Erwerb von Pensionsversicherungszeiten durch Absolvierung eines Pflichtpraktikum in der Land- und Forstwirtschaft

Laut dem bgld. Kollektivvertrag für Dienstnehmer in Bäuerlichen Betrieben Burgenland gebührt Pflichtpraktikantinnen und Praktikanten ohne Matura (Pflichtpraxis für Schulausbildung) eine Entschädigung für die geleistete Praktikumstätigkeit im Ausmaß von 459,66 Euro, welche unter der monatlichen Geringfügigkeitsgrenze (Wert 2020: 460,66 Euro) liegt.

Schülerinnen und Schüler die ein Pflichtpraktikum absolvieren, sind jedenfalls unfallversichert. Liegt der Entschädigungsbetrag unter der Geringfügigkeitsgrenze, besteht keine Kranken- oder Pensionsversicherung aus dem Praktikumsverhältnis. Der land. Betrieb auf dem das Pflichtpraktikum absolviert wird, hat den Praktikanten beim zuständigen Krankenversicherungsträger - Österreichische Gesundheitskasse - anzumelden. Eine bestehende Mitversicherung in der Krankenversicherung der Eltern bleibt jedoch im Normalfall aufrecht.

Bei Interesse an einer Pensionsversicherung für die Zeit des Pflichtpraktikums gibt es die Möglichkeit einer Selbstversicherung bei geringfügiger Beschäftigung. Die Selbstversicherung umfasst die Kranken- und Pensionsversicherung und muss bei der zuständigen Gebietskrankenkasse - ÖGK - beantragt werden. Der begünstigte Beitrag beträgt monatlich derzeit 65,03 Euro und ist vom Plichtpraktikanten selbst zu tragen. Die Selbstversicherung bei geringfügiger Beschäftigung stellt eine sehr günstige Möglichkeit dar, Pensionszeiten zu erwerben. In der Krankenversicherung ist der Vorteil darin zu sehen, dass im Krankheitsfall auch Anspruch auf Geldleistung (wie z. B. Krankengeld) besteht.

Auch wenn für Pflichtpraktikantinnen und Praktikanten der Pensionsantritt noch in weiter Ferne liegt, ist eine freiwillige Selbstversicherung empfehlenswert, da dadurch günstig Pensionszeiten erworben werden könne.