Aktueller Kommentar aus der Landwirtschaft
Liebe Bäuerinnen und Bauern, sehr geehrte Leserinnen und Leser,
der Herbst ist die Zeit der Ernte – und damit auch die Zeit des Dankes. Hinter uns liegt ein arbeitsreiches Jahr mit großen Herausforderungen. Wetterextreme, hohe Betriebskosten und politische Unsicherheiten haben die tägliche Arbeit erschwert. Trotzdem haben Sie, unsere bäuerlichen Familienbetriebe, einmal mehr gezeigt, was Verlässlichkeit, Fleiß und Zusammenhalt bedeuten. Dafür wollen wir Ihnen allen von Herzen danken.
Die Ernte ist nicht nur das Ergebnis harter Arbeit, sondern auch ein Symbol für unsere Widerstandskraft. Ob beim Wein, der trotz Frost und Trockenheit hohe Qualität bringt, oder beim Getreide, das unter schwierigen Bedingungen dennoch eingebracht wurde: Diese Erfolge sind Ausdruck der Stärke und Leidenschaft unserer bäuerlichen Betriebe. Sie zeigen, dass wir trotz aller Herausforderungen unseren Beitrag leisten – für die Ernährungssicherheit, für die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln und für die Pflege unserer Kulturlandschaft.
Doch Dank allein reicht nicht. Es braucht auch endlich mehr Wertschätzung in Form von fairen Rahmenbedingungen und fairen Preisen. Wer täglich mit Herzblut Lebensmittel erzeugt, darf nicht durch überbordende Bürokratie, Dumpingimporte oder unrealistische Auflagen aus Brüssel entmutigt werden. Die Lebensmittel werden im Regal zwar teurer, aber der Bauer und die Bäuerin bekommt immer weniger Wertschöpfungsanteil davon. Sie sind nicht die Preistreiber, ganz im Gegenteil, denn der Bauernanteil sinkt sogar. War der Bauernanteil bei einer Semmel im Jahr 2024 bei vier Prozent, bekommt der Bauer 2025 nur mehr zwei Prozent. Wir fordern einen fairen Anteil für die bäuerliche Arbeit.
Die Landwirtschaftskammer wird weiterhin Ihre starke Stimme sein. Wir kämpfen dafür, dass die Arbeit der vielen bäuerlichen Betriebe wahrgenommen wird und auch die kommenden Generationen im Burgenland Landwirtschaft betreiben und ernten können.
Ihr Nikolaus Berlakovich
P.S.: Bleiben Sie unter www.lk-bgld.at oder auf facebook.com/lk.burgenland auf dem Laufenden.