Saatgut von Plusbäumen: mehr Reinertrag
Über die letzten drei Jahre war Ing. Rudolf Lebenits vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) in ganz Österreich unterwegs, um Plusbaumbestände auszuwählen. Dabei wurden in bereits zugelassenen Saatguterntebeständen die besten Einzelbäume selektiert und dauerhaft markiert. Wird Saatgut von diesen Plusbäumen gewonnen, spricht man von einer Plusbaumbeerntung. Im Herbst werden die ersten Beerntungen erwartet. So soll die österreichische Forstwirtschaft gezielt mit heimischem hochwertigem Saatgut aller Hauptbaumarten versorgt werden.
Die Idee hinter der Einrichtung von Plusbaumbeständen war es, die jeweils vitalsten Bäume mit der besten Qualität in besonders wertvollen Saatguterntebeständen auszuwählen. Die Forstpraxis braucht hochwertiges Saatgut, um hochqualitative Bäume zu produzieren: geradschaftig, gesund, ohne Drehwuchs und andere Mängel. Man weiß aus der genetischen Forschung, dass sich sehr viele positive Eigenschaften eines vitalen überdurchschnittlich gutwüchsigen Mutterbaumes auch in den Nachkommen wiederfinden. In der Folge bringen sie eine bessere Holzqualität, weniger Pflegeaufwand in der Jugend, eine geringere Anfälligkeit gegen Schadfaktoren und einen größeren Reinertrag für die Waldbesitzer.
Die Idee hinter der Einrichtung von Plusbaumbeständen war es, die jeweils vitalsten Bäume mit der besten Qualität in besonders wertvollen Saatguterntebeständen auszuwählen. Die Forstpraxis braucht hochwertiges Saatgut, um hochqualitative Bäume zu produzieren: geradschaftig, gesund, ohne Drehwuchs und andere Mängel. Man weiß aus der genetischen Forschung, dass sich sehr viele positive Eigenschaften eines vitalen überdurchschnittlich gutwüchsigen Mutterbaumes auch in den Nachkommen wiederfinden. In der Folge bringen sie eine bessere Holzqualität, weniger Pflegeaufwand in der Jugend, eine geringere Anfälligkeit gegen Schadfaktoren und einen größeren Reinertrag für die Waldbesitzer.
Entscheidend für die Auswahl der Bestände waren zunächst Flächengröße und Qualität sowie die Zustimmung der Eigentümer. Wenn alle Rahmenbedingungen erfüllt waren, wurden diese ausgewählten Saatguterntebestände angefahren und vor Ort begutachtet.
Es mussten für jede Baumart unterschiedliche Qualitätsmerkmale zur Bewertung der Plusbäume definiert werden. Beim Laubholz wurde unter anderem auf die Stammform (zwei- oder einschnüriger Stamm), keine Zwieselbildung außer dem Hochzwiesel und das Fehlen von Wasserreisern geachtet. Wichtiges Ziel war auch eine hohe genetische Vielfalt des Saatguts. Daher wurde gewöhnlich ein Mindestabstand von zirka einer bis zwei Baumlängen zwischen den Plusbäumen eingehalten, um Verwandtschaftsverhältnisse und damit Inzuchteffekte zu vermeiden. Damit wird Sorge getragen, dass schließlich aus dem Saatgut ein Waldbestand entsteht, der anpassungsfähig und stabil ist.
Nur wenn eine bestimmte Mindestanzahl von Plusbäumen in einem Bestand selektiert werden konnte, wurde der Plusbaumbestand erfasst. Etwa 40% der angefahrenen Laubholzerntebestände und 10% der Nadelholzerntebestände entsprachen leider nicht den strengen Auswahlkriterien und fielen schon in der Bewertungsphase aus. Sofern alle Kriterien erfüllt waren, wurden die Plusbäume permanent mit einem Etikett am Stammfuß markiert, fotografisch dokumentiert und mit den Koordinaten und den genauen Bewertungen in einer Datenbank erfasst. Zurzeit gibt es in Österreich insgesamt 107 Bestände mit 2.440 Bäumen von neun Baumarten. Davon entfallen 63 Bestände auf Nadelbäume und 44 Bestände auf Laubbäume.
Der Plusbaumbestand bekommt kein eigenes Zulassungszeichen, sondern trägt dasselbe Zulassungszeichen wie der "ursprüngliche“ Erntebestand. Bei einer Plusbaumbeerntung wird jedoch im Stammzertifikat unter dem Punkt Nr. 16 "sachdienliche Hinweise“ der Vermerk "Plusbaumbeerntung“ in Blockbuchstaben eingetragen. Auf der Rechnung für Saat- und Pflanzgut wird der Zusatz "Plusbaumbeerntung“ empfohlen, damit im weiteren Handel erkennbar ist, dass es sich um ein besonderes hochwertiges forstliches Vermehrungsgut handelt.
Um die Bezeichnung "Plusbaumbeerntung“ tragen zu dürfen, darf das Saatgut ausschließlich von Plusbäumen beerntet werden. Und wie gewohnt muss die gesetzlich vorgegebene Mindestanzahl der beernteten Bäume (10 bzw. 20 je nach Baumart) erfüllt werden. Die Beerntung an den Plusbäumen erfolgt ausschließlich am stehenden Stamm, sollen die Mutterbäume doch noch lange erhalten bleiben und als Saatgutlieferanten genutzt werden können.
Um für den Mehraufwand bei der Beerntung von Plusbaumbeständen zu entschädigen, wie beispielsweise weiterer Anmarsch zu den vereinzelt ausgewählten Bäumen, dichter Unterwuchs, Erschwernisse in der Klettertechnik etc., wurden 2023 eigene Förderungsmöglichkeiten für die Plusbaumbeerntung eingeführt. Genauere Informationen zu diesen Förderungen gibt es bei den Landesforstdirektionen.
Vitale Waldbestände
Das Projekt wurde vom Bund, den Ländern und der Europäischen Union gefördert. Das ist ein neuer Ansatz in der österreichischen Forstwirtschaft, durch den auch der bewusste Umgang mit unseren heimischen Ressourcen geschärft werden soll. Saatgut von Plusbäumen schafft die Basis für vitale Waldbestände mit überdurchschnittlicher Wuchsleistung und Holzqualität. Dadurch können die Wälder auch unter den Herausforderungen des Klimawandels vielfältig, stabil und wirtschaftlich leistungsfähig bleiben.
Info: Dr. Andrea Kodym, Projektleiterin Institut für Waldbiodiversität & Naturschutz Bundesforschungszentrum für Wald (BFW), 01/878 38-1312, E-Mail: andrea.kodym@bfw.gv.at, Web: www.bfw.gv.at, www.herkunftssicher.at
Info: Dr. Andrea Kodym, Projektleiterin Institut für Waldbiodiversität & Naturschutz Bundesforschungszentrum für Wald (BFW), 01/878 38-1312, E-Mail: andrea.kodym@bfw.gv.at, Web: www.bfw.gv.at, www.herkunftssicher.at