Soja: Gute Erträge - schwierige Ernte
In Oberösterreich lagen heuer die Durchschnittstemperaturen der Monate Mai, Juni, Juli und August jeweils 2 Grad oder mehr über dem langjährigen Mittel. Vor allem die Sommerungen wie Mais, Rüben und Sojabohnen konnten diese hohen Temperatursummen in sehr gute Erträge umsetzen. Wichtig dafür war nur noch eine ausreichende Wasserversorgung. Auf den meisten Ackerbaustandorten in Oberösterreich war diese auch gegeben. Nur in Teilen des Bezirkes Braunau war das nicht der Fall, dort hatten wir dementsprechend auch Dürreschäden zu verzeichnen.
Ernte bereitet Schwierigkeiten
Ende August/Anfang September waren dann die Sojabohnen annähernd reif. Wie viele Landwirte setzten wir auch bei den Versuchen darauf, dass diese im nächsten Schönwetterfenster nach einer Regenperiode geerntet werden würden. Dass dieses Fenster auf sich warten ließ und dann sehr viele Sojabohnen unter suboptimalen Bedingungen geerntet wurden wagten nicht einmal die kühnsten Prognosen zu behaupten. Als Lehre für die Zukunft kann uns bleiben, dass man sich auch Anfang September nicht auf eine stabile Wetterperiode in nächster Zeit verlassen kann und man im Zweifelsfall die Sojabohne etwas zu feucht ernten muss. Die Feuchtigkeiten blieben über die ganze Ernteperiode gleich oder wurden sogar schlechter.
Diaporte problematisch
Bedingt durch den feuchten September tauchte heuer ein Problem mit Diaporte/Phomopsis auf. Dieser Erregerkomplex infiziert die Sojabohnen und lässt sie in verschrumpelt aussehen. Problematisch ist, dass diese Krankheit Samenbürtig ist, sie ist also vor allem für die Saatgutproduktion ein Problem.
Sojaversuch in Pasching
Der Versuch am Standort in Pasching wurde am 21.April angebaut und konnte sich bei guten äußeren Bedingungen sehr gut entwickeln. Anfang September waren einige Sorten erntereif, einige Sorten knapp erntereif und einige Sorten nicht erntereif. Deswegen wurde auch hier die Ernte vertagt und in einem Schönwetterfenster am 24. September durchgeführt. Die durchschnittliche Erntefeuchtigkeit war sehr hoch. Es wurden keine Sorten unter 18% geerntet. Dabei gab es auch nur wenig Unterschiede zwischen den verschiedenen Reifegruppen, nur einige sehr späte Sorten hatten Feuchtigkeiten von bis zu 24%. Um vergleichbar zu sein wurden die Sorten mit einem Korrekturfaktor von 1,5 auf ein einheitliches Wasserniveau von 13% gerechnet. Der Korrekturfaktor bedeutet, dass je Prozent Feuchtigkeit, 1,5% des Ertrages abgezogen werden. Zum Beispiel um von 20% Wassergehalt auf 13% Wassergehalt zum kommen werden 10,5% des Ertrages abgezogen. Trotz dieses Abzuges konnte im Mittel des Versuches ein Trockenertrag von 4.841 kg erreicht werden. Auch die Standardabweichung ist mit 269 kg, das sind 5,5% als gut zu bezeichnen. Den Höchstertrag konnte die Sorte Sonali mit 5.498 kg erreichen gefolgt von der Sorte Altona mit 113 Relativprozent und den Sorten Acardia und Annabella mit 108 Relativprozent.
Soja-Sortenversuch Pasching
Empfehlungen aus dem Versuch
Trotz der guten Ergebnisse sind die Sorten mit der Reifenote 6 nur bedingt in Oberösterreich empfehlenswert. Man wird mit guten Sorten mit der Reifenote 4 oder 5 ähnlich gute Erträge einfahren können. Diese Sorten reifen trotzdem deutlich sicherer ab.
Mehr Details zum Versuch in Pasching und weitere Sojaversuche befinden sich auf unserer Online-Versuchsplatform unter https://ooe.lko.at/versuche.
Mehr Details zum Versuch in Pasching und weitere Sojaversuche befinden sich auf unserer Online-Versuchsplatform unter https://ooe.lko.at/versuche.