Ernte 2020: Außergewöhnliche Witterungsbedingungen bringen Ertragsschwankungen
Gemeinsam wurde die bisherige Datenerhebung der Ernte analysiert und die heurigen Ernteerwartungen für das Burgenland diskutiert. Aufgrund der Corona-Pandemie fand das Erntegespräch via Videokonferenz statt. Im heutigen Pressegespräch informieren die Vertreter der Landwirtschaftskammer über die aktuellen Ergebnisse. Das Fazit für die bisherige Ernte im Burgenland ist, dass es aufgrund der extremen Wetterbedingungen starke Ertragsschwankungen gibt. Für dieses Jahr wird eine unterdurchschnittliche Ernte mit sehr guter Qualität erwartet.
Ein Rückblick: Anhaltende Trockenheit zu Jahresbeginn ließ Schlimmes befürchten
Der Klimawandel ist allgegenwärtig und so wie letztes Jahr beeinflusst er auch dieses Jahr wieder die Ernte. Wetterextreme und eine geänderte Niederschlagsverteilung bringen den bisherigen Rhythmus der Bauern durcheinander. Auf dem warmen Winter folgte ein sehr trockenes und warmes Frühjahr. Der wichtige Niederschlag im Frühjahr blieb aus. In manchen Gebieten mussten die Kulturen sogar umgerissen werden. Aufgrund der vorherrschenden Trockenheit war der Krankheitsdruck im Frühjahr gering. Doch der milde Winter und die extreme Trockenheit schafften ideale Bedingungen für Schädlinge wie Erdflöhe, Blattläuse und Rüsselkäfer. Einzelne Frosttage Anfang April beeinträchtigten die Befruchtung und somit auch die Erträge.
Der langersehnte Regen brachte Hoffnung
Mitte Mai kam der langersehnte Regen und konnte einige Kulturen retten. Der Regen wurde mit Monatsende und Anfang Juni noch ausgiebiger. Das verzögerte den Erntebeginn. Aktuell sorgt die labile Wetterlage für zusätzlichen Stress bei der Getreideernte.
„Im Frühjahr hatten die Bauern noch mit extremer Trockenheit zu kämpfen. Jetzt erschweren Hagelschäden, Gewitterregen und Überschwemmungen die Bewirtschaftung. Das Erntejahr 2020 ist ein außergewöhnliches Jahr. Auch heuer sind Niederschläge und Erträge von Region zu Region sehr unterschiedlich. Die kleinräumige Niederschlags-Verteilung bringt extreme Ertragsschwankungen mit sich. So wie im Vorjahr regnet es an einem Ortsende sehr viel und am anderen gar nichts. Zudem erschweren diese unerwarteten und punktuellen Niederschläge das Einbringen der Ernte“, so Nikolaus Berlakovich, Präsident der Burgenländischen Landwirtschaftskammer.
Berlakovich weiter: „Auch heuer zeigt sich, dass der Bauer am Feld alles richtig machen kann aber Klimawandel und Wetterkapriolen machen die Bewirtschaftung der Äcker immer schwieriger. Es war wichtig, dass die Hagelversicherung in Richtung Dürreschäden ausgebaut wurde, um Planungssicherheit für unsere Bauernfamilien zu gewährleisten. Die aktuelle Corona-Krise zeigt uns, dass die Selbstversorgung mit regionalen und saisonalen Lebensmitteln immer wichtiger wird. Flächen von Zuckerrüben und Raps haben sich in den letzten zehn Jahren halbiert. Der Klimawandel und fehlende Wirkstoffe erschweren die Bewirtschaftung enorm. Hier müssen Forschung und Politik zusammenarbeiten, damit wir im Burgenland weiterhin diese Früchte kultivieren können. Wir müssen unabhängig von Importen bleiben. Zukünftig wird es weiterhin biologische und konventionelle Betriebe brauchen, die gemeinsam die Gesellschaft mit regionalen und hochwertigen Lebensmitteln versorgen.“
„Im Frühjahr hatten die Bauern noch mit extremer Trockenheit zu kämpfen. Jetzt erschweren Hagelschäden, Gewitterregen und Überschwemmungen die Bewirtschaftung. Das Erntejahr 2020 ist ein außergewöhnliches Jahr. Auch heuer sind Niederschläge und Erträge von Region zu Region sehr unterschiedlich. Die kleinräumige Niederschlags-Verteilung bringt extreme Ertragsschwankungen mit sich. So wie im Vorjahr regnet es an einem Ortsende sehr viel und am anderen gar nichts. Zudem erschweren diese unerwarteten und punktuellen Niederschläge das Einbringen der Ernte“, so Nikolaus Berlakovich, Präsident der Burgenländischen Landwirtschaftskammer.
Berlakovich weiter: „Auch heuer zeigt sich, dass der Bauer am Feld alles richtig machen kann aber Klimawandel und Wetterkapriolen machen die Bewirtschaftung der Äcker immer schwieriger. Es war wichtig, dass die Hagelversicherung in Richtung Dürreschäden ausgebaut wurde, um Planungssicherheit für unsere Bauernfamilien zu gewährleisten. Die aktuelle Corona-Krise zeigt uns, dass die Selbstversorgung mit regionalen und saisonalen Lebensmitteln immer wichtiger wird. Flächen von Zuckerrüben und Raps haben sich in den letzten zehn Jahren halbiert. Der Klimawandel und fehlende Wirkstoffe erschweren die Bewirtschaftung enorm. Hier müssen Forschung und Politik zusammenarbeiten, damit wir im Burgenland weiterhin diese Früchte kultivieren können. Wir müssen unabhängig von Importen bleiben. Zukünftig wird es weiterhin biologische und konventionelle Betriebe brauchen, die gemeinsam die Gesellschaft mit regionalen und hochwertigen Lebensmitteln versorgen.“
Voraussetzungen für Bio müssen gegeben sein
37 % der Getreidefläche wird im Burgenland biologisch bewirtschaftet (rund 62.200 Hektar). „Das Burgenland hat bereits jetzt den höchsten Bio-Ackerflächenanteil in den Hauptackerbaugebieten von ganz Österreich. Die meisten Bioflächen werden im Nordburgenland bewirtschaftet, da die klimatischen Bedingungen bessere Voraussetzungen bieten. In Trockengebieten gibt es zwischen biologischen und konventionellen Erträgen keinen großen Unterschied. Das trockene Klima eignet sich besser für die biologische Bewirtschaftung, da weniger Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen. Aufgrund der trockenen Gegebenheiten gibt es im Norden deutlich mehr Bioflächen als im Mittel- und Südburgenland. Wir müssen auch in Zukunft darauf achten, dass die Voraussetzungen für eine biologische Bewirtschaftung und auch für einen funktionierenden Biomarkt gegeben sind. Überzeugungsarbeit bei den Konsumenten ist zu leisten, damit sie wirklich im Regal zu biologischen Produkten greifen und dafür einen höheren Preis zahlen“, so Ing. Werner Falb-Meixner, Vizepräsident der Burgenländischen Landwirtschaftskammer.
Gemeinsam auf den Klimawandel reagieren
Der Klimawandel bringt neben Wetterextremen auch eine Verschiebung und Verlängerung der Vegetationsperioden mit sich. Burgenländische Bauern reagieren auf diese Veränderungen. „Wir Bauern versuchen gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen. Der Anbau von frühreifen Sorten bei Wintergetreide wird zunehmen. Das Getreide wird im Herbst angebaut und kann somit die Feuchte in den Wintermonaten nutzen. Diese Frühsorten kommen auch besser mit dem Hitzestress im darauffolgenden Frühjahr zurecht. Generell ist zu sagen, dass weniger Sommergetreide und beim Wintergetreide mehr Frühsorten zum Einsatz kommen werden. Sonnenblume, Mais und Sojabohne werden großteils auch später angebaut, um einerseits der Frühjahrstrockenheit entgegen zu wirken und andererseits die aufkeimenden Unkräuter noch vor dem Anbau mechanisch beseitigen zu können“, berichtet ÖR Adalbert Endl, Obmann des Pflanzenbauausschusses.