KFV: Sechsjahreshoch bei tödlichen Forstunfällen
In den vergangenen sechs Jahren sind in Österreich mindestens 197 Personen bei Waldarbeiten tödlich verunglückt. Das sind im Schnitt 33 Tote pro Jahr. 2023 war mit 36 Toten ein besonders dramatisches Jahr, wie aktuelle Daten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) zeigen. Vermehrte Prävention könnte das Risiko für schwere Unfälle senken.
In den ersten drei Monaten des Jahres und im September ereignen sich in Österreich die meisten tödlichen Forstunfälle, wie aus dem KFV-Unfallmonitoring hervorgeht. Demnach starben von 2018 bis 2023 insgesamt mindestens 197 Menschen - die meisten davon in den Monaten Jänner (20), Februar (24), März (28) und September (22). “Bitte seien Sie derzeit besonders achtsam, aber beachten Sie, dass sich Unfälle bei der Waldarbeit in allen Monaten ereignen können und die Gefahren vielfältig sind“, appelliert Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.
In den ersten drei Monaten des Jahres und im September ereignen sich in Österreich die meisten tödlichen Forstunfälle, wie aus dem KFV-Unfallmonitoring hervorgeht. Demnach starben von 2018 bis 2023 insgesamt mindestens 197 Menschen - die meisten davon in den Monaten Jänner (20), Februar (24), März (28) und September (22). “Bitte seien Sie derzeit besonders achtsam, aber beachten Sie, dass sich Unfälle bei der Waldarbeit in allen Monaten ereignen können und die Gefahren vielfältig sind“, appelliert Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.
Häufigste Ursachen für tödliche Unfälle
Wie die KFV-Unfallanalyse zeigt, wurden im Vorjahr 25% der tödlich Verunglückten vom zu fällenden Baum erfasst oder eingeklemmt. 19% wurden von in Bewegung gesetzten Baumstämmen oder Wurzelstöcken getötet. 17% kamen durch herabstürzende Äste ums Leben. Auf Fehler bei der Bedienung oder der Sicherung von Maschinen waren 11% der Todesfälle zurückzuführen. Letal enden kann es aber auch, wenn beim Fällen eines Baumes der Nebenbaum getroffen wird und in weiterer Folge Menschen zu Schaden kommen oder wenn jemand während der Forstarbeiten im steilen Gelände abstürzt.
Im Schnitt 33 Tote und 1.600 Verletzte pro Jahr
Von 2018 bis 2023 ereigneten sich in Österreich pro Jahr im Schnitt 33 tödliche Unfälle bei Forstarbeiten. 2023 verzeichnete das KFV sogar die besorgniserregende Zahl von mindestens 36 Toten, was der höchste Wert seit sechs Jahren ist. Zudem werden in Österreich pro Jahr zirka 1.600 Personen bei Waldarbeiten so schwer verletzt, dass sie in einem Spital oder in einer Ambulanz behandelt werden müssen, wie Befragungen von Unfallopfern und Hochrechnungen im Rahmen von KFV-IDB-Austria zeigen.
Gegenmaßnahmen notwendig
Angesichts dieser alarmierenden Zahlen appelliert das KFV - insbesondere auch bei privaten Waldarbeiten - verstärkt auf Sicherheitsmaßnahmen zu achten. Das KFV empfiehlt unter anderem folgende Maßnahmen, um die Anzahl der Forstunfälle nachhaltig zu reduzieren.
Präventionstipps
- Tragen Sie eine Schutzausrüstung! Eine angemessene Schutzausrüstung trägt dazu bei, das Unfallrisiko bei der Waldarbeit zu minimieren. Dazu zählen Schnittschutzhosen, Schutzhandschuhe und Helme.
- Lassen Sie die Maschinen regelmäßig warten! Setzen Sie auf eine regelmäßige Inspektion und Wartung der Forstmaschinen.
- Keine Hektik bitte! Waldarbeit erfordert höchste Konzentration und Achtsamkeit. Daher sollten auch ausreichend Pausen eingeplant werden.
- Warnen Sie unbeteiligte Dritte! Stellen Sie Absperrtafeln auf allen Straßen oder Wegen auf, wobei Sie mindestens zwei Tafeln verwenden sollten - eine am Anfang und eine am Ende des Sperrgebiets.
- Team-Arbeit! Arbeiten Sie, wenn möglich, nicht allein, damit Sie sich bei Verletzungen sofort gegenseitig Erste Hilfe leisten können.
- Halten Sie Abstand! Falls mehrere Personen gleichzeitig Bäume fällen, halten Sie mindestens 1,5 Baumlängen Sicherheitsabstand.
- Fällen Sie nur gesunde und gerade Bäume! Wenn Sie nur eine kurze Ausbildung für Holzarbeit absolviert haben, sollten Sie nur gesunde und geradestehende Bäume fällen. Und auch nur dann, wenn diese in ebenem Gelände stehen. Andere Bäume sollte man den Profis überlassen (z.B. Forst-Facharbeitern).
- Vorsicht in Hanglagen! Wenn Profis am Hang mehrere Bäume fällen, achten sie darauf, dass die Bäume in gleicher Höhe stehen, um das Risiko von ins Rollen geratenen Stämmen zu minimieren.
- Achtung, Baum fällt! Wenn der Baum fällt, verlassen Sie den Gefahrenbereich. Gehen Sie mindestens 5 - 6 m in Rückweiche (bei sehr großen Bäumen oder Laubbäumen mindestens neun Meter).
- Warten Sie mindestens zehn Sekunden! Wenn der Baum gefallen ist, warten Sie mindestens zehn Sekunden, denn während dieser Zeit können noch abgebrochene Äste herunterfallen.
- Erste-Hilfe-Ausrüstung: Stellen Sie sicher, dass eine vollständige Erste-Hilfe-Ausrüstung griffbereit ist. Überprüfen Sie regelmäßig die Gültigkeit der Produkte.