Pilzkrankheiten: Esca
Esca ist eine komplexe Pilzkrankheit und beinhaltet eine Reihe von Symptomen. Diese lassen sich auf strukturelle und/ oder physiologische Veränderungen in der Rebe zurückführen. Nach aktueller wissenschaftlicher Sichtweise, spielen insbesondere die Schadpilze: Phaeomoniella chlamydospora, Phaeoacremonium minimum und Fomitiporia mediterranea, eine wichtige Rolle.
Akute oder chronische Form der Krankheit
Der Krankheit wird ein chronisches und ein akutes Krankheitsbild zugeordnet. Die akute Form zeigt sich im plötzlichen Absterben und Vertrocknen der Blätter und Beeren (Apoplexie). Die chronische Form zeigt sich in typischen Blattverfärbungen und/ oder Symptomen an den Beeren, die im Allgemeinen erst nach der Blüte, während des Sommers und im frühen Herbst auftreten. An den Blättern treten zwischen den Hauptadern zuerst mehr oder minder umfangreiche chlorotische Flecken auf (Tigerstreifen). Diese sterben in der Folge ab und schließlich bleibt nur mehr entlang der größeren Blattadern ein schmaler grüner Streifen erhalten. Bei Weißweinsorten ist dieser grüne Streifen von einem gelben, bei Rotweinsorten von einem weinroten Saum umgeben.

Im weiteren Verlauf vertrocknen die Blätter und fallen vorzeitig ab. An den Beeren können bräunlich violette bis graue Flecken auftreten, die zu einer Verfärbung verschieden großer Bereiche der Beerenhaut führen. Junge Beeren schrumpfen und zeigen ein ähnliches Bild wie Lederbeeren nach einem Peronosporabefall.
Krankheitssymptome können während der gesamten Vegetationszeit auftreten, zeigen sich aber bevorzugt ab dem Hochsommer in älteren Weingärten. Junge Reben können auch mit den Erregern dieser Krankheit infiziert sein (Petri-Krankheit). Die Krankheit prägt sich bei jungen Reben vor allem durch Wachstumsstörung aus.
Krankheitssymptome können während der gesamten Vegetationszeit auftreten, zeigen sich aber bevorzugt ab dem Hochsommer in älteren Weingärten. Junge Reben können auch mit den Erregern dieser Krankheit infiziert sein (Petri-Krankheit). Die Krankheit prägt sich bei jungen Reben vor allem durch Wachstumsstörung aus.
Bekämpfung
Eine direkte Bekämpfung der Krankheit ist nicht möglich.
- Eine wichtige vorbeugende Maßnahme ist die Beseitigung von Infektionsquellen.
- Mehrjähriges Holz erkrankter Stöcke aus dem Weingarten entfernen (wegen ausgehender Infektionen nicht im Freien lagern!).
- Indirekte Behandlungsmaßnahmen bestehen darin, dass große Schnittwunden und mechanische Verletzungen (Stamm und Wurzelstammschäden durch Stockräumgeräte) möglichst vermieden werden.
- Hohe Stockerträge können ebenso die Erkrankung bzw. die Symptome fördern und zu hohen Ausfällen führen.
- Rebschnitt bei trockener und kühler Witterung durchführen.
- Eine vorbeugende Maßnahme gegen Esca Infektionen ist durch den Einsatz von Trichoderma Pilzstamm Atroviride SC 1 möglich. Der Antagonist verhindert die Besiedlung anderer Pilzstämme. Mögliche Anwendungen in der Rebschule oder nach dem Schnitt bis zum Bluten der Reben protektiv auf die Schnittwunden auszubringen. (Mindesttemp. beachten)
- Es gibt auch die Möglichkeit ESCA durch den sanften wundarmen Rebschnitt entgegenzuwirken.
- Auch durch das Ausbringen von Pasten zum Wundverschluss kann das Eindringen von Schadpilzsporen verringert werden.
Rebchirurgie im Versuch
In den letzten Jahren erfolgten in unterschiedlichen Ländern Europas Versuche, mittels „Rebchirurgie“ eine Sanierung Esca- kranker Reben zu erzielen. Dabei wird der Stamm der Rebe (nach eingehender Beurteilung- z.B. Lage saftführende Teile) während der Winterruhe aufgeschnitten und das weißfaule Holz entfernt (z.B. mit einer kleinen Motorsäge). Die Erfolgsraten in den Versuchen lagen über 90%.