Tiergesundheitsdienst Burgenland - Sektion Bio – Expertentagung
Diese Sektion setzt sich aus verschiedenen Experten zusammen, wobei Tierhalter verschiedener Nutztiersparten, praktische Tierärzte und Tierzuchtberater zusammenarbeiten, um Überlegungen für die Weiterentwicklung der Biotierhaltung im Rahmen des Tiergesundheitsdienstes Burgenland zu tätigen. Dieses Expertengremium traf sich am 02.10.2019 in Oberwart, um umfassende Überlegungen für die Weiterentwicklung und Förderung der Biotierhaltung im Burgenland anzustellen.
Bio-Tierhaltung bereits bedeutend
Im Burgenland hat der Anteil der biologischen Tierhaltung in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Vom Jahr 2000, in dem 106 Biobetriebe mit Tierhaltung im Burgenland registriert waren, stieg die Anzahl der Biobetriebe mit Tierhaltung auf 258 Betriebe im Jahr 2018 kontinuierlich an (Basis Invekos-Betriebe). Diese 258 Biotierhalter waren 19 % der tierhaltenden Invekos-Betriebe. Sie hielten 2018 4800 Großvieheinheiten, was einem Anteil von 18 % an allen Großvieheinheiten entspricht. Gemessen an der gesamten Wertschöpfung aus dem tierischen Veredelungsbereich (konventionell und bio) im Burgenland von rund 60 Mio. Euro jährlich, lässt sich somit ein beträchtlicher Anteil aus der Bioproduktion ableiten.
Entwicklungen und derzeitige Grenzen in den einzelnen Bio-Sparten
Der Biomarkt ist für die einzelnen Nutztiersparten differenziert zu betrachten, über Potentiale und Grenzen berichteten die Sektionsexperten ausführlich. Es können in der Direktvermarktung lokale Märkte mit Bioprodukten erfolgreich erschlossen werden. Bei der Vermarktung über die Handelsschiene sind die Marktpotentiale zum Großteil ausgeschöpft. In der Milchviehhaltung können Bio-Neueinsteiger zum Beispiel nur mehr den konventionellen Milchpreis erlösen. Obwohl die Bioschweinehaltung zurzeit einen ausgeglichenen Markt findet, wird zu bedenken gegeben, dass die Bereitschaft zur Ausweitung aufgrund der Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest nicht gegeben ist. Allgemein ist der höhere Aufwand im Biobetrieb beträchtlich, sei es durch hohe Futterkosten, vermehrten Arbeitsaufwand oder auch durch höheren Flächenbedarf. Die Nutzung von Hochleistungsrassen stößt im Biobetrieb auf Grenzen, dies wird jedoch vom Handel gefordert (zum Beispiel 60% Magerfleischanteil bei Schweinen). Diese und weitere Grundsatzüberlegungen beschäftigen die Biotierhalter intensiv und sie fürchten Preiseinbußen, doch dann ist eine biologische Nutztierhaltung nicht mehr wirtschaftlich. Alle sind sich einig, dass Biotierhaltung wichtig ist, das Wachstum muss sich aber an den Rahmenbedingungen orientieren, neue Absatzmärkte müssen gefunden werden. Bio bedarf auch immer einer positiven persönlichen Einstellung der Tierhalter. Man muss auch bedenken, dass viele Tierhalter in den letzten Jahren viel Geld in den Stallumbau oder Neubau investiert haben und dies erst abbezahlt werden muss, bevor ein Umstieg in die biologische Tierhaltung möglich wäre. Soweit Tiergesundheitsfragen betreffend, werden diese Aspekte weiter im TGD behandelt werden.
Maßnahmen Bio und TGD
Nach intensiven Diskussionen wurden von den Sektionsteilnehmern viele Vorschläge für die Weiterentwicklung des TGD für Biobetriebe getätigt. Das bestehende Angebot des TGD kommt bereits jetzt auch den Biotierhaltern sehr zugute, dieses vielfältige Angebot soll der TGD auch zukünftig für alle Tierhalter anbieten. Neue Vorschläge betreffen unter anderem die Intensivierung von Bildungsmaßnahmen für Bio-Tierhalter und neue Programmvorschläge für zukünftige TGD-Programme, die die Biotierhaltung gezielt unterstützen. Über diese umfangreichen Vorschläge wird der Vorstand des TGD in Folge im Detail beraten.
Die Veranstaltung bot die Möglichkeit zur intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Biotierhaltung, im Speziellen Tiergesundheit im Biobetrieb und gab auch zu vielen weiteren Überlegungen für die Nutztierhaltung Anlass. Die engagierten Sektionsteilnehmer sind sehr motiviert und freuen sich auf weitere Planungssitzungen. Im TGD Burgenland wird eine konstruktive Weiterentwicklung für die Thematik Tiergesundheit im Biobetrieb weiter forciert. Dem Land Burgenland gebührt der Dank für die großzügige Unterstützung für den TGD Burgenland, ohne diese die vielfältigen Leistungen für den Nutztiersektor im Burgenland nicht zu realisieren wären!
Die Veranstaltung bot die Möglichkeit zur intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Biotierhaltung, im Speziellen Tiergesundheit im Biobetrieb und gab auch zu vielen weiteren Überlegungen für die Nutztierhaltung Anlass. Die engagierten Sektionsteilnehmer sind sehr motiviert und freuen sich auf weitere Planungssitzungen. Im TGD Burgenland wird eine konstruktive Weiterentwicklung für die Thematik Tiergesundheit im Biobetrieb weiter forciert. Dem Land Burgenland gebührt der Dank für die großzügige Unterstützung für den TGD Burgenland, ohne diese die vielfältigen Leistungen für den Nutztiersektor im Burgenland nicht zu realisieren wären!