Frühjahrsanbau 2023: Tipps für Biobetriebe

Die Nachfrage nach Körnerleguminosen wird sich in den kommenden Jahren auf Grund der 100% Bio Fütterung bei Schweinen und der Verringerung der 5% konventionellen Eiweißkomponenten bei Junggeflügel bis 18 Wochen noch steigern. Im Jahr 2022 hat der Anbau der Sommerackerbohne in einigen Gebieten wieder gut funktioniert. Ganz wichtig ist ein möglichst früher Anbau, um hier einen Wachstumsvorsprung zu gewinnen. Hier sind die Sorten Alexia und GL Jasmin (Die Saat), oder Bioro und Fuego (Saatbau) oder Tiffany (Probstdorfer) empfehlenswert. Auch der Anbau von Soja kann in Lagen, wo dies möglich ist, empfohlen werden. Beim Soja hat es sich in der Praxis bewährt, bereits beimpftes Saatgut vor dem Anbau noch einmal zu impfen (biotaugliches Impfmittel gleich mitbestellen), ebenso sollten frühreife Sorten gewählt werden! Folgende Sorten sind empfehlenswert: Arcadia 000, Alicia 000 (Probstdorfer Saatzucht), Adelfia 000 (Saatbau) oder ES Compositor 000 (Die Saat).

Für den Anbau von Mais in Oberösterreich stehen einige Sorten mit niedrigen Reifezahlen für den Biobereich zur Verfügung, dies sind z.B. die Sorte Danubio RZ 270 oder Atlantico RZ 270 (beide Saatbau) KWS Stabil RZ 220, KWS Robertino 270 (KWS), LG 31256 RZ 280 (Die Saat), P8754 (Pioneer) oder Rancador RZ 260 (RAGT Saaten). Bei allen Sorten handelt es sich um Doppelnutzungsarten, die sich sowohl als Körner- als auch als Silomais eignen.

Ebenso kann der Anbau von Sonnenblumen empfohlen werden, gute Nachfrage herrscht sowohl nach High Oleic Sorten als auch nach Linoleic Sorten. Empfehlenswert sind hier bei der Ölsonnenblume ES Columbella, Lena LO (beide Die Saat) oder Suomi, SY Bacardi (beide Probstdorfer Saatzucht), bei den High Oleic Sorten Talento (Saatbau) Tutti (Probstdorfer Saatzucht) oder Helena HO (Die Saat).

Die Nachfrage nach Sommergetreide ist grundsätzlich gut, nur der Hafer hinkt hier etwas hinterher. Sommerbraugerste, Sommeremmer und Sommereinkorn sollten nur nach Kontraktabschluss angebaut werden

Gemenge sollten nur angebaut werden, wenn die Abnahme gesichert ist. Die Erzeugergemeinschaft Biogetreide kann auf Grund der begrenzten Lagerkapazitäten keine Gemenge übernehmen.

Der Anbau von Sonderkulturen kann nur mit Aufkäuferkontrakten oder für die eigene Direktvermarktung empfohlen werden. Es ist unbedingt darauf zu achten, in der Umstellungszeit keine Speiseware und keine Sonderkulturen zu produzieren. Für Sortenempfehlungen verweisen wir auf die Versuchsberichte im Biolandbau, diese sind unter folgendem Link abrufbar: Pflanzenbauliche Versuchsberichte | LK Österreich (lko.at)