Tag der burgenländischen Teichwirtschaft
Am "Tag der burgenländischen Teichwirtschaft" wurden aktuelle Themen aufgegriffen und über alle Formen der "Fischproduktion" aufgearbeitet. Speziell die Klimaverhältnisse mit wenig Niederschlag und hohen Temperaturen stellen die Teichwirte vor immer größere Herausforderungen. Gerhard Hrastinger erläuterte, wie und womit bei Auftreten von fischpathogenen Bakterien, Parasiten und Pilzen eine Wasserhygienisierung in Teichanlagen vorgenommen werden kann. Die unverbindlichen Einsatzempfehlungen müssen immer in Absprache mit dem Tierarzt erfolgen.
Damit es aber erst gar nicht zum Einschleppen von Fischkrankheiten in eine Teichanlage kommt, wurde von Dr. Maria Ertl, Referat Veterinärdirektion der Burgenländische Landesregierung, auf die Aquakultur-Seuchenverordnung verwiesen und diese erläutert. Durch den Zukauf von Fischen aus Betrieben, welche laut Aquakultur-Seuchenverordnung genehmigt sind, kann das Risiko einer Krankheitseinschleppung reduziert werden.
Dr. Claudine Mramor vom Tiergesundheitsdienst (TGD) Burgenland stellte die Gesundheitsprogramme für die Fischproduktion vor. Eine Mitgliedschaft im TGD wird empfohlen, da dadurch nicht nur die Gesundheitsprogramme in Anspruch genommen werden können, sondern auch die Zusammenarbeit mit einem Fachtierarzt für Aquakultur auf formal richtige Beine gestellt wird.
Gerhard Hrastinger präsentierte in seinem zweiten Vortrag Methoden, mit denen Wasserbelüftung und Sauerstoffeintrag für optimale Produktionsbedingungen gelingen können. Durch geringe Niederschläge und hohe Temperaturen wird es immer schwieriger optimale Bedingungen für die Fische zur Verfügung zu stellen. Deshalb sollte jeder Fischzüchter die Sauerstoffwerte in seiner Anlage kennen. Wenn der Sauerstoffgehalt zu niedrig ist, steigt der Futterquotient; die Futteraufnahme und die Gewichtszunahme sinken rapide. Geht man davon aus, dass das Fischfutter das wichtigste und kostspieligste Betriebsmittel ist, ist die Wichtigkeit des Sauerstoffgehaltes in der Fischzucht eindeutig zu erkennen. Reicht der natürliche Sauerstoffgehalt des Wassers nicht aus, kann dieser mit verschiedenen technischen Hilfsmitteln erhöht werden. Diese wurden vorgestellt und deren Funktionsweise und Effizienz erklärt.
WHR Mag. Herbert Szinovatz, Hauptreferat Umweltwirtschaft der Burgenländischen Landesregierung, gab einen Überblick über die Fischarten in den burgenländischen Gewässern und zeigte auf, welche Maßnahmen gesetzt werden, um die burgenländischen Gewässer in einen besseren ökologischen Zustand zu bringen.
Die Veranstaltung endete mit dem Vortrag "Angelteiche – Wie richtig bewirtschaften?" von Günther Gratzl vom Bundesamt für Wasserwirtschaft. Da der Bewirtschaftung als Angelteich eine immer größer werdende wirtschaftliche Bedeutung zukommt, wurden die Unterschiede zwischen Fischzuchtteich und Angelteich herausgearbeitet. Es wurde erläutert, was vorbeugend getan werden kann, um eine gute Wasserqualität zu erhalten und welche Managementmaßnahmen es gibt.
Am Ende der Veranstaltung gab es noch ausreichend Zeit im Messestall bei den ausgestellten Karpfen von der Günter-Fisch Teichwirtschaft, mit den Referenten und den anwesenden Praktikern zu diskutieren. Weitere Informationen bzw. die Vorträge in pdf Format können über die Abteilung Tierzucht angefordert werden.