Online-Shopping in der Landwirtschaft boomt wie nie zuvor
Der Handel über digitale
Plattformen ist das Geschäftsmodell
unserer Zeit und vielerorts
beinahe nicht mehr wegzudenken.
Weltweit betreiben
sieben der zehn umsatzstärksten
Unternehmen eine sogenannte
Plattformökonomie.
Das bekannteste, nicht unumstrittene
Beispiel ist der Handelskonzern
Amazon.
Ob auf einer klassischen Handelsplattform oder auf einem der vielen Social-Media- Kanäle - das Prinzip ist immer dasselbe: Es geht darum, Anbieter und Interessenten auf einem Online-Marktplatz zusammenzubringe. Solche Portale ermöglichen es, den Handel mit Produkten, Dienstleistungen und Daten flexibel und ortsunabhängig zu gestalten. Wer die Eigenschaften digitaler Plattformmärkte geschickt zu nutzen versteht, kann sich unter Umständen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Ob auf einer klassischen Handelsplattform oder auf einem der vielen Social-Media- Kanäle - das Prinzip ist immer dasselbe: Es geht darum, Anbieter und Interessenten auf einem Online-Marktplatz zusammenzubringe. Solche Portale ermöglichen es, den Handel mit Produkten, Dienstleistungen und Daten flexibel und ortsunabhängig zu gestalten. Wer die Eigenschaften digitaler Plattformmärkte geschickt zu nutzen versteht, kann sich unter Umständen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Lebensmittel per Mausklick
Auch Landwirt:innen haben dies
erkannt. Viele vermarkten ihre
selbsterzeugten Produkte daher
bereits im eigenen Online-
Shop oder gemeinsam auf digitalen
Marktplätzen. Zu solchen
überregionalen Plattformen
gehören unter anderem
“markta“, “myproduct“ oder
“my.Regio.shop“. Konsument:innen
können hier die unterschiedlichsten
bäuerlichen Produkte
von mehreren Betrieben
bestellen und sich nach Hause
liefern lassen oder gesammelt
in einem Hofladen abholen.
Für die einzelnen Betriebe liegt der Vorteil dieses Konzepts vor allem darin, dass sich der Aufwand der Vermarktung deutlich reduziert. Es profitieren auch jene Höfe, die nur wenige Produkte erzeugen und deren Zeit und Räumlichkeiten für eine eigene Direktvermarktung beschränkt sind. Die Kosten und die Risiken halten sich außerdem weitgehend in Grenzen.
Gleichzeitig können die Betriebe ein größeres Publikum ansprechen, wodurch sich der Absatz der eigenen Produkte erhöht. Theresa Imre, Gründerin von “markta“, sieht in dem neuen Lebensmittelsystem eine Alternative zum klassischen Supermarkt: “Über 250 Klein- und Familienbetriebe liefern ihre selbsterzeugten Produkte an markta, die wir online sowie in unserer Filiale auf der Wiener Alser Straße vermarkten. Kurze Transportwege, eine nachhaltige Produktion, hohes Tierwohl und schonender Anbau ermöglichen uns, höchste Qualität aus Österreich anzubieten. Und weil Zwischenhändler bei uns wegfallen, können wir sicherstellen, dass mehr Geld bei den Betrieben landet.“
Für die einzelnen Betriebe liegt der Vorteil dieses Konzepts vor allem darin, dass sich der Aufwand der Vermarktung deutlich reduziert. Es profitieren auch jene Höfe, die nur wenige Produkte erzeugen und deren Zeit und Räumlichkeiten für eine eigene Direktvermarktung beschränkt sind. Die Kosten und die Risiken halten sich außerdem weitgehend in Grenzen.
Gleichzeitig können die Betriebe ein größeres Publikum ansprechen, wodurch sich der Absatz der eigenen Produkte erhöht. Theresa Imre, Gründerin von “markta“, sieht in dem neuen Lebensmittelsystem eine Alternative zum klassischen Supermarkt: “Über 250 Klein- und Familienbetriebe liefern ihre selbsterzeugten Produkte an markta, die wir online sowie in unserer Filiale auf der Wiener Alser Straße vermarkten. Kurze Transportwege, eine nachhaltige Produktion, hohes Tierwohl und schonender Anbau ermöglichen uns, höchste Qualität aus Österreich anzubieten. Und weil Zwischenhändler bei uns wegfallen, können wir sicherstellen, dass mehr Geld bei den Betrieben landet.“
Eine Kuh online bestellen
Andere Plattformen legen
ihren Fokus auf andere Bereiche.
Beispiele hierfür sind das
Handeln von Gebrauchtmaschinen,
Zubehör und Ersatzteilen.
Ebenso gibt es digitale
Marktplätze für Nutztiere wie
z.B. die Versteigerungsplattform “Kuh4You“ der Rinderzucht
Austria. Käufer können
hierbei bequem von zuhause
aus auf ein breites Angebot an
Zuchtrindern zugreifen. Neu ist
jetzt, dass Landwirte, die online
kein passendes Angebot für ihre
Herde finden, zusätzlich Tiere,
die über physische Versteigerungen
angeboten werden, einsehen
können.
Daneben gibt es auch digitale Plattformen, die sich auf das Vernetzen von Menschen spezialisiert haben. Bei “Urlaub am Bauernhof“ beispielsweise können sich Touristen nach passenden Unterkünften umsehen. Betriebe, die keine Hofnachfolger haben, werden möglicherweise auf der Plattform “Perspektive Landwirtschaft“ fündig. Diese erleichtert eine Hofübergabe außerhalb der Familie, da sich die Beteiligten online informieren und vernetzen können.
“Es gibt viele motivierte, innovative und gut ausgebildete Leute, die ihre Zukunft in der Landwirtschaft sehen. Dazu gehören Neueinsteiger genauso wie Bauernkinder, deren Geschwister den elterlichen Hof übernehmen. Auf der anderen Seite haben viele Bäuerinnen und Bauern keine gesicherte Hofnachfolge. Insgesamt konnten wir seit Bestehen jährlich rund zehn bis 15 außerfamiliäre Hofübergaben ermöglichen“, erklärt Manuel Bornbaum, Obmann von “Perspektive Landwirtschaft.“
Daneben gibt es auch digitale Plattformen, die sich auf das Vernetzen von Menschen spezialisiert haben. Bei “Urlaub am Bauernhof“ beispielsweise können sich Touristen nach passenden Unterkünften umsehen. Betriebe, die keine Hofnachfolger haben, werden möglicherweise auf der Plattform “Perspektive Landwirtschaft“ fündig. Diese erleichtert eine Hofübergabe außerhalb der Familie, da sich die Beteiligten online informieren und vernetzen können.
“Es gibt viele motivierte, innovative und gut ausgebildete Leute, die ihre Zukunft in der Landwirtschaft sehen. Dazu gehören Neueinsteiger genauso wie Bauernkinder, deren Geschwister den elterlichen Hof übernehmen. Auf der anderen Seite haben viele Bäuerinnen und Bauern keine gesicherte Hofnachfolge. Insgesamt konnten wir seit Bestehen jährlich rund zehn bis 15 außerfamiliäre Hofübergaben ermöglichen“, erklärt Manuel Bornbaum, Obmann von “Perspektive Landwirtschaft.“
Digitaler Marktplatz für biogene Reststoffe
Die Plattformökonomie hat
auch die Abfallwirtschaft erreicht. Durch Klimawandel,
Ressourcenknappheit und
Lieferengpässe wird die regionale
Wertschöpfung mit
nachwachsenden Rohstoffen
immer wichtiger. Das hat Secontrade
erkannt und bietet
auf dem 2018 gegründeten
digitalen Marktplatz seit einem
Jahr auch biogene Reststoffe,
Holzabfälle und Baurestmassen
an.
“Mit Secontrade leisten wir einen Beitrag für eine nachhaltige, kreislauffähige Bioökonomie. Der Wiedereinsatz biogener Abfälle wie Grünschnitt, Klärschlamm oder von Nebenprodukten aus der Landwirtschaft sichert eine stabile regionale Wertschöpfung und damit eine nachhaltige Zukunft“, erklärt Geschäftsführerin Brigitte Reich. Durch den höherwertigen Wiedereinsatz diverser Sekundär-Rohstoffe ergeben sich je nach Rohstoff vielfältige Einsatzgebiete, zum Beispiel in der stofflichen Verwertung als Kompost o der Dämmmaterialien sowie als Biomasse für die Energiegewinnung.
Der digitale Marktplatz führt Anbieter:innen und Endverwerter:innen von Sekundär- Rohstoffen zusammen, regional und europaweit. Gebote werden nach dem Bestbieterprinzip gereiht, den Zuschlag erteilt die Anbieterin bzw. der Anbieter. Erst bei einem tatsächlichen Verkauf über die Plattform entstehen Kosten.
“Mit Secontrade leisten wir einen Beitrag für eine nachhaltige, kreislauffähige Bioökonomie. Der Wiedereinsatz biogener Abfälle wie Grünschnitt, Klärschlamm oder von Nebenprodukten aus der Landwirtschaft sichert eine stabile regionale Wertschöpfung und damit eine nachhaltige Zukunft“, erklärt Geschäftsführerin Brigitte Reich. Durch den höherwertigen Wiedereinsatz diverser Sekundär-Rohstoffe ergeben sich je nach Rohstoff vielfältige Einsatzgebiete, zum Beispiel in der stofflichen Verwertung als Kompost o der Dämmmaterialien sowie als Biomasse für die Energiegewinnung.
Der digitale Marktplatz führt Anbieter:innen und Endverwerter:innen von Sekundär- Rohstoffen zusammen, regional und europaweit. Gebote werden nach dem Bestbieterprinzip gereiht, den Zuschlag erteilt die Anbieterin bzw. der Anbieter. Erst bei einem tatsächlichen Verkauf über die Plattform entstehen Kosten.
Online-Vermarktung bringt große Vorteile
All diese Beispiele zeigen,
dass es in der Online-Vermarktung
kaum Grenzen
gibt. Sei es aus geografischer
oder aus produktbezogener
Sicht. Für die Landwirte
bringt sie zudem den Vorteil,
dass sich dadurch neue
Vermarktungswege erschließen,
wie z.B. durch die Vermarktung
von Lebensmitteln,
Nutztieren oder landwirtschaftlichen
Nebenprodukten.
Für den zukünftigen
wirtschaftlichen Erfolg des
Betriebes kann dies ein entscheidender
Faktor sein.
Diese Betriebsreportage ist im Rahmen der LE14-20 geförderten LFI-Bildungskampagne "Digitalisierung in der Land- und Forstwirtschaft" entstanden. Mehr zum Thema Digitalisierung, neue Technologien und Landwirtschaft 4.0 unter https://www.lkdigital.at/.