Landwirtschaftliche Verwertung des Neusiedlersee-Schlamms - Einladung zum Informations-Abend
Das Sediment wird mittels Schneidekopfpumpe aus den Hafenbecken und Kanälen des Neusiedler Sees entnommen und über Schläuche in Absetzbecken rund um den Neusiedlersee gepumpt. Das Gemisch enthält 15-20 % Weichschlamm, der Rest ist Wasser.
Absetzbecken befinden sich in Illmitz, Podersdorf, Neusiedl, Breitenbrunn und Rust. Nach einer Lagerzeit von ca. 6 bis 9 Monaten werden die Becken geleert um neuen Schlamm aufnehmen zu können.
Absetzbecken befinden sich in Illmitz, Podersdorf, Neusiedl, Breitenbrunn und Rust. Nach einer Lagerzeit von ca. 6 bis 9 Monaten werden die Becken geleert um neuen Schlamm aufnehmen zu können.
Was passiert mit dem abgesetzten Schlamm?
Er kann als Abfall deponiert werden oder als Bodenrekultivierungsmaterial bzw. Düngemittel landwirtschaftlich verwertet werden.
Claudia Winkovitsch von der Burgenländische Landwirtschaftskammer begleitet und unterstützt seit 2022 die Realisierung der landwirtschaftlichen Verwertung des Neusiedlersee Schlamms auf landwirtschaftlichen Nutzflächen im Burgenland. Neben der fachlichen Expertise führte die intensive Zusammenarbeit mit der Abfallrechtlichen Behörde zur Entwicklung einer klar definierten Handlungsanleitung für landwirtschaftliche Seeschlammverwertung aus dem Neusiedlersee.
Die Ausbringung des Schlamms auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen erfolgt mit geeigneten Geräten (Kompoststreuer) über Dienstleister, um eine maximale Bodenschonung zu gewährleisten.
Claudia Winkovitsch von der Burgenländische Landwirtschaftskammer begleitet und unterstützt seit 2022 die Realisierung der landwirtschaftlichen Verwertung des Neusiedlersee Schlamms auf landwirtschaftlichen Nutzflächen im Burgenland. Neben der fachlichen Expertise führte die intensive Zusammenarbeit mit der Abfallrechtlichen Behörde zur Entwicklung einer klar definierten Handlungsanleitung für landwirtschaftliche Seeschlammverwertung aus dem Neusiedlersee.
Die Ausbringung des Schlamms auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen erfolgt mit geeigneten Geräten (Kompoststreuer) über Dienstleister, um eine maximale Bodenschonung zu gewährleisten.
Seeschlamm Charakteristik und Eigenschaften
Die Eignung für die Verwertung in der Landwirtschaft wird im Labor analytisch überprüft.
Aufgrund des Salzgehaltes liegen die Schlämme meist in Qualitätsklasse BA, vereinzelt in Qualitätsklasse A1 gemäß Bundesabfallwirtschaftsplan.
Seeschlamm ist in frischem Zustand relativ dicht und strukturlos und hat aufgrund seiner Entstehung unter sauerstoffarmen Bedingungen eine graue Farbe und fauligen Geruch. Es handelt sich um ein überwiegend mineralisches Substrat (schluffig/tonig) mit
Die geringmächtige Aufbringung auf Ackerflächen erweist sich als vorteilhaft im Hinblick auf die Zufuhr organischer Substanz bzw. Austauscheroberflächen, wodurch die Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit der Ausbringungsfläche verbessert werden kann.
Aufgrund des Salzgehaltes liegen die Schlämme meist in Qualitätsklasse BA, vereinzelt in Qualitätsklasse A1 gemäß Bundesabfallwirtschaftsplan.
Seeschlamm ist in frischem Zustand relativ dicht und strukturlos und hat aufgrund seiner Entstehung unter sauerstoffarmen Bedingungen eine graue Farbe und fauligen Geruch. Es handelt sich um ein überwiegend mineralisches Substrat (schluffig/tonig) mit
- einer Dichte von ~1,4
- einem pH-Wert von ca. 8,5
- hohen Gehalten an Ca, Mg
- hoher elektrischer Leitfähigkeit aufgrund des Salzgehaltes (Sulfat)
- keiner Belastung mit Schwermetallen
- Humusgehalten von 1-3 % in der Frischmasse
- einem Gesamtstickstoff-Gehalt von ~0,5 kg/m³ in der Frischmasse
- einem P2O5 –Gehalt von ~0,5 kg/m³ in der Frischmasse
Die geringmächtige Aufbringung auf Ackerflächen erweist sich als vorteilhaft im Hinblick auf die Zufuhr organischer Substanz bzw. Austauscheroberflächen, wodurch die Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit der Ausbringungsfläche verbessert werden kann.
Wo, wie und wieviel
Landwirtschaftliche Flächen in der Nähe der Absetzbecken sind zu bevorzugen, um lange Transportwege zu vermeiden. Die für die Schlammverwertung geeigneten Flächen werden gemeinsam mit den Landwirten, unter Berücksichtigung der Bodenbeschaffenheit, ausgewählt. Optimal ist die Aufbringung im Sommer nach dem Getreidedrusch unter trockenen Bodenbedingungen, so dass die weitere Bewirtschaftung ungehindert möglich ist.
Im Herbst 2022 wurde in Podersdorf ein Pilotprojekt umgesetzt. Dabei wurden rd. 7500 m3 bzw. 12.500 t Schlamm auf 53,53 ha landwirtschaftlich genutzter Ackerfläche in Schichtstärken von ~ 1 bis 3 cm zur Bodenverbesserung mittels Kompoststreuer aufgebracht.
Im Herbst 2022 wurde in Podersdorf ein Pilotprojekt umgesetzt. Dabei wurden rd. 7500 m3 bzw. 12.500 t Schlamm auf 53,53 ha landwirtschaftlich genutzter Ackerfläche in Schichtstärken von ~ 1 bis 3 cm zur Bodenverbesserung mittels Kompoststreuer aufgebracht.
Darauffolgende Kulturen sollen den eingebrachten Schlamm umgehend „beleben“. Sofortige Begrünungen leisten einen wesentlichen Beitrag dazu. Die Ausbringungssaison 2023 brachte viele Erfahrungswerte.
zukünftige Seeschlamm-Verwertungen
Konventionell und biologisch wirtschaftende Betriebe können Seeschlamm dünnschichtig, d.h. ca. 1 cm (100 m³ pro ha) zum Zweck der Düngung ausbringen. Voraussetzung ist, dass dieser der Qualitätsklasse A1 gemäß Bundesabfallwirtschaftsplan entspricht sowie die Grenzwerte laut Kompostverordnung eingehalten werden. In diesem Fall wäre keine Zustimmung der Grundeigentümer notwendig.
Grundsätzlich können (je nach Nährstoffgehalt) bis zu 15 cm Schichtmächtigkeit aufgebracht werden. Größere Aufbringungsmengen stellen eine „Bodenrekultivierungsmaßnahme“ dar und bedürfen der Einwilligung der Grundeigentümer. Pflanzenbaulich empfohlen werden maximal 10 cm Schichtmächtigkeit. Bis zu 3 cm (300 m³ pro ha) können jedenfalls problemlos eingearbeitet werden.
Werden größere Mengen von Sedimenten auf biologische Flächen aufgebracht, muss jenes Flächenausmaß, das von der Ausbringung oder der (Zwischen-)Lagerung direkt betroffen ist, neu umgestellt werden.
Grundsätzlich können (je nach Nährstoffgehalt) bis zu 15 cm Schichtmächtigkeit aufgebracht werden. Größere Aufbringungsmengen stellen eine „Bodenrekultivierungsmaßnahme“ dar und bedürfen der Einwilligung der Grundeigentümer. Pflanzenbaulich empfohlen werden maximal 10 cm Schichtmächtigkeit. Bis zu 3 cm (300 m³ pro ha) können jedenfalls problemlos eingearbeitet werden.
Werden größere Mengen von Sedimenten auf biologische Flächen aufgebracht, muss jenes Flächenausmaß, das von der Ausbringung oder der (Zwischen-)Lagerung direkt betroffen ist, neu umgestellt werden.