Aktueller Kommentar aus der Landwirtschaft
Gemeinsam für eine starke GAP – Jetzt ist Klarheit gefragt
Die europäische Landwirtschaft steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Inmitten wachsender Herausforderungen – vom globalen Wettbewerb über den Klimawandel bis hin zur Versorgungssicherheit – droht unser wichtigstes agrarpolitisches Instrument, die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP), an Bedeutung zu verlieren. Und das in einem Moment, in dem wir sie dringender brauchen denn je. In diesen Tagen fand eine eindrucksvolle europaweite Mobilisierung von Bäuerinnen und Bauern statt. In über 20 EU-Staaten und zentral in Brüssel wurde eine klare Botschaft an die Entscheidungsträger gesendet: Ohne ein starkes, inflationsangepasstes GAP-Budget ist die Zukunft unserer Landwirtschaft – und damit auch unsere Ernährungssicherheit – massiv gefährdet.
Die Diskussion um einen sogenannten „Einheitsfonds“, der landwirtschaftliche Mittel mit anderen politischen Bereichen vermischen soll, ist aus bäuerlicher Sicht entschieden abzulehnen. Die Landwirtschaft darf nicht zum Spielball wechselnder EU-Prioritäten werden. Wir brauchen Verlässlichkeit, Planungssicherheit und ein klares Bekenntnis zu einer eigenständigen Agrarpolitik, die den bäuerlichen Familienbetrieben eine Zukunft gibt. Ich unterstütze daher die Forderungen von Copa-Cogeca und den nationalen Bauernvertretungen nach einer inflationsangepassten, zweckgebundenen GAP-Finanzierung im nächsten mehrjährigen EU-Finanzrahmen. Die GAP ist nicht nur ein Finanzinstrument – sie ist das Rückgrat für die Versorgungssicherheit, für die Pflege unserer Kulturlandschaft und für die Wertschöpfung im ländlichen Raum.
Gerade für uns im Burgenland – mit unserer vielfältigen Agrarstruktur und starken bäuerlichen Tradition – ist ein robuster EU-Agrarhaushalt entscheidend. Es braucht klare politische Zusagen, bevor über die nächste GAP-Reform entschieden wird. Ohne Budget keine GAP – und ohne GAP keine Zukunft für unsere Landwirtschaft.
Ihr Nikolaus Berlakovich
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