Sommerbraugerste im Herbst anbauen?
In Niederösterreich wurden im Herbst 2018 erste Flächen mit Sommerbraugersten angebaut. Die Ergebnisse waren durchaus erfreulich: Ertrag und Qualität fielen deutlich besser aus als bei der "Frühjahrsvariante". Die Idee des Herbstanbaus ist an und für sich nicht Neues. In südlicheren Regionen Europas (Ungarn, Kroatien, Frankreich, Türkei) gibt es bereits viel Erfahrung.
Generell besitzt Sommergetreide eine gewisse Flexibilität in der Saatzeit. Entscheidend ist bei Sommerungen vor allem die Winterfestigkeit. Laut Züchterangaben liegt diese je nach Entwicklungsstadium um die -12°C. Aufgrund der milderen Wintermonate sollte dies in Niederösterreich in den meisten Jahren ausreichen.
Um gut über den Winter zu kommen, sollte Sommerbraugerste bis zum Vegetationsende nicht in die Bestockungsphase kommen. Bis dorthin reicht die Frosthärte aus, um durchschnittlich kalte Winter ohne Schäden zu überstehen. Bei stärkeren Beständen – die sich in der Hauptbestockung befinden - sinkt die Winterhärte wieder ab. Je nach Anbauregion ergeben sich somit Saatzeiten von Ende Oktober bis Mitte November. Die Saatstärke kann dabei – je nach Standort - abgesenkt werden. Saatstärken von 220 bis 300 Körnern je m2 sind anzustreben.
Die Reife der im Herbst ausgesäten Sommergerste liegt zwischen Wintergerste und einer im Frühjahr angebauter Sommergerste. Gegenüber einer im Frühjahr angebauten Sommergerste konnten im Erntejahr 2019 – bei Versuchen im Osten Niederösterreichs – rund 20% höhere Erträge erzielt werden.
Vorteile eines Herbstanbaus von Sommerbraugerste im Vergleich zum Frühjahrsanbau sind:
• Kann noch nach spätem Körnermais oder Zuckerrübe angebaut werden
• Kaum Probleme mit Gelbverzwergungsvirus und anderen Virosen
• Winterfeuchte wird gut ausgenutzt, dadurch besseres Wurzelsystem
• Höheres Ertragspotenzial beim Herbstanbau, dadurch niedrigere Proteinwerte
• Vollgerstenerträge und Hektolitergewicht sind höher
• Höhere Preise als Winterbraugerste
• Einige Firmen bieten Verträge an, wo im Auswinterungsfall kostenloses
Sommerbraugerstensaatgut für Frühjahrsanbau zur Verfügung gestellt wird
• Kaum Probleme mit Gelbverzwergungsvirus und anderen Virosen
• Winterfeuchte wird gut ausgenutzt, dadurch besseres Wurzelsystem
• Höheres Ertragspotenzial beim Herbstanbau, dadurch niedrigere Proteinwerte
• Vollgerstenerträge und Hektolitergewicht sind höher
• Höhere Preise als Winterbraugerste
• Einige Firmen bieten Verträge an, wo im Auswinterungsfall kostenloses
Sommerbraugerstensaatgut für Frühjahrsanbau zur Verfügung gestellt wird