Bio-Öllein
In Österreich werden Leinsamen vermehrt in der Herstellung von Backwaren verwendet.
Aber auch das durch Pressung gewonnene Leinöl erfreut sich durch seine wertvollen
Inhaltsstoffe und Omega-3-Fettsäuren immer größerer Beliebtheit. Der dabei anfallende
Presskuchen kann als hochwertiges Tierfutter verwendet werden.
Standort
Öllein stellt wenig Anspüche an den Boden. Besonders gut gedeiht er auf durchlässigem,
nicht allzu schwerem, humosem Boden. Er verträgt keine Staunässe. Wichtig für einen guten
Ertrag ist die ausreichende Wasserversorgung in den Monaten Mai und Juni (bis zur Blüte).
Sorten
Empfehlenswerte Sorten sind Lirina (Die Saat), Exquise (Die Saat), Omegalin (Saatbau). Bei
Kontraktanbau bitte die Sorte unbedingt mit dem Aufkäufer abstimmen!
Aussaat
Der Anbau von Öllein erfolgt ab Ende März bis Ende April, jedoch nicht zu spät, man sagt, bis
zum 100. Tag im Jahr, mit einer Aussaatmenge von 55 bis 80 kg/ha. Gegen kurze
Frühjahrsfröste ist Öllein kaum empfindlich. Die Saattiefe sollte 1,5 bis 3 cm betragen. Öllein
benötigt ausreichend Wasser bis zur Blüte, nach der Blüte (Juni/Juli) sollte eher Trockenheit
herrschen. Oft ist ein Anwalzen nach der Aussaat sinnvoll.
Fruchtfolge
Öllein sollte in der Fruchtfolge als abtragende Kultur stehen. Ebenso ist ein Abstand von sieben bis acht Jahren zum erneuten Anbau von Lein wichtig (Leinmüdigkeit), aber auch zu
Sonnenblumen und Raps sollte ein Anbauabstand von 6 Jahren eingehalten werden
(Vorsicht auch bei Zwischenfrüchten vor Lein: Sonnenblumen, Raps und Senf!).
Düngung
Es ist empfehlenswert, dass zum Anbau kein Wirtschaftsdünger gegeben wird, denn ein zu
hoher Stickstoffvorrat im Boden kann zum Lagern der Pflanze führen. Vor dem Anbau von
Lein sollte nicht gekalkt werden.
Unkrautregulierung
Öllein sollte nicht blind gestriegelt werden, da er sehr empfindlich ist. Erst ab einer
Wuchshöhe von ca. 15 cm kann wieder gestriegelt werden. Durch seine langsame
Jugendentwicklung ist es wichtig, ihn von Beginn an unkrautfrei zu halten. Ebenso kann die
Spätverunkrautung ein Problem darstellen, da der Öllein generell wenig Konkurrenzkraft
gegen Unkraut hat.
Krankheiten und Schädlinge
Erdflöhe können die Pflanze vor allem im Keimblattstadium stark gefährden. Auch
Schnecken können zum Problem werden, hier steht biotaugliches Schneckenkorn zur
Verfügung.
Ernte
Die Ernte erfolgt Mitte bis Ende August, wenn die Pflanze sich braun verfärbt, und die Körner
in der Kapsel zu rascheln beginnen. Beim Drusch sollte ein Feuchtigkeitsgehalt von 15%
bestehen, die optimale Lagerfeuchte liegt beim Öllein bei 8% Wassergehalt. Um gute
Qualitäten zu erzeugen, sind eine frühere Ernte und ein schonendes Nachtrocknen
empfehlenswert, damit die Körner den typischen Glanz nicht verlieren. Da Öllein auch eine
Faserpflanze ist, ist beim Drusch unbedingt auf ein scharfes (neues) Messer zu achten! Auch
der Drusch vom Schwad ist vor allem bei ungleichmäßiger Abreife verbreitet. Dafür muss der
Lein mit einem Doppelmessermähwerk oder einem Fingerbalken in einer
Schönwetterperiode 20 cm hoch abgemäht werden und danach zwei bis drei Tage Sonne und Tau
ausgesetzt werden. Danach kann er mit dem Mähdrescher gedroschen werden.
Quellen:
Erfahrungen von Landwirtinnen und Landwirten
Ökolandbau.de
Biofarm.ch
Erfahrungen von Landwirtinnen und Landwirten
Ökolandbau.de
Biofarm.ch