„Wassersparender Gemüsebau“ - Weiterbildung mit Geschmack und Charme mit Priska und Erich Stekovics
Priska und Erich Stekovics zeigten uns, welche Maßnahmen sie zur Wassereinsparung und Grundwasserschonung setzen.
Sie kultivieren alte Paradeiser-Sorten OHNE Bewässerung mit einer dicken Schicht Strohmulch. Die Pflanzen werden nicht ausgegeizt und wachsen am Boden liegend.
Die Strohauflage hat viele Effekte:
- Der Boden wird vor Sonneneinstrahlung geschützt, wird beschattet und bleibt kühl. Dadurch sind die Bodenlebewesen auch im Hochsommer aktiver. Dies wirkt sich positiv auf die Strukturbildung (Krümel) aus.
- Unter der Strohauflage ist der Boden feucht. Die Verdunstung (Evaporation) wird minimiert. So geht Wasser nicht unproduktiv verloren.
- An den Oberflächen der Strohhalme kondensiert Tau an Tagen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. So wird zusätzlich Feuchtigkeit an der Bodenoberfläche „gesammelt“.
- Die Bodenoberfläche ist geschützt vor Starkregen und Wind. So wird Erosion verhindert und die krümelige Bodenstruktur bleibt erhalten.
- Unerwünschter Bewuchs - vor allem einjährige Samenunkräuter - werden unterdrückt.
Bei einer Umgebungstemperatur von 33°C betrug die Temperatur an der Bodenoberfläche unter der Strohschicht 22,6°C.
In 10 cm Bodentiefe lag der Wert bei 20,7°C.
Am Nachbarfeld ohne Bodenbedeckung ergab die Temperaturmessung unmittelbar unter der Bodenoberfläche 32,9°C und in 10 cm Bodentiefe 27,3°C.
Bodentemperatur in 10 cm bei offenem Boden
Erich teilte nicht nur sein Wissen und seine Erfahrung mit uns. Auch das ein oder andere G’schichtl durfte nicht fehlen. Durch die Verkostung direkt am Feld und von der Pflanze nahmen wir zahlreiche geschmackliche und sensorische Eindrücke mit.
Aktuell wird in den Folienhäusern manuell Unkraut gehackt. Sobald die Früchte der Kulturpflanzen in die Reife gehen, unterbleibt die „Unkrautbekämpfung“. Die Begleitflora trägt dann zur Ernährung des Bodenlebens bei und bietet Nahrung und Unterschlupf für „Nützlinge“.
Erich Stekovics denkt darüber nach, zukünftig auch im Folienhaus eine Mulchschicht einzubringen. Damit könnte in der Reifephase, wenn eine Bewässerung zum Aufplatzen der Früchte führen würde, die Wasserversorgung länger gewährleistet werden.
Erich Stekovics denkt darüber nach, zukünftig auch im Folienhaus eine Mulchschicht einzubringen. Damit könnte in der Reifephase, wenn eine Bewässerung zum Aufplatzen der Früchte führen würde, die Wasserversorgung länger gewährleistet werden.
Zwischen den Folienhäusern wird der Boden nicht bearbeitet. Er bleibt ganzjährig bewachsen. Wo ein Durchgang notwendig ist, wird gemulcht.
Vielfalt steht für Priska und Erich im Mittelpunkt. Streuobst und erlaubte "Wildnis" geben Nützlingen Lebensraum, deshalb verzichtet man bei den Stekovics's auf jeglichen Pflanzenschutz (ausgenommen mechanische Unkrautregulierung).
Zahlreiche Bäume spenden Schatten und bremsen den Wind. Darunter fühlt sich nicht nur das Geflügel wohl. Erich Stekovics ist überzeugt, dass Strukturelemente wie Hecken und Baumgruppen als „Windbremsen in der Landschaft“ fungieren und damit nicht nur Lebensräume darstellen, sondern auch Wasser in der Landschaft halten.
Zahlreiche Bäume spenden Schatten und bremsen den Wind. Darunter fühlt sich nicht nur das Geflügel wohl. Erich Stekovics ist überzeugt, dass Strukturelemente wie Hecken und Baumgruppen als „Windbremsen in der Landschaft“ fungieren und damit nicht nur Lebensräume darstellen, sondern auch Wasser in der Landschaft halten.
Vielen Dank an Familie Stekovics für den herzlichen Empfang der Schulungsteilnehmer und für die Großzügigkeit, die wir als Gäste erfahren haben.
Diese Veranstaltung wurde mit 2 Stunden für die ÖPUL 2023 Maßnahme „Vorbeugender Grundwasserschutz Acker“ angerechnet. Vielleicht dürfen wir wiederkommen und nächstes Mal den Aspekt der Biodiversität näher betrachten.
Diese Veranstaltung wurde mit 2 Stunden für die ÖPUL 2023 Maßnahme „Vorbeugender Grundwasserschutz Acker“ angerechnet. Vielleicht dürfen wir wiederkommen und nächstes Mal den Aspekt der Biodiversität näher betrachten.