Klappertopf: "Milchdieb"-Pflanze breitet sich vermehrt im Berggebiet aus
Auf extensiv genutzten Grünlandflächen, insbesondere auf gering gedüngten und zu spät genutzten Wiesen, kann sich der Klappertopf schnell ausbreiten. Er setzt sich in den entstehenden Lücken fest, hat aber keinen futterbaulichen Wert. Diese Pflanze ist für das Vieh leicht giftig.
Der Klappertopf umgangssprachlich auch "Klofft" genannt, ist eine einjährige Pflanze. Er muss regelmäßig versamen, um sich im Bestand halten zu können, ist vorrangig beim ersten Aufwuchs ein Problem und vermehrt sich massenhaft bei zu spätem Schnitt durch Samenausfall.
Bevorzugt kommt der Klappertopf auf nährstoffarmen Ein- bis Zweischnittwiesen (Magerrasen) im Berggebiet, auf sonnseitigen Hängen bis über 2.000 Meter Seehöhe vor. Der Klappertopf ist verstärkt auf leichteren bis schottrigen Böden anzutreffen.
Klappertopf ist Schmarotzer
Da die Böden meist ausgehungert sind und dadurch die Gräser nur ein flaches Wurzelprofil (= geringe Wasserspeicherkapazität) aufweisen, kann sich der Klappertopf besonders nach einer Trockenphase durchsetzen. Die Pflanze hat keinen Futterwert, ist ein Halbschmarotzer und ernährt sich großteils über Wurzeln benachbarter Gräser und Kräuter, die dadurch geschwächt aussehen und verdrängt werden. Deshalb wird er auch als Milchdieb bezeichnet. Die Pflanzenbestände wirken mager und verhungert. Wegen seines Glykosidgehalts ist der Klappertopf im grünen Zustand giftig. Im Heu ist die Pflanze ungefährlich.
Nutzung vorverlegen
Die einfachste Bekämpfungsmaßnahme ist Mähen bzw. Mulchen (Säuberungschnitt) im zeitigen Frühjahr vor der Blüte, bei einer Wuchshöhe von 10 bis 15 cm, noch bevor der Klappertopf seine Reservestoffe einlagern kann. Diese Maßnahme ist im Folgejahr zu wiederholen, um ein Versamen dieser einjährigen Pflanze zu verhindern. Auch eine intensive Beweidung hilft, den Klappertopf zurückzudrängen. Entscheidend ist jedoch, ihn am Aussamen zu hindern!
Düngen
Verdrängen lässt sich der Halbschmarotzer am einfachsten neben einer früheren Nutzung durch eine bessere Düngung zur Förderung des Grasbestandes. Oft leiden die Böden auch unter Kalkmangel (pH-Werte unter 5,5). Wichtig ist eine gute PK-Versorgung. Düngung mit Jauche oder Gülle ist zu bevorzugen, da die bessere Stickstoffversorgung das Grasgerüst fördert und den Klappertopf verdrängt. Bei großflächiger Ausbreitung ist besonders auf eine frühe Nutzung noch vor der Samenreife zu achten, um ein Versamen dieser einjährigen Pflanze zu verhindern. Wiederholte Spätnutzung führt zur Massenvermehrung.