Papierbranche reitet Attacken
Zum wiederholten Mal attackiert die österreichische Papierindustrie massiv ihre wichtigsten Lieferanten. Während die heimischen Waldbesitzer verzweifelt nach Verwertungsmöglichkeiten für die riesigen Schadholzmengen suchen, agitieren die Papierkonzerne ungehemmt gegen voll funktionsfähige Biomasseanlagen. Offensichtlich will man so – gegen den Willen der Bevölkerung (!) – Atomstromimporte erzwingen. Während die Konzerne Rekordgewinne einstreifen, liegen die Nerven der heimischen Waldbesitzer, angesichts der enormen Schadholzmengen, blank. Statt die Importe zu reduzieren, um den heimischen Holzmarkt zu entlasten, fordert die Papierindustrie das Ende der Ökostromproduktion aus Biomasse. Dabei profitiert die gesamte Forstwirtschaft von den Verarbeitungskapazitäten für die niederwertigen Holzsortimente.
Borkenkäfer, Windwurf und weitere Kalamitäten infolge des Klimawandels vernichten ganze Waldabschnitte in Windeseile.
Unbeeindruckt
Offensichtlich unbeeindruckt ist die Papierindustrie auch von der miserablen Einkommenssituation der Waldbesitzer. So hat der Papierkonzern Heinzel Group 2018 das bisher beste Ergebnis der Firmengeschichte eingefahren und den Gewinn von 55 auf 145 Mio. Euro beinahe verdreifacht.
Warum?
Moderate Rohstoff- und niedrige Energiepreise sowie eine hohe Nachfrage für nahezu alle Papier- und Zellstoffqualitäten ermöglichen dies. Für das laufende Geschäftsjahr wird ein weiteres Wachstum erwartet. Angesichts dieser Fakten ist das Agitieren der Papierindustrie noch abstruser. Die Industrie-Holzpreise waren, langfristig betrachtet, vor dem Ökostromausbau höher als danach.
Warum?
Moderate Rohstoff- und niedrige Energiepreise sowie eine hohe Nachfrage für nahezu alle Papier- und Zellstoffqualitäten ermöglichen dies. Für das laufende Geschäftsjahr wird ein weiteres Wachstum erwartet. Angesichts dieser Fakten ist das Agitieren der Papierindustrie noch abstruser. Die Industrie-Holzpreise waren, langfristig betrachtet, vor dem Ökostromausbau höher als danach.
Größte Erdgasverbraucher
Dementsprechend führt auch der wiederholte Ruf nach einer verpflichtenden kaskadischen Nutzung ins Leere. Die komplexen Holzströme werden nach den Regeln der Marktwirtschaft an den Schnittstellen der Wertschöpfungskette optimiert und nicht mit planwirtschaftlichen Lieferzwängen reguliert. In einem Regeljahr werden über 80% der eingeschlagenen Holzmengen marktbedingt zuerst stofflich und dann energetisch genutzt. Nur Sortimente, die nicht stofflich genutzt werden können, werden direkt energetisch verwertet.
Die jahrzehntelange Blockade der Papierindustrie gegen den Einsatz erneuerbarer Energien führt zu immer höheren Atomstromimporten und trägt Mitschuld an den Ausbauplänen maroder Atomkraftwerke. Darüberhinaus zählen die Papierkonzerne zu den größten Erdgasverbrauchern des Landes, was nicht im Sinne der Bioökonomie ist.
Die jahrzehntelange Blockade der Papierindustrie gegen den Einsatz erneuerbarer Energien führt zu immer höheren Atomstromimporten und trägt Mitschuld an den Ausbauplänen maroder Atomkraftwerke. Darüberhinaus zählen die Papierkonzerne zu den größten Erdgasverbrauchern des Landes, was nicht im Sinne der Bioökonomie ist.