Ampferregulierung im Dauergrünland
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Besonderheiten des Ampfers im Dauergrünland
Das Dauergrünland ist dadurch gekennzeichnet, dass die Grasnarbe selten umgebrochen und neu angesät wird. Dadurch kann sich eine, dem jeweiligem Standort und Nutzung entsprechende Artenzusammensetzung etablieren. Diese wiederum wird in erster Linie von der Nutzungshäufigkeit und Bewirtschaftungsmaßnahmen, allen voran der Düngung, beeinflusst.
Die ursprünglichen zwei- oder dreimal gemähten Gold- und Glatthaferwiesen haben eine Artengarnitur von über 40, während in den heute vorherrschenden Silowiesen mit 4+ Nutzungen höchstens die Hälfte der ursprünglichen Wiesenpflanzen vorkommen. Wird also öfter genutzt fallen einige Arten aus, und müssen mittels Nachsaaten ersetzt werden. Geschieht dies nicht, werden die entstehenden Lücken von denjenigen Pflanzen, die vorhanden sind geschlossen. Diese sind jedoch in den meisten Fällen unerwünscht, allen voran der Ampfer.
Die ursprünglichen zwei- oder dreimal gemähten Gold- und Glatthaferwiesen haben eine Artengarnitur von über 40, während in den heute vorherrschenden Silowiesen mit 4+ Nutzungen höchstens die Hälfte der ursprünglichen Wiesenpflanzen vorkommen. Wird also öfter genutzt fallen einige Arten aus, und müssen mittels Nachsaaten ersetzt werden. Geschieht dies nicht, werden die entstehenden Lücken von denjenigen Pflanzen, die vorhanden sind geschlossen. Diese sind jedoch in den meisten Fällen unerwünscht, allen voran der Ampfer.
Eigenschaften Stumpfblatt-Ampfer
- Er ist eine ausdauernde Pfahl-/Rübenwurzelstaude ohne Ausläufer, die zu jedem Aufwuchs blühen (windbestäubt) und Samen bilden kann
- Unter günstigen Umständen sind bereits nach 6 Wochen keimfähige Samen vorhanden
- Jede Pflanze kann in einer Saison mehrere Tausend Samen bilden
- Diese Samen sind im Boden mehrere Jahrzehnte keimfähig, die Keimung erfolgt jedoch nur mittels Lichtreiz (Lichtkeimer)
- Am Wurzelkopf kann der Ampferstock nach Mahd/Beweidung neu austreiben – dieser Sprossbereich reicht bei alten Pflanzen bis zu 10cm in den Boden
- Die glatten Wurzeln (Oberfläche!) alleine treiben hingegen nicht mehr an - Pflanze macht keine Wurzelausläufer
- Der Ampfer ist ein Nährstoffzeiger (v.a. Kalium, Stickstoff), diese können oberflächlich oder in der Tiefe vorliegen, auf armen, seichtgründigen Böden gedeiht er nicht gut
- Das Pfahlwurzelsystem ist geeignet, Bodenverdichtungen aufzubrechen, besonders im Unterboden
- Unter günstigen Umständen sind bereits nach 6 Wochen keimfähige Samen vorhanden
- Jede Pflanze kann in einer Saison mehrere Tausend Samen bilden
- Diese Samen sind im Boden mehrere Jahrzehnte keimfähig, die Keimung erfolgt jedoch nur mittels Lichtreiz (Lichtkeimer)
- Am Wurzelkopf kann der Ampferstock nach Mahd/Beweidung neu austreiben – dieser Sprossbereich reicht bei alten Pflanzen bis zu 10cm in den Boden
- Die glatten Wurzeln (Oberfläche!) alleine treiben hingegen nicht mehr an - Pflanze macht keine Wurzelausläufer
- Der Ampfer ist ein Nährstoffzeiger (v.a. Kalium, Stickstoff), diese können oberflächlich oder in der Tiefe vorliegen, auf armen, seichtgründigen Böden gedeiht er nicht gut
- Das Pfahlwurzelsystem ist geeignet, Bodenverdichtungen aufzubrechen, besonders im Unterboden
Maßnahme 1: Bodenfruchtbarkeit herstellen und erhalten
Zuallererst ist das Düngemanagement am Betrieb zu überprüfen:
A) Wann und in welcher Menge werden organische Dünger (Gülle, Jauche, Miste, Komposte) ausgebracht?
Jeder Aufwuchs benötigt, nach Nutzungshäufigkeit in steigender Menge, zwischen 30 und 60kg Stickstoff (N)/ha und 15-25kg Phosphor (P2O5)/ha. Dabei ist auch der Zeitpunkt wesentlich. Während die ersten Aufwüchse viel aufnehmen können, ist die Nährstoffaufnahme zum Herbst hin nur mehr eingeschränkt gegeben. Feste Wirtschaftsdünger mit wenig rasch verfügbarem Stickstoff sind daher im Herbst gut aufgehoben, während flüssige Wirtschaftsdünger vor allem zu den ersten Aufwüchsen gegeben werden sollten. Die Phosphorversorgung am Betrieb kann mittels Hoftorbilanz (z.B. lk-Düngerrechner) abgeschätzt werden, Bodenproben geben eine grobe Einschätzung der Versorgungslage.
B) Wird die Erhaltungskalkung standorts- und nutzungsangepasst regelmäßig durchgeführt?
Es gilt noch immer die Faustregel, dass zwischen 1000-1500kg/ha kohlensaurer Kalk alle 3-5 Jahre als Erhaltungsbedarf ausreichen. Die Regelmäßigkeit ist auch hier entscheidend: „komm oft, bring wenig“.
C) Wird auf Bodenverdichtung geachtet?
Besonders schluffreiche Böden sind am Grünland verdichtungsanfällig, also beinahe alle Auböden entlang der Täler. Bei jeder Überfahrt sollte man deshalb die Gewichte im Auge behalten und gegebenenfalls mit Reifendruck-Reduktion, Zwillingsrädern und reduziertem Gewicht (z.B. Gülleverschlauchung statt Fass) fahren. Aufgrund seines tiefreichenden Pfahlwurzelsystems kann der Stumpfblatt-Ampfer Bodenverdichtungen, auch im Unterboden, gut aufbrechen und angesammelte Nährstoffe aufnehmen.
A) Wann und in welcher Menge werden organische Dünger (Gülle, Jauche, Miste, Komposte) ausgebracht?
Jeder Aufwuchs benötigt, nach Nutzungshäufigkeit in steigender Menge, zwischen 30 und 60kg Stickstoff (N)/ha und 15-25kg Phosphor (P2O5)/ha. Dabei ist auch der Zeitpunkt wesentlich. Während die ersten Aufwüchse viel aufnehmen können, ist die Nährstoffaufnahme zum Herbst hin nur mehr eingeschränkt gegeben. Feste Wirtschaftsdünger mit wenig rasch verfügbarem Stickstoff sind daher im Herbst gut aufgehoben, während flüssige Wirtschaftsdünger vor allem zu den ersten Aufwüchsen gegeben werden sollten. Die Phosphorversorgung am Betrieb kann mittels Hoftorbilanz (z.B. lk-Düngerrechner) abgeschätzt werden, Bodenproben geben eine grobe Einschätzung der Versorgungslage.
B) Wird die Erhaltungskalkung standorts- und nutzungsangepasst regelmäßig durchgeführt?
Es gilt noch immer die Faustregel, dass zwischen 1000-1500kg/ha kohlensaurer Kalk alle 3-5 Jahre als Erhaltungsbedarf ausreichen. Die Regelmäßigkeit ist auch hier entscheidend: „komm oft, bring wenig“.
C) Wird auf Bodenverdichtung geachtet?
Besonders schluffreiche Böden sind am Grünland verdichtungsanfällig, also beinahe alle Auböden entlang der Täler. Bei jeder Überfahrt sollte man deshalb die Gewichte im Auge behalten und gegebenenfalls mit Reifendruck-Reduktion, Zwillingsrädern und reduziertem Gewicht (z.B. Gülleverschlauchung statt Fass) fahren. Aufgrund seines tiefreichenden Pfahlwurzelsystems kann der Stumpfblatt-Ampfer Bodenverdichtungen, auch im Unterboden, gut aufbrechen und angesammelte Nährstoffe aufnehmen.
Maßnahme 2: Unterbindung der Samenbildung
Bei intensiver Mähnutzung von rund 5 Wochen der Ampfer nicht mehr zur Samenreife gelangen. Gefährlich sind also alle Wiesen, die so lange stehen bleiben, bis der Ampfer zur Reife gelangt. Im Trockenjahr 2019 konnte der Ampfer auf tiefgründigen Standorten weiterwachsen, während die Gräser aus Wassermangel stehen blieben (Bild 1).
Die Mahd sollte in jedem Fall zu Blühbeginn erfolgen (Bild 2), denn wartet man zu lange, können die Samen am Boden nachreifen. Dies kann man feststellen, indem man die Früchte zwischen den Fingern reibt, so dass die dreieckigen Samen ausfallen. Durch zerdrücken lässt sich dann feststellen, ob eine teigige Masse austritt. Abgemähte Samenträger sind unbedingt von der Fläche zu entfernen, um den Samendruck von der Fläche zu nehmen.
Die geernteten Ampferpflanzen sind am besten in einer halbschattigen Lage (z.B. Waldrand, Hecke) zu lagern, was den Ampferblattkäfer anlockt. Hier keimende Pflanzen sind schwach entwickeln sich kaum. Die Früchte des Ampfers sind nicht flugfähig, sondern werden durch Tiere, Erntegut und Maschinen verschleppt, was uns zum nächsten Ansatzpunkt bringt.
Die Mahd sollte in jedem Fall zu Blühbeginn erfolgen (Bild 2), denn wartet man zu lange, können die Samen am Boden nachreifen. Dies kann man feststellen, indem man die Früchte zwischen den Fingern reibt, so dass die dreieckigen Samen ausfallen. Durch zerdrücken lässt sich dann feststellen, ob eine teigige Masse austritt. Abgemähte Samenträger sind unbedingt von der Fläche zu entfernen, um den Samendruck von der Fläche zu nehmen.
Die geernteten Ampferpflanzen sind am besten in einer halbschattigen Lage (z.B. Waldrand, Hecke) zu lagern, was den Ampferblattkäfer anlockt. Hier keimende Pflanzen sind schwach entwickeln sich kaum. Die Früchte des Ampfers sind nicht flugfähig, sondern werden durch Tiere, Erntegut und Maschinen verschleppt, was uns zum nächsten Ansatzpunkt bringt.
Maßnahme 3: Unterbindung der Samenverschleppung
Werden reife Ampferpflanzen mit geerntet, sind tausende Ampfersamen im Futter vorhanden. Diese überleben zu einem bestimmten Prozentteil den Wiederkäuermagen, das Mist- und Güllelager, um dann wieder auf den Boden zu gelangen. Besonders ist also auf Eintragspfade in den Betrieb zu achten:
- Zugekaufte Wirtschaftsdünger
- Zugekauftes Grundfutter und Stroh
- Ampfer kontrolliertes Saatgut – besonders bei kleereichen Mischungen
- Fremdmaschinen
- Pachtflächen, usw.
Auch am eigenen Betrieb sind mögliche Samenquellen zu finden, wie beispielsweise zugewachsene Erdhaufen oder Feldmieten (Bild 3).
- Zugekaufte Wirtschaftsdünger
- Zugekauftes Grundfutter und Stroh
- Ampfer kontrolliertes Saatgut – besonders bei kleereichen Mischungen
- Fremdmaschinen
- Pachtflächen, usw.
Auch am eigenen Betrieb sind mögliche Samenquellen zu finden, wie beispielsweise zugewachsene Erdhaufen oder Feldmieten (Bild 3).
Maßnahme 4: Den Ampferkeimlingen Licht entziehen – Konkurrenz schaffen
Wie eingangs erwähnt, ist die Lückigkeit des Pflanzenbestandes notwendig, um die Samen keimen zu lassen. Sobald sich Lücken im Bestand auftun, wie durch Narbenschäden bei Überfahrten und Beweidung, müssen diese rasch geschlossen werden. Um rasch handeln zu können, ist es vorteilhaft, wenn bereits geeignetes Saatgut (Kampfmischungen: NI, NIK – nach österreichischem Mischungsrahmen) am Betrieb bereitliegt, und eine entsprechende Sätechnik verfügbar ist (Feinsämereienstreuer). Auch bei der Einzelpflanzenbekämpfung ist diese Maßnahme am Wichtigsten (Bild 4).
Grassamen sind im Boden meist nicht vorrätig, wodurch die Lückenfüller immer schneller sind. Auf Weiden kann die Grasnarbe durch Übersaat von Weidemischungen (KWEI, NAWEI) geschlossen werden. Der Weidedruck muss in jedem Fall sichergestellt werden, durch Vorweide im Frühling (März-April) vor Vegetationsstart werden die Weidepflanzen zur Bestockung angeregt, und wachsen in die Fläche. Zugleich verbeißen die Tiere die ungeliebten Lückenfüller wie auch den Ampfer (Bild 5).
Grassamen sind im Boden meist nicht vorrätig, wodurch die Lückenfüller immer schneller sind. Auf Weiden kann die Grasnarbe durch Übersaat von Weidemischungen (KWEI, NAWEI) geschlossen werden. Der Weidedruck muss in jedem Fall sichergestellt werden, durch Vorweide im Frühling (März-April) vor Vegetationsstart werden die Weidepflanzen zur Bestockung angeregt, und wachsen in die Fläche. Zugleich verbeißen die Tiere die ungeliebten Lückenfüller wie auch den Ampfer (Bild 5).
Maßnahme 5: Mechanische Bekämpfung
Der Pfahlwurzelkopf reicht bis zu 10 cm in den Boden, da sich dieser vor jedem Winter ein wenig in den Boden zieht – dadurch erscheint der Wurzelkopf oftmals ein wenig gedreht. In diesem Bereich sitzen die Knospen (Abb. 6, rote Kreise).
Die Wurzeln hingegen sind glatt, besitzen keine Knospen, und können nicht mehr austreiben. Gefährlich ist jedoch der Einsatz rotierender Bodenbearbeitungsgeräte wie Kreiseleggen, die den Wurzelkopf zerteilen, und somit Pelzen können. Die Knospen am Wurzelkopf werden dadurch mechanisch zerteilt und können selbständige Pflanzen bilden. Die Einzelpflanzenbekämpfung hat also nur dann Erfolg, wenn die Wurzelköpfe ausgezogen/gestochen/gefräst werden, mit anschließender Einsaat der Löcher, um Gräserkonkurrenz zu schaffen.
Noch ein Hinweis zum Erfolg der Einsaat: Am erfolgreichsten ist diese, wenn es danach einige Wochen feuchte Witterung gibt.
Die Wurzeln hingegen sind glatt, besitzen keine Knospen, und können nicht mehr austreiben. Gefährlich ist jedoch der Einsatz rotierender Bodenbearbeitungsgeräte wie Kreiseleggen, die den Wurzelkopf zerteilen, und somit Pelzen können. Die Knospen am Wurzelkopf werden dadurch mechanisch zerteilt und können selbständige Pflanzen bilden. Die Einzelpflanzenbekämpfung hat also nur dann Erfolg, wenn die Wurzelköpfe ausgezogen/gestochen/gefräst werden, mit anschließender Einsaat der Löcher, um Gräserkonkurrenz zu schaffen.
Noch ein Hinweis zum Erfolg der Einsaat: Am erfolgreichsten ist diese, wenn es danach einige Wochen feuchte Witterung gibt.