KetoMIR für Betriebe freigeschaltet
Beim KetoMIR-Programm werden die Kühe in drei Ketoserisikoklassen eingeteilt. Die Klasse 1 (grün hinterlegt) bedeutet, dass ein geringes Ketoserisiko für die betroffene Kuh besteht. Klasse 2 (gelb hinterlegt) zeigt das Vorhandensein einer subklinischen (schleichenden) Ketose an. Durch die Klasse 3 (rot hinterlegt) ist eine klinische (ersichtliche) Ketose erkennbar. Neben der Einstufung der Einzelkühe wird die Verteilung der Kühe, die sich in den ersten 120 Laktationstagen befinden, an jedem Probemelktermin auf die drei Klassen dargestellt. Die Entwicklung der Ketoseeinstufung für jede Einzelkuh im Laktationsverlauf ist ebenfalls ersichtlich.
Subklinische Erkrankungen erkennen
Klinische Ketosen (Risikoklasse 3) verursachen zwar große tiergesundheitliche und finanzielle Nachteile, zu erkennen sind sie durch die auffälligen Symptome aber leicht. Das führt meist zu einer raschen tierärztlichen Behandlung. Im Zentrum des Ketosemonitorings steht darum die Erkennung von Kühen mit subklinischer Ketose (Risikoklasse 2), da gerade diese in der Praxis oft übersehen werden und an Problemen mit der Fruchtbarkeit und Eutergesundheit leiden. Auch bei bisherigen Beratungen zeigte sich ein enger Zusammenhang zwischen Risikoklasse zwei und drei mit schlechter Fruchtbarkeit. Untersuchungen bestätigen zudem, dass Kühe dieser Risikoklassen leichter an Labmagenverlagerung, Leberverfettung oder Milchfieber erkranken.
Genauigkeit von KetoMIR
Bisher waren die Möglichkeiten für LKV-Mitglieder zur Ketoseerkennung auf den Fett-Eiweiß-Quotienten (FEQ) beschränkt. Zur Erkennung einer Ketose mittels FEQ war aufgrund dessen Unschärfe viel Fingerspitzengefühl in der Tierbeobachtung nötig. Durch die neuen Auswertungen von KetoMIR sind Rückschlüsse auf eine Ketoseerkrankung viel leichter möglich. Im Fokus sollte die Verteilung aller frischlaktierenden Milchkühe auf die drei Ketoserisikoklassen stehen. Trotz der hohen Genauigkeit von KetoMIR sollten die Einzeltiereinstufungen nicht als gegeben hingenommen werden. Da es sich um Lebewesen handelt, sind Ausreißer und Falscheinstufungen in Einzelfällen möglich. Eine intensive Tierbeobachtung wird durch KetoMIR nicht ersetzt.
KetoMIR im LKV- Herdenmanager
Der LKV-Herdenmanager ersetzt das bisher bekannte
RDV4M. Der Herdenmanager ist wesentlich übersichtlicher gestaltet und bietet zahlreiche Möglichkeiten der Datenauswertung des Betriebes. Unter anderem sind die Auswertungen zu KetoMIR im Herdenmanager unter dem Menüpunkt "Stoffwechsel" ersichtlich. Die Ergebnisse sind vorerst nicht am LKV-Tagesbericht dargestellt, weil die Berechnung der Ketoseeinstufung einen zusätzlichen Zeitaufwand benötigt und der Tagesbericht in gewohnter Zeitnähe zur Probemelkung erscheinen soll. Das Ketoserisiko ist derzeit noch nicht am Handy-App ersichtlich.
Ausbilck
Die Ergebnisse von KetoMIR sollen dazu dienen, eine Ketose frühzeitig zu erkennen sowie das betriebliche Management zu verbessern. Werden erkrankte Kühe rasch erkannt, können negative Auswirkungen auf die Tiergesundheit und Wirtschaftlichkeit minimiert werden. Im Fokus stehen dabei vor allem Vorbeugemaßnahmen, die relativ einfach und kostengünstig umgesetzt werden können. Der Landeskontrollverband Salzburg, die Landwirtschaftskammer und das Ländliche Fortbildungsinstitut bieten dazu auch Schulungen an. Die vielfältigen Managementprogramme des LKV wie Handy-App, LKV-Herdenmanager, Fütterungsprogramm und Anpaarungsplaner wurden zur Unterstützung programmiert.