Regionale Schmankerl im Osterkorb
Für viele gehören nicht nur die bunten Ostereier zum Fest dazu, sondern auch ein gut gefüllter Osterkorb mit Brot und Osterschinken von unseren Bäuerinnen und Bauern. Mit Saisonalität, Regionalität und Frische können die heimischen Spezialitäten genauso punkten, wie mit Qualität und Herkunft. Bei der „AB HOF – Spezialmesse für bäuerliche Direktvermarktung“ in Wieselburg erreichten unsere bäuerlichen Betriebe für ihre burgenländischen Produkte 44 Mal Gold, 39 Mal Silber und 28 Mal Bronze. Und auch bei der Steirischen Kürbiskernöl-Prämierung wurden einige Betriebe ausgezeichnet. „Unsere bäuerlichen Betriebe produzieren Top-Lebensmittel. Die Konsumentinnen und Konsumenten schätzen es nicht nur, dass sie wissen woher die Produkte kommen, sondern auch die Frische und Qualität. Durch diese Auszeichnungen wird die Wertigkeit von bäuerlich hergestellten Produkten wieder erhöht und stärker in das Licht der Öffentlichkeit gestellt. Die hohen Qualitätsstandards und Vielfalt unserer Produkte im Burgenland und in Österreich kann sich international sehen lassen“, hebt LK-Präsident Nikolaus Berlakovich anlässlich einer Pressekonferenz im Bauernladen in Pinkafeld gemeinsam mit Kammerrätin und Landwirtin Carina Laschober-Luif, Christina Pöll vom Pinkafelder Bauernladen und Legehennenhalterin und Obmann-Stv. der Geflügelwirtschaft Burgenland Elisabeth Rotheneder hervor.
Die burgenländischen Eierproduzenten bieten auch dieses Jahr heimische Eier von höchster Qualität. Zwei Drittel davon werden über den Lebensmittelhandel verkauft. Der Rest wird auf Bauernmärkten, in Bauernläden oder von Direktvermarktern ab Hof angeboten. Im Burgenland gibt es 53 registrierte Legehennenhaltungsbetriebe mit einem Gesamtbestand von 432.181 Legehennen, welche in der Poultry Health Data (PHD) registriert sind, inklusive zirka 2.600 Legehennen der Selbstversorger und Hinterhofhaltungen. Die aktuelle Marktlage und die Preise sind gut. Auch von der Menge der frischen und gefärbten Eier sind genügend vorhanden - im Burgenland haben wir einen Selbstversorgungsgrad an Eiern von 160 Prozent (österreichweit 94 Prozent). „Frische Eier kommen in unseren Supermärkten ausschließlich aus Österreich. Hier hat sich die Eierbranche gemeinsam mit den Handelsketten darauf geeinigt. Bei verarbeiteten Eiern – hier zählt auch das bunte Osterei dazu - ist das anders. Auf solchen verarbeiteten Lebensmitteln wie Nudeln oder Mayonnaise muss nicht verpflichtend auf der Verpackung angegeben werden, woher die Eier kommen, noch, wie die Hennen gehalten werden, die sie gelegt haben,“ erklärt LK-Präsident Berlakovich.
Heimische Eier leicht erkennen
Eine Herkunftskennzeichnung wäre deshalb wichtig, weil weltweit noch über 90 Prozent der Hühner in Käfigen gehalten werden – in Österreich gibt es diese schon seit 2020 nicht mehr. „Damit man kein Käfig-Ei unter der bunten Schale bekommt, ist es besonders wichtig, beim Einkauf auf die Herkunft zu schauen“, Obmann-Stv. der Geflügelwirtschaft Burgenland Elisabeth Rotheneder. Bei Frischeiern einfach auf den Aufdruck schauen: „AT“ steht für Österreich, „0“ für Biohaltung, „1“ für Freilandhaltung und „2“ für Bodenhaltung. Berlakovich ergänzt: „Die Menschen interessiert, woher ihre Lebensmittel kommen und wie sie hergestellt werden. Dieses Interesse hat dafür gesorgt, dass das Lebensmittel Ei nun umfassend gekennzeichnet wird und sogar so gut wie nur noch aus Österreich kommt. Das zeigt, was wir mit unserem Einkauf alles bewirken können. Wir müssen einfach nur die Verpackung umdrehen und auf die österreichische Herkunft schauen.“
15 Prozent der Schweinehaltung sind Bio
Neben den Ostereiern gehört auch der traditionelle Osterschinken zur Osterjause dazu. „Waren es 2005 noch knapp 1.400 Schweinehalter im Burgenland, sind es 2023 nur mehr 341 Betriebe. Allerdings ist der Anteil der Bio-Schweine im Burgenland mit über 15 Prozent des Gesamtbestandes von zirka 37.500 Schweinen im Vergleich zum Österreichdurschnitt mit rund 3,5 Prozent sehr hoch“, so Berlakovich. Das Burgenland ist in der Schweineproduktion nur noch 47 Prozent Selbstversorger. Das heißt wir verbrauchen mehr als doppelt so viel, wie wir erzeugen: 6,6 t Schweinefleisch wird im Burgenland erzeugt, 14,2 t werden verbraucht. Die Marktentwicklung von Bio-Fleisch und –Geflügel in Österreich fällt laut AMA in Anbetracht der Teuerungen zufriedenstellend aus: die Umsätze wuchsen um 3,5 Prozent, während der Absatz mit 3.900 Tonnen um 5,3 Prozent zurückgegangen ist. Im Durchschnitt zahlten die Kundinnen und Kunden 17,28 Euro für ein Kilogramm Bio-Fleisch. 2019 waren es 13,62 Euro pro Kilogramm. Die höchsten Bio-Anteile unter den Fleisch-Einkäufen im Lebensmitteleinzelhandel weist Faschiertes mit 11,3 Prozent auf, gefolgt von Rind- und Kalbfleisch mit 9,5 Prozent. Den niedrigsten Bio-Anteil findet man beim Schweinefleisch, wo lediglich knapp 3 Prozent Bio ist.
Bauernläden, Bauernmärkte oder Ab-Hof-Verkauf sichert regionale Herkunftsangabe
Seit 2015 muss bei verpacktem Fleisch von Schwein, Schaf, Ziege und Geflügel die Herkunft verpflichtend angegeben werden. Seit September 2023 muss in Österreich die Herkunft von Fleisch, Eiern und Milch in verarbeiteten Produkten in der Gemeinschaftsverpflegung klar erkenntlich sein. „Wenn man regionales Schweinefleisch und andere frische Lebensmittel kaufen will, tut man das am besten direkt ab Hof bei den rund 250 Direktvermarkterinnen und Direktvermarktern, bei Bauernmärkten oder in den rund 30 burgenländischen Bauernläden. Da weiß man, dass die Qualität und Frische der Produkte stimmt und wo es herkommt. Gerade jetzt vor Ostern haben viele Bauernläden eigene Körbe mit allem, was man für eine regionale Osterjause braucht“, erklärt Kammerrätin und Landwirtin Carina Laschober-Luif.