BIONET Felderbegehungen im Frühjahr 2022 – ein Rückblick
Seit vielen Jahren werden die zugrundeliegenden Sortenversuche in Kooperation der Burgenländischen Landwirtschaftskammer (Ing. Andreas Hombauer) und Bio Austria Burgenland (Ing. Franz Traudtner) angelegt, besichtigt und ausgewertet. Die Ergebnisse der vergangenen Jahre sind unter https://www.bio-net.at/praxisversuche.html ersichtlich.
Felderbegehung mit Maschinenvorführung in der Landwirtschaftlichen Fachschule Güssing am 23.5.2022
Als langjährige Partner im Versuchswesen legten die Mitarbeiter der Landwirtschaftlichen Fachschule Güssing auch heuer pflanzenbauliche Versuche an und brachten sich intensiv in die Vorbereitung der Felderbegehung ein. Zusätzlich zur Besichtigung und Besprechung des Wintergerste Sortenversuchs bereicherten folgende Neuerungen die diesjährige Veranstaltung:
1. Mulchbedeckung im Kartoffelanbau
Die angrenzende Kartoffelfläche ohne Mulch-Bedeckung war oberflächlich trocken und verunkrautet. Die Versuchsvarianten waren sehr üppig mit Heu bzw. Stroh bedeckt. Dadurch wurden Unkräuter weitestgehend unterdrückt. Wir überprüften, wie sich die beiden Varianten mit der Auflage von Heu und Stroh auf den Boden auswirkten (Abb.1).
Ich führte einfache feldbodenkundliche Tests durch. Beim Ertasten der Bodenoberfläche stellten die Teilnehmer und ich fest, dass unter der Mulchdecke kühle und feuchte Verhältnisse herrschten. Um mehr Aussagen treffen zu können, machte ich eine Spatendiagnose, bei der ein Bodenziegel unter der Mulchdecke ausgestochen und dann beurteilt wurde.
Obwohl der Boden feucht war, zeigte er sich unbelebt und fahl. Trotz der üppigen Nahrungsquelle (Mulch) waren keine Regenwürmer im ausgestochenen Bodenblock ersichtlich. Die graue Färbung deutete auf Sauerstoffarmut hin. Ein weiterer Test mit dem Hellige-Feld-pH-Meter zeigte einen sauren pH-Wert an. Beide Faktoren hemmen die Aktivität der Bodenorganismen.
Obwohl der Boden feucht war, zeigte er sich unbelebt und fahl. Trotz der üppigen Nahrungsquelle (Mulch) waren keine Regenwürmer im ausgestochenen Bodenblock ersichtlich. Die graue Färbung deutete auf Sauerstoffarmut hin. Ein weiterer Test mit dem Hellige-Feld-pH-Meter zeigte einen sauren pH-Wert an. Beide Faktoren hemmen die Aktivität der Bodenorganismen.
Die Schlussfolgerungen aus diesen Tests waren:
Mulchauflagen sollten nur so mächtig aufgetragen werden, dass sie zwar den Boden gut bedecken, aber auch einen Gasaustausch ermöglichen. Deshalb ist die regelmäßige Kontrolle des Bodens (Farbe und Geruch) eine wichtige Entscheidungshilfe. Kartoffel selbst kommt mit niedrigem pH-Wert gut zurecht.
Im Hinblick auf die Förderung der Bodenbiologie sowie den Aufbau und Erhalt einer krümeligen Bodenstruktur sind regelmäßige Kalkungsmaßnahmen zielführend.
Das sollte man bedenken – Hintergrundinformation: Laut ebod (digitale Bodenkarte) handelt es sich bei dem Boden um einen extremen Pseudogley aus feinen, kalkfreien, eiszeitlichen Deckschichten. Das heißt, dass dieser Boden von sich aus ab ca. 35 bis 45 cm Tiefe sehr dicht lagert und Niederschlagswasser schlecht versickert. Deshalb sind die Bedingungen (je nach Niederschlag) extrem wechselfeucht.
Die vorherrschende Bodenart im Oberboden ist Schluff, der Staukörper (ab ca. 40 cm Bodentiefe) ist lehmig bis tonig. Schluff neigt zu Verdichtung, Verschlämmung und Erosion und verlangt daher Feingefühl bei der Bewirtschaftung. Der Boden ist von Natur aus kalkfrei und daher sauer, was eine regelmäßige Kalkzufuhr im Ackerbau notwendig macht.
Im Hinblick auf zunehmende Wetterextreme, wie Hitze und Trockenheit sowie Starkregenereignisse, erweist sich eine Mulch-Bedeckung in der Kartoffelkultur als Verdunstungsschutz und Erosionsschutz sowie Nahrungsquelle für Bodenlebewesen als nützlich.
Mulchauflagen sollten nur so mächtig aufgetragen werden, dass sie zwar den Boden gut bedecken, aber auch einen Gasaustausch ermöglichen. Deshalb ist die regelmäßige Kontrolle des Bodens (Farbe und Geruch) eine wichtige Entscheidungshilfe. Kartoffel selbst kommt mit niedrigem pH-Wert gut zurecht.
Im Hinblick auf die Förderung der Bodenbiologie sowie den Aufbau und Erhalt einer krümeligen Bodenstruktur sind regelmäßige Kalkungsmaßnahmen zielführend.
Das sollte man bedenken – Hintergrundinformation: Laut ebod (digitale Bodenkarte) handelt es sich bei dem Boden um einen extremen Pseudogley aus feinen, kalkfreien, eiszeitlichen Deckschichten. Das heißt, dass dieser Boden von sich aus ab ca. 35 bis 45 cm Tiefe sehr dicht lagert und Niederschlagswasser schlecht versickert. Deshalb sind die Bedingungen (je nach Niederschlag) extrem wechselfeucht.
Die vorherrschende Bodenart im Oberboden ist Schluff, der Staukörper (ab ca. 40 cm Bodentiefe) ist lehmig bis tonig. Schluff neigt zu Verdichtung, Verschlämmung und Erosion und verlangt daher Feingefühl bei der Bewirtschaftung. Der Boden ist von Natur aus kalkfrei und daher sauer, was eine regelmäßige Kalkzufuhr im Ackerbau notwendig macht.
Im Hinblick auf zunehmende Wetterextreme, wie Hitze und Trockenheit sowie Starkregenereignisse, erweist sich eine Mulch-Bedeckung in der Kartoffelkultur als Verdunstungsschutz und Erosionsschutz sowie Nahrungsquelle für Bodenlebewesen als nützlich.
2. Maschinenvorführung zur Kulturpflege im Sojaanbau
Der GreenMaster, zur Verfügung gestellt und erklärt von der Firma Ertl-Auer, kann zur Bestandespflege und Einsaat in bestehende Kulturen verwendet werden.
Die Rollhacke „Rotaking“, zur Verfügung gestellt und erklärt von der Firma Stöckl, eignet sich, um oberflächliche Krusten zu brechen. Damit wird der Gasaustausch wieder ermöglicht und fördert so die Kulturentwicklung der Sojabohne (Abb.4-6).
3. Besichtigung des Sortenversuches Bio-Wintergerste
Zu Beginn beleuchtete ich Anbau-statistische Fakten aus 2021 im Burgenland: Die Anbaufläche von Bio Wintergerste betrug 982 ha. Betrachtet man die Wintergerstenfläche insgesamt, betrug der Bio-Anteil knapp 23%. Bezogen auf die Bio-Ackerfläche von 57435 ha betrug der Flächenanteil der Bio-Wintergerste 1,7%. Sie belegte damit Rang 12 der flächenstärksten Bio-Kulturen. (Rang 1 belegte Soja, gefolgt von Winterweichweizen, Körnermais und Sonnenblume). Dann präsentierten die Saatgutfirmen ihre Bio Wintergersten Sorten. Eine wichtige Errungenschaft vieler neuer Sorten ist die Resistenz gegen den Gelbverzwergungsvirus.
Im Anschluss daran lud die Landwirtschaftliche Fachschule Güssing zu einem Bio-Imbiss mit Leberkäsesemmel und Getränken ein.
Wir bedanken uns herzlich bei DI Ingeborg Köhling für die gute und sehr freundschaftliche Zusammenarbeit und wünschen ihr alles Gute für ihre neue berufliche Zukunft.
Wir bedanken uns herzlich bei DI Ingeborg Köhling für die gute und sehr freundschaftliche Zusammenarbeit und wünschen ihr alles Gute für ihre neue berufliche Zukunft.
Bionet-Ackerbautag in Wallern mit Univ. Prof. DI Dr. Heinrich Grausgruber (BOKU) am 3.6.2022
Traditionell werden die Bionet Winterweizen- und Dinkel-Versuche in Wallern von Bio Austria Burgenland Obmann Franz Traudtner angelegt und die Felderbegehungen organisiert. Vertreter der Saatgutfirmen stellten die Eigenschaften sowie Vorzüge aber auch Nachteile der einzelnen Sorten vor.
Univ. Prof. DI Dr. Heinrich Grausgruber von der BOKU informierte über interessante Erkenntnisse aus der Forschung, wie zum Beispiel über Versuche mit Mykorrhiza und Bakterienpräparaten (Pflanzenstärkungsmittel). Besonders spannend sind jedes Jahr die fachlichen Diskussionen über Themen wie Steinbrand, Fusarium, an den Standort angepasste Bestandesdichte, aber auch Zusammenhänge zwischen Reife und Ertrag.
Univ. Prof. DI Dr. Heinrich Grausgruber von der BOKU informierte über interessante Erkenntnisse aus der Forschung, wie zum Beispiel über Versuche mit Mykorrhiza und Bakterienpräparaten (Pflanzenstärkungsmittel). Besonders spannend sind jedes Jahr die fachlichen Diskussionen über Themen wie Steinbrand, Fusarium, an den Standort angepasste Bestandesdichte, aber auch Zusammenhänge zwischen Reife und Ertrag.
Biologisch heterogenes Material wird seitens der EU forciert. Dabei handelt es sich um Populationen (CCPs – composit cross populations) mit genetischer und phänotypischer Variabilität. Dies sind keine Sortenmischungen. Das Ziel ist höhere Resilienz (Widerstandskraft hinsichtlich Witterungsextremen) im Vergleich zu Liniensorten.
Die Teilnehmer erhielten ein Handout mit den angebauten Sorten. Hier ist Platz für Notizen.
Die nächsten Felderbegehungen in den Kulturen Soja und Mais sind für Anfang September 2022 geplant.
Wir freuen uns, Sie dort begrüßen zu dürfen. Wenn Sie persönlich eingeladen werden wollen, melden Sie sich bei mir: claudia.winkovitsch@lk-bgld.at at oder 02682/702-604.
Wir freuen uns, Sie dort begrüßen zu dürfen. Wenn Sie persönlich eingeladen werden wollen, melden Sie sich bei mir: claudia.winkovitsch@lk-bgld.at at oder 02682/702-604.