Bakterienkrankheiten: Essigfäule
Die Essigfäule entsteht durch Vergärung von zuckerhältigen Beerensäften/Fruchtfleisch durch Essigsäurebakterien und wilden Hefen ab Reifebeginn. Essigfäulebakterien sind nicht in der Lage die Beerenhaut direkt anzugreifen. Wunden mit austretendem Beerensaft sind die Voraussetzungen von Infektionen mit Essigbakterien. Infektionen finden nur statt, wenn ausreichend Feuchtigkeit und Zucker auf den Beeren- und Traubenoberfläche vorhanden sind. Als Überträger von Fäulniserregern fungiert auch die Fruchtfliege (Essigfliege, Obstfliege). Essigfaule Trauben machen sich mit deutlichem Geruch nach Essig bereits im Weingarten bemerkbar. Werden diese Trauben verarbeitet, ist eine negative Beeinträchtigung der Weinqualität (Erhöhung der flüchtigen Säure) gegeben. Oft sind diese Befallsstellen mit weiteren Sekundärfäuleerregern besiedelt (Grünfäule), die einen zusätzlichen sehr negativen Einfluss auf die Qualität ausüben.
Bekämpfung
Eine direkte Bekämpfung der Erreger der Essigfäule ist nicht möglich. Der Befall kann nur mittels indirekter Maßnahmen reduziert werden.
- Rechtzeitige Durchführung der Laubarbeiten
- moderate Teilentblätterung der Traubenzone
- Verhinderung von Beerenverletzungen - keine Stickstoffmobilisierung durch späte mechanische Bodenbearbeiungsmaßnahmen verursachen
- Verminderung der Infektionsmöglichkeiten durch Bekämpfung von Botrytis. Oft werden Befallsstellen durch andauernde geringe Niederschlagsmengen auch von Essigbakterien besiedelt.
- Förderung der Lockerbeerigkeit durch den Einsatz von Bioregulatoren (siehe PSM-Liste)
Hinweise zur Traubenernte
Essigfäule und/oder von Grünfäule befallene Trauben müssen bei der Lese, wegen Geschmacksbeeinträchtigung, entfernt werden (ganze Trauben bzw. Traubenteile).
Ein frühes Entfernen erhöht den Infektionsdruck an den verbleibenden Trauben. Abgeschnittene Trauben bzw. Traubenteile sind aus der Anlage zu entfernen. Belässt man sie dort, werden Essigfliegen bzw. Kirschessigfliegen von den gärenden Säften dieser Trauben angelockt.
Ein frühes Entfernen erhöht den Infektionsdruck an den verbleibenden Trauben. Abgeschnittene Trauben bzw. Traubenteile sind aus der Anlage zu entfernen. Belässt man sie dort, werden Essigfliegen bzw. Kirschessigfliegen von den gärenden Säften dieser Trauben angelockt.