„Gelebte Biodiversität“ im Weinbau - Exkursion am Weingut Gesellmann in Deutschkreutz
Anschließend besuchten wir mehrere Biodiversitäts-Hotspots des Weingutes.
Die Obstbäume auf der Streuobstwiese regulieren das Kleinklima, bieten Lebensraum und Erholungsraum, Nahrung und Windschutz. Zusätzlich wurde ein Nistkasten angebracht, um höhlenbrütenden Vogelarten ein Zuhause zu bieten.
Eine Holzsitzgarnitur lädt im Schatten der Bäume zu einer Pause mit weitreichendem Panorama-Ausblick ein. Hier fühlen sich nicht nur die Mitarbeiter wohl.
Die angrenzende Weingartenfläche wurde als Stockkultur angelegt. Dies ist die ursprünglichste Form der Rebkultivierung, die seit Jahrtausenden erfolgreich weltweit praktiziert wurde, bevor die heutige Drahtrahmenkultur entstanden ist.
Aufgrund der hohen Pflanzdichte mit 10.000 Reben pro ha sind die Pflanzabstände sehr eng. Dies bedingt eine händische Kulturpflege. Die Bodenpflege wird teilweise mit dem Pferd durchgeführt.
Der Terrassenweingarten am Hang bedingt zahlreiche Böschungen und Raine. Die oberste Stufe mit Bäumen und Sträuchern begrenzt die Fläche zu den darüber liegenden Weingärten. Die Böschungen strukturieren den Hang und bieten zusätzlichen Lebensraum für Wildpflanzen und Tiere. Die ebenen, hangparallelen Fahrgassen verhindern Erosion. Der Niederschlag versickert vollständig im Weingarten.
Eine vielfältige, an den Standort angepasste Vegetation gelingt mit heimischen Pflanzenarten. Im besten Fall begrünt sich die Böschung von selbst. Durch extensive Pflegeschnitte können sich Bäume und Sträucher durch Samenflug bzw. Verbreitung durch Tiere ansiedeln. Eine regelmäßige Kontrolle dieser Flächen ist aber notwendig! Unerwünschte, invasive Arten wie zum Beispiel japanischer Staudenknöterich oder Götterbaum sollten frühzeitig gründlich entfernt werden. Für die Artenvielfalt der Fauna sind auch Offenstellen am Boden förderlich. Diese werden z.B. von Wildbienen besiedelt.
Trockensteinmauern dienen als Wärmespeicher und Hohlraumsystem. Sie sind Rückzugsort für Amphibien, Mäuse, Insekten und Spinnen und andere wärmeliebende Bewohner.
Am Hangfuß wurde ein Auffangbecken angelegt, das als Wasserstelle fungieren soll. Durch den effektiven Wasserrückhalt der Terrassen kommt dort kaum Wasser an. Ein wertvoller Lebensraum ist trotzdem entstanden.
Durch diese Art der Bewirtschaftung entstehen vielfältige, artenreiche und strukturreiche Ökosysteme. Wie uns Betriebsführer Albert schildert, sind die von ihm geschaffenen Orte nicht nur bei Wildtieren begehrt. Auch die Bevölkerung hält sich dort zur Erholung auf. Es sind Oasen in der "ausgeräumten" Agrarlandschaft.
Diese Veranstaltung wurde mit 3 Stunden für die ÖPUL 2023 Maßnahme „UBB bzw. BIO Biodiversität“ angerechnet.
Wir bedanken uns herzlich bei Betriebsführer Albert Gesellmann für die interessanten Einblicke in seinen biologischen Betrieb und für sein Engagement für die Biodiversität.
Durch diese Art der Bewirtschaftung entstehen vielfältige, artenreiche und strukturreiche Ökosysteme. Wie uns Betriebsführer Albert schildert, sind die von ihm geschaffenen Orte nicht nur bei Wildtieren begehrt. Auch die Bevölkerung hält sich dort zur Erholung auf. Es sind Oasen in der "ausgeräumten" Agrarlandschaft.
Diese Veranstaltung wurde mit 3 Stunden für die ÖPUL 2023 Maßnahme „UBB bzw. BIO Biodiversität“ angerechnet.
Wir bedanken uns herzlich bei Betriebsführer Albert Gesellmann für die interessanten Einblicke in seinen biologischen Betrieb und für sein Engagement für die Biodiversität.