Bio-Hanf
Alle untenstehenden Angaben beziehen sich auf den Anbau von in Österreich
zugelassenen (lt. jeweils aktueller Hanfsortenliste der AMA) Nutzhanfsorten!
Der Anbau von Bio-Hanf hat in den vergangenen Jahren in Oberösterreich stark zugenommen.
Zum einen stellt Hanf ein interessantes Glied in der Fruchtfolge dar, weil er nicht mit unseren
gängigen Kulturpflanzen verwandt ist, zum anderen ist er durch seinen hohen, dichten
Wuchs gut unkrautunterdrückend.
Standort
Hanf liebt leichte, warme, trockene Böden, die empfohlene Bodentemperatur beträgt 10 bis 12 °C. Stäunässe und Bodenverdichtungen toleriert Hanf nicht, auch eine Kälteperiode nach
der Aussaat ist für die kleinen Hanfpflänzchen sehr schlecht, da sie im Wachstum gehemmt
werden und sich das auch später im Ertrag bemerkbar macht. Der pH-Wert sollte neutral bis
leicht basisch sein. Der Stickstoffbedarf von Hanf beträgt ca. 60 bis 80 kg/ha. Es ist auch eine
Wirtschaftsdüngergabe vor der Aussaat möglich, die die Jugendentwicklung fördert. In
Trockenperioden profitiert Hanf von seiner Pfahlwurzel, mit der er Wasser aus tiefen
Bodenschichten erreichen kann.
Sorten
Beim Hanf darf nur Originalsaatgut verwendet werden, das laut Hanfsortenliste der AMA
(jedes Jahr aktuell auf der AMA-Homepage) zum Anbau genehmigt ist. Der THC-Gehalt
muss unter 0,2% liegen. Am besten haben sich die Sorten Felina und Fedora oder USO 31
bewährt. Der Nachbau von Hanf ist verboten. Hanf steht seit dem Jahr 2020 nicht mehr auf der
Liste der allgemeinen Ausnahmegenehmigungen der AGES, daher muss beim Einsatz von
konventionellem, ungebeiztem Saatgut vor dem Zukauf ein Ansuchen bei der zuständigen
Bio-Kontrollstelle gestellt werden. Hanfsaatgut kann bei der Hanfwelt Riegler Nurscher, bei Landesproduktenhändlern oder der Firma Samena bezogen
werden.
Aussaat
Der Hanf wird Anfang April bis Mitte Mai mit der Drillsämaschine in ein feines Saatbett
gelegt. Die Saattiefe beträgt 2 bis 3 cm, es wird eine Aussaatmenge von 25 kg empfohlen, die
AMA schreibt eine Saatmenge von mindestens 20 kg/ha vor. Werden mehrere Hanfsorten
auf einem Betrieb angebaut, muss jeweils ein eigener Schlag gebildet werden. Die
Sackanhänger müssen beim Mehrfachantrag hochgeladen werden.
Wichtig: sollte die Kultur aus irgendeinem Grund umgebrochen werden müssen, sind eine Meldung an die AMA und eine schriftlich erfolgte Genehmigung erforderlich.
Wichtig: sollte die Kultur aus irgendeinem Grund umgebrochen werden müssen, sind eine Meldung an die AMA und eine schriftlich erfolgte Genehmigung erforderlich.
Fruchtfolge
In der Fruchtfolge stellt Hanf keine großen Ansprüche an die Vorfrucht. Er kann auch nach
Leguminosen oder Kleegras angebaut werden, als Vorfrucht selbst ist er sehr wertvoll, da er
mit seinem umfangreichen Wurzelsystem den Boden gut lockert und durch den dichten,
hohen Wuchs Unkraut gut unterdrückt. Der Stickstoffbedarf von Hanf beträgt ca. 60 bis 80 kg
/ha. Grundsätzlich ist Hanf selbstverträglich, im Sinne des Biolandbaues und zum Vermeiden
des Auftretens von Schädlingen und Krankheiten empfehlen wir die Einhaltung der Fruchtfolge des Betriebes.
Krankheiten und Schädlinge
Wildtiere wie Rehe und Hasen lieben die jungen Hanfpflanzen. Hier kann durch
Vergrämungsmaßnahmen Abhilfe geschaffen werden. Auch Schnecken können bei den
Jungpflanzen Probleme verursachen, hier steht biotaugliches Schneckenkorn laut
Betriebsmittelkatalog zur Verfügung.
Beikrautregulierung
Pflegemaßnahmen wie Striegeln sind nicht erforderlich, da die junge Pflanze verletzt werden
kann und dadurch im Wachstum gestört wird.
Ernte
Wichtig: Hanf darf nicht vor Ablauf von zehn Tagen nach Blühende geerntet werden, außer,
wenn auf der betroffenen Fläche bereits eine Hanfprobenahme von der AMA durchgeführt
wurde. Eine Ernte oder ein Umbruch vor Ablauf von 10 Tagen nach Blühende ist nur auf Anfrage (gap@ama.gv.at) und schriftlicher Genehmigung durch die AMA möglich.
Die Samen werden ab September gedroschen, der Drusch sollte unbedingt mit einem umgebauten Mähdrescher (z.B. Hr. Danninger, Alberndorf) erfolgen. Das Hanfstroh muss schnell nach dem Drusch (max. zwei Tage) nachgemäht, eingepflügt oder mit einer Scheibenegge eingearbeitet werden, da am ersten Tag die Fasern noch nicht so fest sind. Die Hanfkörner sollen innerhalb von 24 Stunden kalt getrocknet werden (max. Korntemperatur 37 °C). Das Hanfkorn ist bei 7,5% Feuchtigkeit lagerfähig, bei der Vermarktung muss es frei von Fremdkörpern und Problemunkräutern (z.B. Stechapfel) sein. Der Ertrag beträgt 600 bis 1.200 kg Reinware. Eine Lagerung frei von Fremdgerüchen ist sehr wichtig, da Hanf leicht Gerüche annimmt. Es muss auch darauf geachtet werden, dass das Lager frei von Vögeln und Schadnagern ist, da es sonst zu einer Kontamination mit Salmonellen kommen kann.
Die Samen werden ab September gedroschen, der Drusch sollte unbedingt mit einem umgebauten Mähdrescher (z.B. Hr. Danninger, Alberndorf) erfolgen. Das Hanfstroh muss schnell nach dem Drusch (max. zwei Tage) nachgemäht, eingepflügt oder mit einer Scheibenegge eingearbeitet werden, da am ersten Tag die Fasern noch nicht so fest sind. Die Hanfkörner sollen innerhalb von 24 Stunden kalt getrocknet werden (max. Korntemperatur 37 °C). Das Hanfkorn ist bei 7,5% Feuchtigkeit lagerfähig, bei der Vermarktung muss es frei von Fremdkörpern und Problemunkräutern (z.B. Stechapfel) sein. Der Ertrag beträgt 600 bis 1.200 kg Reinware. Eine Lagerung frei von Fremdgerüchen ist sehr wichtig, da Hanf leicht Gerüche annimmt. Es muss auch darauf geachtet werden, dass das Lager frei von Vögeln und Schadnagern ist, da es sonst zu einer Kontamination mit Salmonellen kommen kann.
Quellen:
Unterstützung durch die Hanfwelt Riegler Nurscher/Stefan Riegler Nurscher
AMA Merkblatt Hanf
Ökolandbau.de
Erfahrungsberichte von Landwirtinnen und Landwirten
Unterstützung durch die Hanfwelt Riegler Nurscher/Stefan Riegler Nurscher
AMA Merkblatt Hanf
Ökolandbau.de
Erfahrungsberichte von Landwirtinnen und Landwirten