Grassilage - das wichtigste Grundfutter
Die Erzeugung qualitativ hochwertiger Grassilagen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Nutztierhaltung. Nicht nur für Milchvieh, auch für Mutterkühe, Mastrinder, Milch- und Mutterschafe sowie Ziegen sind nährstoffreiche Grassilagen die Basis für Gesundheit und Leistung.
Hohe Nährstoffgehalte
Gute Grassilagen zeichnen sich durch hohe Inhaltsstoffe aus. Ziel ist ein Energiehalt von mindesten 6,1 MJ NEL bzw. 10,2 MJ ME beim ersten Aufwuchs. Beim Rohprotein wären Gehalte über 145 Gramm je Kilogramm Trockenmasse (TM) erstrebenswert. Eine ausreichende Stickstoffversorgung und Mineralisierung der ausgebrachten Wirtschaftsdünger im Frühjahr durch die Bodenlebewesen ist dafür aber Voraussetzung. Die Rohproteingehalte des 1. Aufwuchses 2023 lagen im Durchschnitt nach dem deutlich positiven Anstieg von 2021 auf 2022 doch wieder um ca. 5 Gramm niedriger im Vergleich zu 2022. Die Streuweite reicht bei zwei Drittel der Proben von 120 Gramm bis über 160 Gramm, obwohl hier viele Ausreißer noch deutlich außerhalb diese enormen Streuweite liegen.
Hohe Verdaulichkeit
Eine hohe Verdaulichkeit der Silagen wird erreicht, wenn die Faseranteile nicht zu hoch ansteigen. Mit fortschreitender Vegetation nimmt in den Pflanzen besonders beim ersten Aufwuchs der Anteil an Strukturkohlenhydraten speziell durch die Ausbildung des Stängels zu. Jede Woche späteres Mähen erhöht den Faseranteil und senkt somit die Verdaulichkeit und den Energiegehalt. In OÖ waren in den meisten Regionen die ersten beiden Wochen im Mai der optimale Zeitraum für die Ernte des 1. Aufwuchses. Bei guten Silagen liegt der Faseranteil allgemein zwischen 410 - 490 g NDF bzw. unter 300 g ADF (früher 220 - 260 g Rohfaser).
Saubere Silierung
Neben dem Schnittzeitpunkt zählt auch die Verschmutzung zu den wichtigsten Parametern guter Grassilagen. Rohaschegehalt unter 100 g in der Trockenmasse zeigen nur bedingt die Freiheit von Verschmutzung an. Ein genauerer Parameter ist der Eisengehalt, der unter 600 mg je kg TM liegen sollte. Dies bildet auch die Basis für einen erwünschten Gärverlauf mit über 80% Milchsäure und möglichst keiner Buttersäure. Zu viel Buttersäure ist ein Dauerproblem in unseren Grassilagen und bedingt über 3 g je kg TM eine schlechtere Futteraufnahme. Neben der korrekten Wirtschaftsdüngerausbringung können vor allem kurze Schnitt- bzw. Häckselqualitäten bei nicht zu niedrigem TM-Gehalt und bester Verdichtung hier die Gehalte doch deutlich senken. Auch der Einsatz von geeigneten Silierhilfsmitteln kann zur Beherrschung dieses Problems empfohlen werden.