfolgen.
Ein Fungizideinsatz soll erst nach überschreiten von Bekämpfungsschwellen erfolgen.
Netzflecken sind an länglichen, gitterartigen Flecken erkennbar. Bei rundlichen Flecken mit gelbem Rand und ev. leicht hellem Zentrum kann es sich um den sogenannten „Spot-Typ“ von Netzflecken handeln. Diese Krankheit findet man heuer schon vereinzelt. Die Bekämfpungsschwelle ist 20% befallene Blätter auf F-3 und F-4. Dazu werden – wie auch den im Folgenden genannten Krankheiten 30 Pflanzen beurteilt. Im ES 31 sind F-3 und F-4 bereits voll ausgebildet und F-2 spitzt.
![[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2021.04.21%2F1618997771338342.jpg]](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image/2021.04.21/1618997771338342.jpg?m=MzYzLDI3Mg%3D%3D&_=1618997772)
Mehltau kann vor allem in üppigen, dichten Beständen und anfälligen Sorten auftreten. Nach bayrischem Gerstenmodell beträgt die Bekämpfungsschwelle 50 % Befallshäufigkeit auf F-4 bzw. F-3. Optimale Bedingungen für eine Ausbreitung sind trockene, mäßig strahlungsintensive Witterung mit taufeuchten Nächten.
Halmbruch kann bei intensiver Getreidefruchtfolge auftreten. Neu im Warndienst ist auch eine Prognose dieser Krankheit- Aktuell ist die Gefahr relativ gering.
Zwergrost wurde heuer noch nicht gefunden, erkennbar ist er an den winzigen kleinen orangen Pusteln. Rund um die Pusteln ist das Gewebe noch hellgrün. Kritisch wird es ab 30% befallenen Haupttrieben.
Rhynchosporium ist an größeren hellen Flecken mit braunem Rand erkennbar, tw. findet man diese Symptome auch am Blattgrund. In den letzten Jahren war die Krankheit eher untergeordnet, anfällige Sorten sind kaum mehr am Markt. Richtwert für die Bekämpfung sind 50 befallene Blätter auf den oben genannten Blattetagen.
Halmbruch kann bei intensiver Getreidefruchtfolge auftreten. Neu im Warndienst ist auch eine Prognose dieser Krankheit- Aktuell ist die Gefahr relativ gering.
Zwergrost wurde heuer noch nicht gefunden, erkennbar ist er an den winzigen kleinen orangen Pusteln. Rund um die Pusteln ist das Gewebe noch hellgrün. Kritisch wird es ab 30% befallenen Haupttrieben.
Rhynchosporium ist an größeren hellen Flecken mit braunem Rand erkennbar, tw. findet man diese Symptome auch am Blattgrund. In den letzten Jahren war die Krankheit eher untergeordnet, anfällige Sorten sind kaum mehr am Markt. Richtwert für die Bekämpfung sind 50 befallene Blätter auf den oben genannten Blattetagen.
Breit wirksame Fungizide sind Input Classic (0,8 l/ha), aber auch auch Fandango (0,8 l/ha) und auch die Kombination von Unix (0,6 kg/ha, Halmbruchspezialist) + Tern (0,5 l/ha, Mehltauspezialist). Kostengünstigere Varianten mit einer passablen Netzfleckenwirkung sind auch noch Folicur/Mystic 250 EW (1 l/ha), Pronto plus (1,25 l/ha inkl. Mehltau und Toste) sowie Caramba/Sirena (1,5 l/ha) und das heuer zu verbrauchende Rubric (1,0 l/ha).
Zu beachten ist, dass prochlorazhältige Produkte (z.B. Kantik, Mirage 45 EC, Faxer, Ampera) in Gerste nicht mehr eingesetzt werden dürfen.
Winterweizen
Einige Weizen erreichen bereits das ES 31, hier kann bei Bedarf der Einsatz einer Kombination aus 0,2 l/ha trinexapachältigen Produkten (z.B. Moddus) mit 0,9 l/ha Stabilan 400 oder 0,5 l/ha Regulator 720 erfolgen. Für andere Kombinationen kann noch bis zum Abheben des zweiten Knotens gewartet werden. Bitte beachten Sie, dass Stabilan 400/Regulator nur einmal angewendet werden dürfen, sie dürfen auch nicht abwechselnd in einer Vegetationsperiode eingesetzt werden.
Ob ein Wachstumsreglereinsatz notwendig ist, muss in Abhängigkeit von der Standfestigkeit der Sorte, dem Düngungsniveau, der Nährstoffnachlieferungsfähigkeit des Bodens, der Witterung und der Allgemeinzustand des Bestandes abhängig gemacht werden.
Ob ein Wachstumsreglereinsatz notwendig ist, muss in Abhängigkeit von der Standfestigkeit der Sorte, dem Düngungsniveau, der Nährstoffnachlieferungsfähigkeit des Bodens, der Witterung und der Allgemeinzustand des Bestandes abhängig gemacht werden.
![[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2021.04.21%2F1619011063648961.jpg]](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image/2021.04.21/1619011063648961.jpg?m=MzYzLDI3Mg%3D%3D&_=1619011064)
Mais-Drahtwürmer
Trotz der Kälte findet man vereinzelt schon Drahtwürmer in den obersten Bodenschichten. Das Auftreten kann auch mit 5-10 cm tief in den Boden abgelegten rohen Kartoffelhälften kontrolliert werden (an mind. 4 Stellen mit jeweils 4 Hälften).
Teilweise noch vorhandener sonidogebeizter Mais darf heuer das letzte Mal gesät werden. Dabei muss wie in den letzten Jahren eine abdriftmindernde Sätechnik verwendet werden. Weiters gibt es Mais mit einer Force 20 CS-Beize, diese ist nicht systemisch, d.h. Drahtwürmer, die knapp unter dem Boden den Mais anbohren, werden nicht erfasst.
Saatfurchengranulate wie Belem 0.8 MG (12 kg/ha), Picador (12 kg/ha) und Force Evo (16 kg/ha) müssen mit einem Mikrogranulatstreuer inkl. Diffusor für eine gleichmäßige Verteilung im Saathorizont ausgebracht werden. Beim Hantieren mit den Granulaten sind die Anwenderschutzmaßnahmen genau zu beachten (z.B. Schutzhandschuhe, Staubmaske).
Teilweise noch vorhandener sonidogebeizter Mais darf heuer das letzte Mal gesät werden. Dabei muss wie in den letzten Jahren eine abdriftmindernde Sätechnik verwendet werden. Weiters gibt es Mais mit einer Force 20 CS-Beize, diese ist nicht systemisch, d.h. Drahtwürmer, die knapp unter dem Boden den Mais anbohren, werden nicht erfasst.
Saatfurchengranulate wie Belem 0.8 MG (12 kg/ha), Picador (12 kg/ha) und Force Evo (16 kg/ha) müssen mit einem Mikrogranulatstreuer inkl. Diffusor für eine gleichmäßige Verteilung im Saathorizont ausgebracht werden. Beim Hantieren mit den Granulaten sind die Anwenderschutzmaßnahmen genau zu beachten (z.B. Schutzhandschuhe, Staubmaske).
Mais Unkrautbekämpfung
Adengo (0,44 kg/ha) kann im Vorauflaufverfahren bis zum Dreiblattstadium des Mais eingesetzt werden. Für eine zufriedenstellende Wirkung ist eine gute Bodenfeuchte notwendig. Mit dem Einsatz kann bis zum 2-Blattstadium des Weißen Gänsefußes zugewartet werden. Auf eine exakte mind. 4 cm tiefe Saatgutablage ist zu achten.
Sojabohne-Unkrautbekämpfung, Pulsar 40
Leider ist die jedes Jahr erfolgte Notfallzulassung für Pulsar 40 in Sojabohne als Splitting-Applikation noch nicht erteilt worden. Die aktuell gültige reguläre Zulassung umfasst nur eine einmalige Anwendung mit max. 1,25 l/ha. In der Praxis wurde aber eine Splitting-Applikation mit jeweils 2 x 0,5 l/ha in Kombination mit 7,5 g/ha Harmony SX plus 0,1%-ig Netzmittel durchgeführt. Ob diese Teilung wieder möglich sein wird, steht noch offen, wir werden sie aktuell informieren.
Damit sollen auch Vorauflauf-Applikationen vermehrt ins Auge gefasst werden.
Je nach Produkt sind die Mittel von der Zulassung her nach 3 bis 5 Tagen nach der Saat auszubringen. Es darf kein Spritznebel zum Keimling gelangen.
Damit sollen auch Vorauflauf-Applikationen vermehrt ins Auge gefasst werden.
Je nach Produkt sind die Mittel von der Zulassung her nach 3 bis 5 Tagen nach der Saat auszubringen. Es darf kein Spritznebel zum Keimling gelangen.
![[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2021.04.21%2F1619010999129227.jpg]](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image/2021.04.21/1619010999129227.jpg?m=MzYzLDI0Mg%3D%3D&_=1619011005)
Aus Verträglichkeitsgründen soll auf leichten Böden die Aufwandmenge bei Artist von 2,0 kg/ha auf 1,5 bis 1,8 kg/ha reduziert werden. Nicht eingesetzt werden darf das Produkt in den Sorten Alvesta, Atacama, ES Director, ES Mentor,ES Senator, RGT Siroca, Sonali.
Leichte Schwächen bestehen bei Artist bei Knöterichgewächsen und Weißem Gänsefuß. Hier kann eine Korrektur mit 7,5 g/ha Harmony SX und Zellex CS erfolgen. Weitere Möglichkeiten im Vorauflauf bestehen mit 2,0 bis 2,5 l/ha Spectrum Plus oder 1,5 l/ha Stomp Aqua + 2,0 l/ha Successor 600. Diese Kombinationen besitzen eine leichte Schwäche bei Klettenlabkraut und eine Lücke bei Ausfallraps. Beide Kombinationen enthalten den Wirkstoff Pendimethalin, der auf Flächen wo Wasser länger stehen bleibt, zu Wurzelhalseinschnürungen führen kann. Für das Produkt Proman gibt es heuer wieder eine Notfallzulassung speziell gegen Beifußblättrige Ambrosie. Das Produkt besitzt eine Schwäche bei Klettenlabkraut, hier kann 2,0 l/ha Proman mit 0,75 l/ha Spectrum gemischt werden bzw. wird hier eine Korrektur mit Pulsar 40 (+ ev. Harmony SX) notwendig werden. Die Aufwandmenge bei Proman beträgt bei alleinigem Einsatz – je nach Bodenart – 2 bis 3 Liter pro Hektar, ein Einsatz auf Böden unter 1,5 % Humus und weniger als 15 % Ton wird nicht empfohlen.
Leichte Schwächen bestehen bei Artist bei Knöterichgewächsen und Weißem Gänsefuß. Hier kann eine Korrektur mit 7,5 g/ha Harmony SX und Zellex CS erfolgen. Weitere Möglichkeiten im Vorauflauf bestehen mit 2,0 bis 2,5 l/ha Spectrum Plus oder 1,5 l/ha Stomp Aqua + 2,0 l/ha Successor 600. Diese Kombinationen besitzen eine leichte Schwäche bei Klettenlabkraut und eine Lücke bei Ausfallraps. Beide Kombinationen enthalten den Wirkstoff Pendimethalin, der auf Flächen wo Wasser länger stehen bleibt, zu Wurzelhalseinschnürungen führen kann. Für das Produkt Proman gibt es heuer wieder eine Notfallzulassung speziell gegen Beifußblättrige Ambrosie. Das Produkt besitzt eine Schwäche bei Klettenlabkraut, hier kann 2,0 l/ha Proman mit 0,75 l/ha Spectrum gemischt werden bzw. wird hier eine Korrektur mit Pulsar 40 (+ ev. Harmony SX) notwendig werden. Die Aufwandmenge bei Proman beträgt bei alleinigem Einsatz – je nach Bodenart – 2 bis 3 Liter pro Hektar, ein Einsatz auf Böden unter 1,5 % Humus und weniger als 15 % Ton wird nicht empfohlen.
![[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2021.04.21%2F1619010852649892.jpg]](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image/2021.04.21/1619010852649892.jpg?m=MzYzLDI0Mg%3D%3D&_=1619010855)
Ackerbohne, Erbse
Bitte achten Sie bei früh gesäten Beständen auf den Blattrandkäfer - Kennzeichen sind bogenförmiger Fraß an den Blatträndern. Eine Behandlung soll nur bei mehr als 10 % Blattflächenverlust durchgeführt werden. Zum Einsatz gelangen können z.B. 75 ml/ha 150 g/ha Kaiso Sorbie und 75 ml/ha Karate Zeon. Ein Netzmittelzusatz wird empfohlen. Blühen in der Kultur Pflanzen, so darf der Einsatz nur außerhalb der Bienenflugzeit erfolgen