Historischer Start der heimischen Spargelernte
Der heimische Spargel zeichnet sich durch ausgezeichnete Qualität, kurze Transportwege sowie hohe Produktions- und Sozialstandards aus. „Durch die anhaltende Bodentemperatur über 10 Grad hatte der Spargel ideale Wachstumsbedingungen. Dadurch gibt es bereits seit ein paar Tagen – so früh wie noch nie - frischen, regionalen Spargel in den Supermärkten, in Bauernläden und Ab-Hof zu kaufen. Wichtig ist beim Kauf darauf zu schauen, dass es keine billige Importware aus dem Ausland ist, wo die Produktions- und Sozialstandards deutlich geringer sind als in Österreich. Durch den Kauf von heimischen Spargel, der frisch geerntet und regional erzeugt worden ist, spart man CO2, schützt das Klima und gewährleistet höchste Qualität und Frische. Wenn man weiß, wo der Spargel herkommt, schmeckt er gleich noch besser“, sagt LK-Präsident Nikolaus Berlakovich bei einem Besuch beim Bio-Spargelbauer Kevin Graf in Halbturn.
Der passionierte Spargelbauer und gelernte Steuerberater Kevin Graf aus Halbturn baut seit drei Jahren auf 11 Hektar – neben rund 140 Hektar konventionellen Gemüsearten wie Chinakohl, Kohl, Brokkoli, Karfiol und Romanesco – grünen Bio-Spargel an. „Spargel ist eine langfristige Kultur. Wird diese einmal ausgesetzt, wird viele Jahre auf derselben Fläche geerntet. Gerade jetzt im April warten viele schon auf den ersten Spargel, dementsprechend ist auch die Nachfrage groß“, erklärt Bio-Spargelbauer Kevin Graf. Er verkauft seinen grünen Spargel Ab-Hof, auf Bauernmärkten und im Lebensmitteleinzelhandel.
Rund 40 Hektar Anbaufläche im Burgenland
Die Spargelproduktion in Österreich pendelte sich in den letzten Jahren auf ca. 760 Hektar ein. Davon entfallen rund 40 Hektar auf das Burgenland. Im Burgenland wird Spargel vor allem im Seewinkel angebaut. Der Pro-Kopf-Verbrauch in Österreich von Spargel liegt derzeit bei ca. 0,5 Kilogramm pro Jahr, halb so hoch wie in Deutschland oder der Schweiz. Der Spargel ist durch die kurze Erntezeit eine besonders saisonale Spezialität. Das Ende der Erntezeit ist traditionell am Johannistag, am 24.Juni.
Weißer Spargel macht zwei Drittel der Ernte aus
2023 betrug die Erntemenge in Österreich - bei deutlich späterem Erntebeginn - knapp über 2.300 t. Heuer wird mit höheren Erträgen gerechnet. Der Anteil des weißen Spargels, auch Bleichspargel genannt, macht mit zwei Drittel den Großteil aus. Dieser schmeckt im Vergleich zu Grünspargel besonders mild und weniger intensiv. Grüner Spargel ist kräftiger und würziger als sein weißer Verwandter und enthält auch mehr Vitamin C. Für seinen Geschmack ist der Farbstoff Chlorophyll verantwortlich. Daneben gibt es noch Purpurspargel, der wie grüner Spargel über der Erde abgeschnitten wird. Der Chlorophyllgehalt ist ebenso höher als beim weißen Klassiker.
So erkennt man frischen Spargel
Durch die kurze Zeit zwischen der Ernte und dem Verkauf der heimischen Spargelstangen kommen diese besonders frisch auf unsere Teller. Qualitativ einwandfreier Spargel besitzt einen festen, geschlossenen und unbeschädigten Kopf. Frisch „klingt“ er beim Aneinanderreiben und lässt sich leicht brechen. Die Schnittflächen sollen zudem glatt und prall, die Schnittenden frisch, hell und nicht zusammengeschrumpft oder verfärbt sein. Beim Eindrücken mit dem Fingernagel muss frischer Spargel saftig bleiben. „In einem feuchten Tuch eingewickelt, halten ungeschälte Stangen einige Tage im Kühlschrank“, so der Tipp des Spargelbauers.
Regionaler Vitaminkick auf dem Teller
Spargel bestehen zu ca. 92 Prozent aus Wasser, je ca. 2 Prozent Eiweiß und Kohlenhydrate und nur 0,1 Prozent Fett. Wichtig sind die enthaltenen Ballast- und Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Phosphor, Magnesium und Eisen. Weiters ist Spargel reich an Vitamin C. Spargel hat 20 kcal pro 100 Gramm. Die Spargelpflanzen müssen drei Jahre wachsen, bis sie zum ersten Mal geerntet werden können. Die erste Ernte dauert dabei nur eine halbe Saison. Erst im darauffolgenden Jahr erfolgt dann die erste Vollernte.