Wo Heutrocknungsanlagen ganz besonders punkten
Auch heuer waren die Schönwetterfenster für die Futterernte wieder sehr kurz, sind doch für die Bodentrocknung von Heu mindestens drei Schönwettertage nötig.
Mit einer modernen Heutrocknungsanlage reichen zwei Tage aus. Das heißt, Betriebe mit einer Heutrocknung haben je Schnitt zwei- bis dreimal so oft die Möglichkeit Heu zu ernten, als Bodenheubetriebe. Entscheidend sind die Hauptkategorien der Futterverluste: Schnittzeitpunkt, Feld- und Lagerverluste.
Bei guten Qualitäten liegen die Verluste in Summe unter 10%, bei schlechten Qualitäten über 30%. Das bedeutet große Unterschiede im Energie- und Rohproteingehalt sowie bei den Futterkosten.
Die Bodenheuwerbung war heuer nur sehr spät möglich, daher muss man einen entsprechenden Nährstoffausgleich mit Kraftfutter einplanen.
Die Artenvielfalt von Pflanzen und Insekten auf den Futterwiesen nimmt an Bedeutung zu. Trotzdem muss man noch wirtschaftlich produzieren können. Eine moderne Heutrocknung schafft die Brücke zu beiden Welten. Denn auch mit einer modernen Heutrocknung sind für den ersten Schnitt zwei bis drei Termine nötig, um die gesamte Futterfläche ernten zu können. Das ist aus Sicht der Biodiversität sehr günstig, weil ein Teil der Fläche bis zur Blüte nicht gemäht wird. Das heißt, dass sich viele benachbarte Flächen in unterschiedlichen Wachstumsstadien befinden und Insekten deshalb leichter ausweichen können. Aus Sicht der Fütterung werden sowohl energie- als auch faserreiche Qualitäten für Trockensteher und Jungvieh benötigt. So kann durch die Heutrocknung unter Dach höchste Qualität für alle Schnitte erreicht werden. Das sichert eine wirtschaftliche Produktion bei geringem Kraftfuttereinsatz und erhöht Tiergesundheit sowie Tierwohl. Jede gut überlegte Investition in eine Heutrocknung rechnet sich. Die schlechteste Strategie ist nichts zu unternehmen. Auch Bodenheubetriebe können einen einfachen Giebelrost und Lüfterkombination jederzeit nachrüsten. Dadurch werden die Lagerverluste jedenfalls minimiert.
Für echte Trocknung sind eine Dachabsaugung, eine Warmbelüftung oder ein Luftentfeuchter nötig. Sie rechnen sich in kurzer Zeit. Manchmal reicht es, eine bestehende Belüftung durch ohnehin schon geplante Maßnahmen, wie zum Beispiel eine Dachsanierung, zu einer Warmlufttrocknung umzurüsten.
Optimale Ergebnisse können durch einen Neubau der Anlage erreicht werden. Das sind langfristige Investitionen, von denen man Jahr für Jahr profitieren kann - im Idealfall ein ganzes Arbeitsleben lang.
Aufteilung der Konservierungsverluste
Atmungsverluste | 3-10 % u. mehr | Trocknungszeit |
Bröckelverluste | 3-15 % u. mehr | Zetten, Wenden, Kräuteranteile |
Auswaschverluste | 1-5 % u. mehr | Regen, Tau |
Lagerverluste | 2-10 % u. mehr | Restwasser, Nacherwärmung |
Gesamtverluste | unter 10-40 % |
Planung zählt
Entscheidend ist die Planung der Heutrocknungsanlage. Jede Anlage muss auf den jeweiligen Betrieb abgestimmt werden. Es gibt zu viele Anforderungen und Gegebenheiten vor Ort, als dass man hier eine einfache Auswahl treffen könnte. Darüber hinaus sollte man aufgrund der Investitionshöhe einen Etappenplan erstellen, der zeigt, wie ein Umbau Schritt für Schritt stattfinden kann.