Kommentar Nr. 09/September 2023
Die Sache mit dem Preis ...
Der Sommer neigt sich dem Ende zu. Die Ernte ist abgeschlossen. Aber leider aufgrund der Witterungsbedingungen nicht immer mit einem guten Ergebnis. In vielen Regionen ist ein Teil oder sogar fast die ganze Ernte den Unwettern zum Opfer gefallen.
Das zeigt uns einmal mehr, dass das Arbeiten mit der Natur und in der Natur immer unberechenbarer wird und schwerer zu kalkulieren ist. Vor allem beim Getreide ist die Preissituation zurzeit schwierig. Zusätzlich zum Wetter beeinflusst auch der Ukrainekrieg den Preismarkt. Durch die sogenannten „Solidaritätskorridore“, die das ukrainische Getreide in Entwicklungsländer transportieren hätte sollen, ist dieses Getreide bei uns gelandet und hat dadurch die Preise beeinflusst. Die Kosten für Treibstoffe, Betriebsmittel und Strom sind aber nicht wesentlich billiger geworden. Trotz aller Herausforderungen gibt es - Gott sei Dank - immer noch viele, die diesen Beruf ergreifen und so die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln sichern. Aber zu welchem Preis!?
Der Anteil der Landwirtschaft an den Endverbraucherpreisen ist oft verschwindend klein. Dazu kommt, dass die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise in den vergangenen Monaten wieder gesunken sind, wovon aber an der Supermarktkassa kaum etwas zu spüren ist. Die Gewinne bleiben leider ganz woanders hängen. Als Beispiele: für Weizen, der in einer Semmel enthalten ist, erhält der Bauer nicht mehr als 2 Cent – das sind 6,1 Prozent am durchschnittlichen Verbraucherpreis von 32 Cent. Bei einem Kilo Mischbrot bleiben der Landwirtschaft gerade einmal 25 Cent oder 8,4 Prozent des durchschnittlichen Endverbraucherpreises von 2,91 Euro. Bei einem Verbraucherpreis von 1,60 Euro für 1 Liter Milch erhalten die Landwirtinnen und Landwirte lediglich 56 Cent - 35 Prozent - im Handel kostet sie oft das Dreifache. Besonders dramatisch ist die Situation für die Obstbauern für frische, von der Industrie nicht verarbeitete Äpfel: Bei einem Verbraucherpreis von 2,12 Euro pro Kilo und einem durchschnittlichen Erzeugerpreis von 0,35 Euro beträgt der Bauernanteil sehr bescheidene 16,5 Prozent. Für eine kostendeckende Obstproduktion müsste aufgrund der Teuerung wie Energie, Pflanzenschutz, Dünger und Löhne der Bauernanteil 70 Cent betragen.
Die Landwirtschaft hat leider einen verschwindend geringen Anteil an den Lebensmittelpreisen. Hier braucht es eine Fairness in der Wertschöpfungskette und einen dauerhaft größeren, kostengerechten Wertschöpfungsanteil, um die Herstellung von agrarischen Rohstoffen bei immer mehr und ständig steigenden Auflagen abzusichern.
Deshalb setzen wir als Landwirtschaftskammer alles daran, eine sichere heimische Versorgung aufrecht zu erhalten.
Ihr
Nikolaus Berlakovich
P.S.: Bleiben Sie unter www.lk-bgld.at oder auf facebook.com/lk.burgenland auf dem Laufenden.
Das zeigt uns einmal mehr, dass das Arbeiten mit der Natur und in der Natur immer unberechenbarer wird und schwerer zu kalkulieren ist. Vor allem beim Getreide ist die Preissituation zurzeit schwierig. Zusätzlich zum Wetter beeinflusst auch der Ukrainekrieg den Preismarkt. Durch die sogenannten „Solidaritätskorridore“, die das ukrainische Getreide in Entwicklungsländer transportieren hätte sollen, ist dieses Getreide bei uns gelandet und hat dadurch die Preise beeinflusst. Die Kosten für Treibstoffe, Betriebsmittel und Strom sind aber nicht wesentlich billiger geworden. Trotz aller Herausforderungen gibt es - Gott sei Dank - immer noch viele, die diesen Beruf ergreifen und so die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln sichern. Aber zu welchem Preis!?
Der Anteil der Landwirtschaft an den Endverbraucherpreisen ist oft verschwindend klein. Dazu kommt, dass die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise in den vergangenen Monaten wieder gesunken sind, wovon aber an der Supermarktkassa kaum etwas zu spüren ist. Die Gewinne bleiben leider ganz woanders hängen. Als Beispiele: für Weizen, der in einer Semmel enthalten ist, erhält der Bauer nicht mehr als 2 Cent – das sind 6,1 Prozent am durchschnittlichen Verbraucherpreis von 32 Cent. Bei einem Kilo Mischbrot bleiben der Landwirtschaft gerade einmal 25 Cent oder 8,4 Prozent des durchschnittlichen Endverbraucherpreises von 2,91 Euro. Bei einem Verbraucherpreis von 1,60 Euro für 1 Liter Milch erhalten die Landwirtinnen und Landwirte lediglich 56 Cent - 35 Prozent - im Handel kostet sie oft das Dreifache. Besonders dramatisch ist die Situation für die Obstbauern für frische, von der Industrie nicht verarbeitete Äpfel: Bei einem Verbraucherpreis von 2,12 Euro pro Kilo und einem durchschnittlichen Erzeugerpreis von 0,35 Euro beträgt der Bauernanteil sehr bescheidene 16,5 Prozent. Für eine kostendeckende Obstproduktion müsste aufgrund der Teuerung wie Energie, Pflanzenschutz, Dünger und Löhne der Bauernanteil 70 Cent betragen.
Die Landwirtschaft hat leider einen verschwindend geringen Anteil an den Lebensmittelpreisen. Hier braucht es eine Fairness in der Wertschöpfungskette und einen dauerhaft größeren, kostengerechten Wertschöpfungsanteil, um die Herstellung von agrarischen Rohstoffen bei immer mehr und ständig steigenden Auflagen abzusichern.
Deshalb setzen wir als Landwirtschaftskammer alles daran, eine sichere heimische Versorgung aufrecht zu erhalten.
Ihr
Nikolaus Berlakovich
P.S.: Bleiben Sie unter www.lk-bgld.at oder auf facebook.com/lk.burgenland auf dem Laufenden.