In fünf Schritten zu gepflegten Klauen
Für die korrekte Fußstellung und eine gesunde Körperhaltung der Kuh ist es entscheidend, dass sich das Gewicht gleichmäßig auf alle acht Klauen des Paarhufers und auch auf die gesamte Sohlenfläche einer einzelnen Klaue verteilt. Durch die fachgerechte Klauenpflege wird die Last vom Ballenbereich auf die gesamte Sohlenfläche verlagert, sodass die Druckverteilung wieder gleichmäßig an der gesamten Fußungsfläche ist. Dadurch gewinnt man auch an Trachtenhöhe, was Umwelteinflüsse auf Ballen und die Zwischenzehenhaut minimiert.
Prinzip ist immer gleich
Die funktionelle Klauenpfle ge wird immer nach demselben Prinzip durchgeführt.
1. Im ersten Schritt wird die weniger belastete Klaue bearbeitet - bei der demnach auch weniger Defekte zu erwarten sind. Dies sind die Innenklaue an den Hintergliedmaßen und die Außenklaue an den Vorderglied maßen. Das Ziel ist, dass sich nach diesem Arbeitsschritt das Gewicht gleichmäßig auf die gesamte Sohlenfläche verteilt und der Ballenbereich nicht überbelastet wird. Dazu wird, wenn nötig, die Vorderwand gekürzt und eventuell die Sohlenstärke im vorderen Bereich der Klaue reduziert, falls diese zu dick ist.
2. Im zweiten Schritt wird die stärker belastete Klaue behandelt (die Außenklauen hinten, die Innenklauen vorne). Die im Schritt 1 behandelte Klaue wird als Maßklaue herangezogen: Die Vorderwand bzw. die Trachtenhöhe der stärker belasteten Klaue wird an die Länge bzw. Höhe der Maßklaue an gepasst.
3. Die Hohlkehlung bzw. das Modell wird im dritten Schritt aus geschnitten. Dies ist wichtig, damit sich der Schmutz leichter von den Klauen lösen kann und der Zwischenklauenspalt gut belüftet wird. Mit dem Aus schneiden der Hohlkehlung wird auch die Eigenelastizität gefördert, da das trockene unflexible Horn weggeschnitten wird.
4. Im vierten Schritt geht es darum, eine Entlastung der erkrankten Klaue und einen flachen Übergang zum gesunden Bereich zu schaffen. Entlastungsschnitte können von Fachkundigen gesetzt werden. Allerdings muss die schützende Funktion des Hornschuhs gewahrt werden: Die Lederhaut darf nicht frei gelegt werden. Tiefere Defekte erfordern eine örtliche Betäubung und Behandlung durch die Tierärztin oder den Tierarzt.
5. Horndefekte an Sohle und Wand werden im letzten Arbeitsschritt versorgt (eventuell werden ein Holzklotz, Verbandsmaterial etc. benötigt). Die Zwischenzehenhaut wird kontrolliert und loses Horn wird entfernt.
1. Im ersten Schritt wird die weniger belastete Klaue bearbeitet - bei der demnach auch weniger Defekte zu erwarten sind. Dies sind die Innenklaue an den Hintergliedmaßen und die Außenklaue an den Vorderglied maßen. Das Ziel ist, dass sich nach diesem Arbeitsschritt das Gewicht gleichmäßig auf die gesamte Sohlenfläche verteilt und der Ballenbereich nicht überbelastet wird. Dazu wird, wenn nötig, die Vorderwand gekürzt und eventuell die Sohlenstärke im vorderen Bereich der Klaue reduziert, falls diese zu dick ist.
2. Im zweiten Schritt wird die stärker belastete Klaue behandelt (die Außenklauen hinten, die Innenklauen vorne). Die im Schritt 1 behandelte Klaue wird als Maßklaue herangezogen: Die Vorderwand bzw. die Trachtenhöhe der stärker belasteten Klaue wird an die Länge bzw. Höhe der Maßklaue an gepasst.
3. Die Hohlkehlung bzw. das Modell wird im dritten Schritt aus geschnitten. Dies ist wichtig, damit sich der Schmutz leichter von den Klauen lösen kann und der Zwischenklauenspalt gut belüftet wird. Mit dem Aus schneiden der Hohlkehlung wird auch die Eigenelastizität gefördert, da das trockene unflexible Horn weggeschnitten wird.
4. Im vierten Schritt geht es darum, eine Entlastung der erkrankten Klaue und einen flachen Übergang zum gesunden Bereich zu schaffen. Entlastungsschnitte können von Fachkundigen gesetzt werden. Allerdings muss die schützende Funktion des Hornschuhs gewahrt werden: Die Lederhaut darf nicht frei gelegt werden. Tiefere Defekte erfordern eine örtliche Betäubung und Behandlung durch die Tierärztin oder den Tierarzt.
5. Horndefekte an Sohle und Wand werden im letzten Arbeitsschritt versorgt (eventuell werden ein Holzklotz, Verbandsmaterial etc. benötigt). Die Zwischenzehenhaut wird kontrolliert und loses Horn wird entfernt.
Broschüre als Leitfaden
Wie diese fünf Schritte konkret durchzuführen sind, ist in der Broschüre “Klauengesundheit im Griff - mit System und Voraussicht“ nachzulesen. Darin wird außerdem erklärt, wie man Lahmheiten erkennen und diesen vorbeugen kann. Ein Schwerpunkt liegt zudem bei der Dokumentation und Auswertung von Lahmheiten und Klauenbefunden. Die Broschüre wurde in einem vom Landwirtschaftsministerium geförderten LFI-Bildungsprojekt erarbeitet. Sie vereint aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse mit Hilfestellungen und kann kostenlos unter www.lko.at/publikationen heruntergeladen werden.
LFI bietet zahlreiche Klauenpflege-Kurse
Das LFI bietet regelmäßig Kurse zur Klauenpflege an. Diese reichen von kompakten Seminaren bis hin zu mehrtägigen Kursen. Neben der Theorie wird vor allem auf das praktische Erlernen der fachgerechten Klauenpflege, auf die Dokumentation der Klauenbefunde sowie auf den sicheren Umgang mit Werkzeugen Wert gelegt. Nähere Infos und Termine: www.lfi.at