Aktueller Kommentar aus der Landwirtschaft
Versorgungssicherheit wird wichtiger
Die letzten Wochen haben uns eindrucksvoll vor Augen geführt, wie verletzlich globale Lieferketten sein können – und wie wertvoll eine sichere, regionale Versorgung mit Lebensmitteln ist. In einer Zeit, in der weltweite Krisen, Klimawandel und geopolitische Spannungen unsere Ernährungssysteme zunehmend unter Druck setzen, gewinnt die Frage der Versorgungssicherheit im eigenen Land zentrale Bedeutung.
Die EU-Kommission hat klar festgehalten, dass die Landwirtschaft ein strategischer Sektor für Europa ist. In den Medien hören wir immer wieder von Engpässen bei bestimmten Lebensmitteln wie kürzlich bei Eiern. Auch die Gastronomie hat beklagt, dass es zurzeit schwierig ist, Kalbfleisch zu bekommen. Der Ausbruch der Vogelgrippe in Niederösterreich, wo knapp 200.000 Hühner und Puten getötet werden mussten, hat gezeigt, welche fatalen Folgen es hat – wirtschaftlich und emotional – sowohl für den einzelnen Betrieb, als auch für die Versorgungssicherheit im Land. Vom Tierleid ganz zu schweigen. Deshalb ist es wichtig, alles Menschenmögliche zu tun, um einen Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) im Burgenland zu verhindern. Denn ein Ausbruch hätte schwerwiegende Auswirkungen auf viele Bereiche – sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich und ökologisch.
Und das würde uns schlussendlich alle betreffen. Gerade im Burgenland, wo bäuerliche Betriebe seit Generationen mit Leidenschaft und Verantwortung arbeiten, haben wir die Möglichkeit – und die Pflicht –, einen nachhaltigen Beitrag zur Ernährungssouveränität zu leisten. Versorgungssicherheit beginnt bereits auf unseren Feldern, in unseren Ställen, Wein- und Obstgärten. Die Landwirte brauchen stabile Rahmenbedingungen, Wertschätzung für regionale Produkte und das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten. Als Präsident der Burgenländischen Landwirtschaftskammer setze ich mich dafür ein, dass unsere bäuerlichen Betriebe die notwendige Unterstützung erhalten, um diesen wichtigen Auftrag auch in Zukunft erfüllen zu können.
Dieses Thema geht uns alle an – denn wie wir uns in Zukunft ernähren, entscheidet nicht nur über unsere Gesundheit, sondern auch über die Resilienz und Nachhaltigkeit unseres Landes.
Ihr Nikolaus Berlakovich
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