Gülle im Sommer - ein "duft(ig)es" Erlebnis
Die rechtliche Situation spricht für Güllegaben im Sommer
Die Nitrat-Aktionsprogramm-Verordnung bestimmt, dass grundsätzlich Stickstoffgaben von mehr als 100 kg Nitrat -, Ammonium oder Amidstickstoff zu teilen sind. Ausgenommen sind davon nur Gaben zu Hackfrüchten oder Gemüsekulturen auf mittelschweren oder schweren Böden. In Hanglagen mit Abschwemmungsgefahr in Oberflächengewässer gilt die Verpflichtung zur Gabenteilung ab 100 kg feldfallendem Stickstoff je Hektar für alle Kulturen und alle Böden.
Die Gabenteilung gehört auch zur guten fachlichen Praxis im Pflanzenbau
Wann die Gaben verabreicht werden, richtet sich in erster Linien nach der Entwicklung der Pflanzen. Während bei Getreide die Düngung in der "heißen Zeit" keine Rolle mehr spielt, kann die Kopfdüngung zu Mais in den Juni fallen - speziell dann, wenn die Witterung im Mai so ungünstig verläuft wie heuer. Im Grünland hat es sich bewährt, die gesamte Düngemenge auf die Aufwüchse zu verteilen. Damit fallen hier natürlich ein bis zwei Gaben in Phasen mit hochsommerlicher Witterung.
Das Problem mit dem Geruch
In der Gülle sind Stoffe, die flüchtig sind und unangenehm riechen. Ammoniak, diverse organische Säuren, Schwefelwasserstoff, Sulfide, Phenole und weitere Abbauprodukte aus der Verdauung ergeben ein Gemisch, das umso mehr zum Himmel stinkt, je wärmer es ist. Es ist unter anderem diesem Umstand zu verdanken, dass Gülle bei der nichtlandwirtschaftlichen Bevölkerung keinen guten Ruf hat, obwohl sie als Dünger eigentlich sehr wertvoll ist. Wenn dann bei der Ausbringung keine Rücksicht auf die Mitmenschen genommen wird, sind Konflikte vorprogrammiert, die langfristig zu Ungunsten der Landwirtschaft ausgehen
Im Fall des Ammoniaks schmerzt dessen Verlust an die Luft übrigens auch in der Brieftasche, da damit der größte Teil des für die Pflanzen rasch verfügbaren Stickstoffs verloren geht. Je nach Art und Verdünnung der Gülle ist der Verlust ein Geschenk an die Umwelt im Wert von einem bis mehreren Euro je Kubikmeter, das sie eigentlich gar nicht haben will.
Im Fall des Ammoniaks schmerzt dessen Verlust an die Luft übrigens auch in der Brieftasche, da damit der größte Teil des für die Pflanzen rasch verfügbaren Stickstoffs verloren geht. Je nach Art und Verdünnung der Gülle ist der Verlust ein Geschenk an die Umwelt im Wert von einem bis mehreren Euro je Kubikmeter, das sie eigentlich gar nicht haben will.
Was kann man tun?
Die Maßnahmen, die man aus fachlicher Sicht zur Geruchsminderung anwenden kann, sind:
- am Abend ausbringen
- die Witterung beachten: ein folgender Regen wäre ideal, aber vor Gewittern ist die Ausbringung problematisch (Abschwemmungsgefahr bei Starkniederschlägen)
- Im Ackerland: möglichst rasches Einarbeiten (Injektor, Hacken)
- im Grünland: bodennahe Ausbringung - Verdünnen mit Wasser zur Erhöhung der Infiltration
- Güllezusätze: hinter diesen steht ein großes Fragezeichen. Bislang haben Versuchsergebnisse nicht zwingend überzeugt, wenngleich es immer wieder Meldungen aus der Praxis über positive Wirkungen gibt.
- am Abend ausbringen
- die Witterung beachten: ein folgender Regen wäre ideal, aber vor Gewittern ist die Ausbringung problematisch (Abschwemmungsgefahr bei Starkniederschlägen)
- Im Ackerland: möglichst rasches Einarbeiten (Injektor, Hacken)
- im Grünland: bodennahe Ausbringung - Verdünnen mit Wasser zur Erhöhung der Infiltration
- Güllezusätze: hinter diesen steht ein großes Fragezeichen. Bislang haben Versuchsergebnisse nicht zwingend überzeugt, wenngleich es immer wieder Meldungen aus der Praxis über positive Wirkungen gibt.
Ein Verfahren zur Gülleaufbereitung, das zur Zeit im Projekt "Ammosafe" (welches im Rahmen der EIP-AGRI vom Bund, den Ländern und der Europäischen Union gefördert wird) erforscht werden, würde auf jeden Fall eine massive Geruchsminderung bringen. Offen sind dabei aber noch Fragen zur Verfahrens- und Kostenoptimierung.
Trotz aller fachlichen Bemühungen kann die Ausbringung immer noch mit unangenehmen Gerüchen verbunden sein. Daher ist es auf jeden Fall wichtig, betroffene Anrainer vor der Düngung zu informieren, ihre Wünsche zu respektieren und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten.
Trotz aller fachlichen Bemühungen kann die Ausbringung immer noch mit unangenehmen Gerüchen verbunden sein. Daher ist es auf jeden Fall wichtig, betroffene Anrainer vor der Düngung zu informieren, ihre Wünsche zu respektieren und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten.