Marienkräuter im Weihbusch’n
Seinen Ursprung hat der Brauch vermutlich vorchristlich, als germanische Stämme weibliche Agrargottheiten verehrten. Später verband die katholische Kirche den Brauch mit der Gottesmutter Maria und einer Legende, die besagt, dass bei der Öffnung von Marias Grab nach ihrer Aufnahme in den Himmel der Duft von Heilkräutern die Luft erfüllte.
Mit diesem Festtag beginnt ein Marienmonat, der im Bayrischen und Tiroler Raum als „Frauendreißiger“ bezeichnet wird. Er endet am 12. September an Mariä Namen, der im bäuerlichen Kalender den Abschluss des Sommers markiert:
„An Mariä Namen sagt der Sommer Amen.“ oder
„An Mariä Namen kommen die Schwalben zusammen.“
Früher hatte der 12. September zudem eine rechtliche Bedeutung: Ab diesem Stichtag war die Erntezeit beendet und die Armen durften das liegengebliebene Korn für den Eigenbedarf von den abgeernteten Feldern sammeln.
Kräuterkundige schätzen diese Periode im Sommer, in der die große Hitze langsam weicht. Jetzt weisen die Pflanzen einen hohen Gehalt an heilkräftigen Inhaltsstoffen, wie zum Beispiel ätherischen Ölen, auf und man spricht ihnen eine besondere Kraft zu. Durch die Weihe erhalten die Kräuter, so glaubt man, eine noch stärkere Kraft, durch den Schutz und Segen Gottes und der Muttergottes.
Ob im Zimmer, vor dem Haus oder im Stall aufgehängt, zum Räuchern verwendet oder fürs Eheglück unter dem Kopfpolster gelegt: Ein Kräuterbuschen soll Segen ins Haus bringen.
Früher sollten die zu Sträußen gebundenen, gesegneten Kräuter Böses abwenden und Schutz vor Gefahren bieten. Sie dienten aber auch als Insektenschutz. Damals wie heute weiß man auch die heilende Wirkung der Kräuter zu nutzen.
Mit diesem Festtag beginnt ein Marienmonat, der im Bayrischen und Tiroler Raum als „Frauendreißiger“ bezeichnet wird. Er endet am 12. September an Mariä Namen, der im bäuerlichen Kalender den Abschluss des Sommers markiert:
„An Mariä Namen sagt der Sommer Amen.“ oder
„An Mariä Namen kommen die Schwalben zusammen.“
Früher hatte der 12. September zudem eine rechtliche Bedeutung: Ab diesem Stichtag war die Erntezeit beendet und die Armen durften das liegengebliebene Korn für den Eigenbedarf von den abgeernteten Feldern sammeln.
Kräuterkundige schätzen diese Periode im Sommer, in der die große Hitze langsam weicht. Jetzt weisen die Pflanzen einen hohen Gehalt an heilkräftigen Inhaltsstoffen, wie zum Beispiel ätherischen Ölen, auf und man spricht ihnen eine besondere Kraft zu. Durch die Weihe erhalten die Kräuter, so glaubt man, eine noch stärkere Kraft, durch den Schutz und Segen Gottes und der Muttergottes.
Ob im Zimmer, vor dem Haus oder im Stall aufgehängt, zum Räuchern verwendet oder fürs Eheglück unter dem Kopfpolster gelegt: Ein Kräuterbuschen soll Segen ins Haus bringen.
Früher sollten die zu Sträußen gebundenen, gesegneten Kräuter Böses abwenden und Schutz vor Gefahren bieten. Sie dienten aber auch als Insektenschutz. Damals wie heute weiß man auch die heilende Wirkung der Kräuter zu nutzen.
Besondere Fragestellung - Verfütterung des Kräuterbuschens
Möchte man die Milchleistung seiner Kühe unterstützen und ihnen geweihte Kräuter in den Trog legen, zitiere ich Karin Greiner, die sich mit Kräutern befasst hat, die für mehr Milch sorgen:
"So soll der in Gebirgslagen beheimatetet blau blühende Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina) aufgrund seines reichlich enthaltenen Milchsafts als milchfördernd gelten. Im Flachland schätzt man Gemüse-Gänsedistel (Sonchus oleraceus) und Rainkohl (Lapsanacommunis) ebenso ein."
Wiesen-Labkraut (Galium mollugo) wurde einst auch „Rahmkräutig“ genannt, weil es als Futter für besonders rahmreiche Milch verantwortlich sein soll. Die Italiener nennen das Wiesen-Labkraut nicht nur Caglio bianco, sondern auch ingrassabue, also Kraut, das Rinder fett macht.
Das Gewöhnliche Kreuzblümchen (Polygala vulgaris) und die Bittere Kreuzblume (P. amara) sollen aufgrund ihrer bitteren Saponine die Drüsensekretion anregen und damit zu mehr (poly) Milch (gala) führen. Als milchsteigernd gelten auch Zweiblütiges Veilchen (Viola biflora), Deutscher Enzian (Gentiana germanica) und Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium), auch Geißblume, Ziegenstängel, Schafkraut genannt.
Welche Kräuter gesammelt werden, hängt von der Region, der Jahreswitterung und dem Verwendungs-Zweck ab, letztendlich ist es persönliche Geschmackssache oder Intuition.
Zur Anzahl der verwendeten Arten in einem Marienstrauß gibt es traditionell einige Orientierungspunkte:
Drei (Dreifaltigkeit), sieben (für jeden Schöpfungstag ein Kraut), manchmal werden aber auch neun (drei mal die heilige Dreifaltigkeit), zwölf (die Zahl der Apostel), 14 (die Zahl der Nothelfer) oder 24 (zwölf Stämme Israels und zwölf Apostel Christi) verwendet. Es bleibt aber jedem selbst überlassen, zu welchen und wie vielen Pflanzen man sich hingezogen fühlt.
"So soll der in Gebirgslagen beheimatetet blau blühende Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina) aufgrund seines reichlich enthaltenen Milchsafts als milchfördernd gelten. Im Flachland schätzt man Gemüse-Gänsedistel (Sonchus oleraceus) und Rainkohl (Lapsanacommunis) ebenso ein."
Wiesen-Labkraut (Galium mollugo) wurde einst auch „Rahmkräutig“ genannt, weil es als Futter für besonders rahmreiche Milch verantwortlich sein soll. Die Italiener nennen das Wiesen-Labkraut nicht nur Caglio bianco, sondern auch ingrassabue, also Kraut, das Rinder fett macht.
Das Gewöhnliche Kreuzblümchen (Polygala vulgaris) und die Bittere Kreuzblume (P. amara) sollen aufgrund ihrer bitteren Saponine die Drüsensekretion anregen und damit zu mehr (poly) Milch (gala) führen. Als milchsteigernd gelten auch Zweiblütiges Veilchen (Viola biflora), Deutscher Enzian (Gentiana germanica) und Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium), auch Geißblume, Ziegenstängel, Schafkraut genannt.
Welche Kräuter gesammelt werden, hängt von der Region, der Jahreswitterung und dem Verwendungs-Zweck ab, letztendlich ist es persönliche Geschmackssache oder Intuition.
Zur Anzahl der verwendeten Arten in einem Marienstrauß gibt es traditionell einige Orientierungspunkte:
Drei (Dreifaltigkeit), sieben (für jeden Schöpfungstag ein Kraut), manchmal werden aber auch neun (drei mal die heilige Dreifaltigkeit), zwölf (die Zahl der Apostel), 14 (die Zahl der Nothelfer) oder 24 (zwölf Stämme Israels und zwölf Apostel Christi) verwendet. Es bleibt aber jedem selbst überlassen, zu welchen und wie vielen Pflanzen man sich hingezogen fühlt.
Für meine Kräuterbuschen habe ich mich von Frauen-Heil-Kräutern inspirieren lassen, die ich in meinen Alltag integriert habe:
- Beifuß
- Schafgarbe
- Johanniskraut
- Goldrute
- Rainfarn
- Steinklee
- Dost bzw. Oregano
- Steppensalbe
- Echter Salbei
- Weißdorn
- Minze
- Königskerze
Gutes Gelingen wünscht
Claudia Winkovitsch
Pflanzenbauberaterin für biologischen Landbau und Arbeitskreise bei der burgenländischen Landwirtschaftskammer, diplomierte Agrarpädagogin und zertifizierte Kräuterpädagogin