Im April 2025 beteiligten sich 3 burgenländische Landwirte und 1 Landwirtin tatkräftig an SoilRise, einem internationalen Projekt zur Erforschung der Artenvielfalt von Regenwürmern in Europa.
Dieses interaktive Netzwerk aus Citizen Scientists (interessierten Bürger:innen), Forschenden und Mentor:innen strebt nicht nur wissenschaftliche Forschung sondern auch Bewusstseinsbildung rund um die biologische Vielfalt im Boden an. Das Mentoring für Burgenländische Forschungsaktivitäten durfte ich im Auftrag von Projektleiterin Pia Euteneuer übernehmen.
Weltweit sorgen Regenwürmer für einen 6.5 % höheren Getreideertrag, in Europa erhöhen sie diesen sogar auf 7.4 %. Auch die Biomasse insgesamt erhöht sich um 23 %.
Tiefgrabende Regenwürmer können vor Überflutungen schützen.
So kann in einer Minute bis zu 1000 ml Wasser in eine Regenwurmröhre fließen.
Bei der Direktsaat können es bis zu 30 l/m2 pro Minute sein. Das hohe Wasserinfiltrationsvermögen reduziert den oberflächlichen Wasserabfluss und damit die Hochwasserentstehung. Außerdem fördert es die Grundwasserneubildung.
Flachgrabende Regenwürmer verteilen das Regenwasser seitlich zu den Pflanzenwurzeln und sie erhöhen die Wasserspeicherkapazität um 16 %. Dadurch gibt es im Trockengebiet bis zu 3 % mehr Bodenfeuchtigkeit (zwischen Mai und Oktober).
Regenwurmkot ist 5-mal stabiler als gepflügter Boden. Das erhöht die Bodenstabilität. Der Boden wird zusammengehalten und vor Wind- und Wassererosion geschützt. Durch Erosion gehen durchschnittlich jährlich 7 t/ha an Oberboden und Nährstoffen verloren.
Regenwürmer produzieren bis zu 5 t Regenwurmkot pro Hektar und Jahr mit bis zu 45 % mehr Phosphor, Stickstoff und Kali im Vergleich zum umliegenden Boden und der pH-Wert erhöht sich um 0,5 Einheiten.
Pflanzen nutzen Regenwurmgänge häufig als Wurzelraum, da sie rasch in die Tiefe gelangen und eine erhöhte Nährstoffkonzentration und -verfügbarkeit vorfinden.
Durch den Schutz von Regenwürmern werden auch Mykorrhiza gefördert. Mykorrhiza sind Pilze, die den Pflanzen (in Symbiose) zu einer besseren Nährstoff- und Wasserversorgung verhelfen. Insbesondere dient es der verbesserten Phosphor- und Kaliumversorgung.