Tag des Waldes: EU-Verordnung sorgt für Unmut
Dieser Tag soll auf
die Wichtigkeit des Waldes jetzt und auch in der Zukunft hinweisen. Einerseits als
Lieferant für den wichtigen Rohstoff Holz und andererseits im Hinblick auf den
Klimawandel. Rund ein Drittel – 133.000 Hektar - der burgenländischen Landesfläche
ist bewaldet. Die EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR), die 2023
beschlossen wurde und bis Ende dieses Jahres auch in Österreich umgesetzt werden
soll, sorgt zurzeit bei den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern für großen Unmut. Die
Verordnung verlangt von allen Beteiligten der Wertschöpfungskette nachvollziehbare
Angaben über die Produktion inklusive Geodaten, die beweisen, dass für die Ware
kein Baum gefällt wurde. Oder es ist im Detail anzugeben, wo das Holz herkommt. Das
gilt für Bäuerinnen und Bauern und Waldbesitzer:innen genauso wie für Fleischhauer
und Sägewerker, für Pellets- und Mehlerzeuger und reicht bis zum Einzelhandel. „Was
gut gemeint ist, droht zu einem Bürokratieungeheuer zu werden. In einzelnen
Mitgliedstaaten werden sicherlich waldschädigende Maßnahmen betrieben, aber
Österreich hat strenge Forstgesetze und bei uns nimmt die Waldfläche nachweislich
jährlich zu und nicht ab. Hier braucht es entsprechende Ausnahmen seitens der EU“,
fordert LK-Präsident Nikolaus Berlakovich, der auch Österreichs Vertreter im EU-
Bauernverband COPA ist, von der EU-Kommission.
Der Wald schützt vor Naturgefahren, liefert Energie, trägt zum Klimaschutz bei, ist
Lebensraum für Tiere und Pflanzen, bietet den Menschen Erholung, sichert Einkommen und
schafft Jobs. Die Bruttowertschöpfung der Forst- und Holzwirtschaft im Burgenland liegt bei
etwa 472 Millionen Euro. Dies entspricht einem Anteil von 5,7 Prozent der gesamten
Wertschöpfung im Burgenland. „Jeder 18. Arbeitsplatz im Burgenland hängt von der Forst-
und Holzwirtschaft ab. Da ist die Aufregung über die praxisferne Verordnung der EU groß.
Denn nicht nur, dass dies in der Praxis schwer umsetzbar ist, sondern von
Kleinwaldbesitzern wird der gleiche Bürokratieaufwand verlangt, wie von der Forstindustrie,
wo künftig für jeden Baum, den sie schlägern, Geodaten erforderlich sind. Das geht eindeutig
in die falsche Richtung“, bemängelt Berlakovich.
Online-Petition für selbstbestimmte Waldbewirtschaftung
NacDie EUDR stellt sicherlich eine der größten Eingriffe in die selbstbestimmte
Waldbewirtschaftung und eine völlig falsche Waldpolitik der EU-Kommission in ganz Europa
dar. Deshalb hat der österreichische Waldverband eine in der gesamten EU offene Online-
Petition für eine selbstbestimmte Waldbewirtschaftung in den Regionen eingerichtet. Diese
Petition richtet sich an die EU-Kommission und das EU-Parlament und hat die
Kernforderung, dass die derzeitige Ausgestaltung der EU-Entwaldungsverordnung dringend
korrigiert werden muss. Ziel ist es, möglichst viele Unterschriften zu sammeln, die
anschließend dem Petitionsausschuss des Europaparlaments übergeben werden. „Unsere
Forderung ist klar, es muss gelingen, dass Länder wie Österreich, die einen Waldzuwachs
nachweisen können, von der Verordnung ausgenommen werden“, so Berlakovich
abschließend.
Nachstehend finden Sie den Link zur Petition!!!
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