Erwerbsmäßiger Anbau von Edelkastanie – Einblicke
Hauptsorten
Bouche de Bétizac
‚Bouche de Bétizac‘ ist eine Euro‑Japan‑Hybrid‑Sorte (Castanea sativa × crenata). Der Baum erreicht mittlere Höhe und trägt bereits nach 4–5 Jahren große, kastanienbraune Früchte, die sich gut schälen lassen. Die Sorte ist pollensteril und benötigt geeignete Bestäuber. Sie ist frostempfindlich im Frühling, aber resistent gegen Rindenkrebs und Gallwespe. Die Erträge liegen bei etwa 3 t/ha und sie ist eine der meistangebauten Sorten in Frankreich.
Marsol
‚Marsol‘ ist ebenfalls ein Euro‑Japan‑Hybrid. Die Bäume sind mäßig stark wachsend, entwickeln sich innerhalb von 4–5 Jahren und produzieren mittelgroße bis große, glänzende mahagonibraune Nüsse. Die Schalen sind meist einfach abzuziehen, aber geschmacklich nur durchschnittlich. Als Wurzelunterlage wird ‚Marsol‘ geschätzt – stark und kompatibel mit vielen Sorten – jedoch relativ anfällig gegen Gallwespe. Die Sorte zeigt mittlere Toleranz gegenüber Rindenkrebs, gute Resistenz gegen Blattrost und Phytophthora.
Marigoule
Ebenso in Frankreich gezüchtet ist ‚Marigoule‘, ein kräftig wachsender Hybrid, der hochwertige, große, glänzend rotbraune Früchte liefert. Die Sorte braucht sonnige und gut geschützte Lagen und zeigt moderate Produktivität – bei optimaler Bestäubung mittelgute. ‚Marigoule‘ zeichnet sich durch sehr guten Geschmack, gute Haltbarkeit und einfache Schälbarkeit aus. Sie verträgt Phytophthora‑Wurzelfäule und Rindenkrebs relativ gut, ist aber empfindlich gegenüber Frost, Staunässe und Gallwespe.
Maraval
‚Maraval‘ ist ebenfalls eine Hybridsorte und produziert große, mahagonibraune Früchte mit mäßiger Schälbarkeit und guter Haltbarkeit. Die Bäume tragen nach 4–5 Jahren und haben geringere Bodenansprüche. Sie wachsen moderat, lassen sich dichter pflanzen und zeigen gute Widerstandsfähigkeiten gegen Blattrost und Phytophthora. Pollenerträge sind gering (teils steriler Pollen). ‚Maraval‘ wird primär als robuste und vielseitige Unterlage sowie als Pollenspender eingesetzt.
Ecker 1
Die Sorte ‚Ecker 1‘ war lange die Standardsorte im steirischen Edelkastanienanbau. Sie ist eine Sorte der europäischen Kastanie, die leider nicht sehr krebstolerant ist. Die Fruchtgröße ist mittelgroß, mit mittelguter Schälbarkeit und sehr gutem Geschmack. Die Wuchsstärke der Bäume ist mittelstark und die Erträge von ‚Ecker 1‘ sind hoch. Die Reifezeit mit Mitte September ist früh und sie ist ein guter Pollenspender.
‚Bouche de Bétizac‘ ist eine Euro‑Japan‑Hybrid‑Sorte (Castanea sativa × crenata). Der Baum erreicht mittlere Höhe und trägt bereits nach 4–5 Jahren große, kastanienbraune Früchte, die sich gut schälen lassen. Die Sorte ist pollensteril und benötigt geeignete Bestäuber. Sie ist frostempfindlich im Frühling, aber resistent gegen Rindenkrebs und Gallwespe. Die Erträge liegen bei etwa 3 t/ha und sie ist eine der meistangebauten Sorten in Frankreich.
Marsol
‚Marsol‘ ist ebenfalls ein Euro‑Japan‑Hybrid. Die Bäume sind mäßig stark wachsend, entwickeln sich innerhalb von 4–5 Jahren und produzieren mittelgroße bis große, glänzende mahagonibraune Nüsse. Die Schalen sind meist einfach abzuziehen, aber geschmacklich nur durchschnittlich. Als Wurzelunterlage wird ‚Marsol‘ geschätzt – stark und kompatibel mit vielen Sorten – jedoch relativ anfällig gegen Gallwespe. Die Sorte zeigt mittlere Toleranz gegenüber Rindenkrebs, gute Resistenz gegen Blattrost und Phytophthora.
Marigoule
Ebenso in Frankreich gezüchtet ist ‚Marigoule‘, ein kräftig wachsender Hybrid, der hochwertige, große, glänzend rotbraune Früchte liefert. Die Sorte braucht sonnige und gut geschützte Lagen und zeigt moderate Produktivität – bei optimaler Bestäubung mittelgute. ‚Marigoule‘ zeichnet sich durch sehr guten Geschmack, gute Haltbarkeit und einfache Schälbarkeit aus. Sie verträgt Phytophthora‑Wurzelfäule und Rindenkrebs relativ gut, ist aber empfindlich gegenüber Frost, Staunässe und Gallwespe.
Maraval
‚Maraval‘ ist ebenfalls eine Hybridsorte und produziert große, mahagonibraune Früchte mit mäßiger Schälbarkeit und guter Haltbarkeit. Die Bäume tragen nach 4–5 Jahren und haben geringere Bodenansprüche. Sie wachsen moderat, lassen sich dichter pflanzen und zeigen gute Widerstandsfähigkeiten gegen Blattrost und Phytophthora. Pollenerträge sind gering (teils steriler Pollen). ‚Maraval‘ wird primär als robuste und vielseitige Unterlage sowie als Pollenspender eingesetzt.
Ecker 1
Die Sorte ‚Ecker 1‘ war lange die Standardsorte im steirischen Edelkastanienanbau. Sie ist eine Sorte der europäischen Kastanie, die leider nicht sehr krebstolerant ist. Die Fruchtgröße ist mittelgroß, mit mittelguter Schälbarkeit und sehr gutem Geschmack. Die Wuchsstärke der Bäume ist mittelstark und die Erträge von ‚Ecker 1‘ sind hoch. Die Reifezeit mit Mitte September ist früh und sie ist ein guter Pollenspender.
Erträge
In Mischkulturen mit modernen Sorten wie ‚Bouche de Bétizac‘ sind mittlere Erträge von rund 3.000 kg/ha möglich. In Anlagen mit intensiver Bewässerung bis zu 4.000 kg/ha. Im Vergleich dazu werden in etablierten Produktionsländern (wie Italien) bis über 5.000 kg/ha erwirtschaftet.
Ernte
Früchte werden, je nach Sorte von Mitte September bis Mitte Oktober geerntet. Die Ernte erfolgt einerseits händisch z.B. mit Netzen. Diese Methode ist langsam, aber präzise, besonders bei empfindlichen Sorten. Auch eine maschinelle Ernte ist möglich. Hier lösen Vibratoren oder Häcksler die Kastanien, aufgesammelt mit Saugern. Diese Methode ist effizient, kann aber Beschädigungen verursachen.
Eine Nacherntebehandlung im Wasser- oder Heißwasser‑Bad zur Keimungshemmung ist bei Edelkastanien unersetzlich. Im Anschluss werden die Früchte in CO₂-Lagerung zur Vermeidung von Fleischhärte.
In Mischkulturen mit modernen Sorten wie ‚Bouche de Bétizac‘ sind mittlere Erträge von rund 3.000 kg/ha möglich. In Anlagen mit intensiver Bewässerung bis zu 4.000 kg/ha. Im Vergleich dazu werden in etablierten Produktionsländern (wie Italien) bis über 5.000 kg/ha erwirtschaftet.
Ernte
Früchte werden, je nach Sorte von Mitte September bis Mitte Oktober geerntet. Die Ernte erfolgt einerseits händisch z.B. mit Netzen. Diese Methode ist langsam, aber präzise, besonders bei empfindlichen Sorten. Auch eine maschinelle Ernte ist möglich. Hier lösen Vibratoren oder Häcksler die Kastanien, aufgesammelt mit Saugern. Diese Methode ist effizient, kann aber Beschädigungen verursachen.
Eine Nacherntebehandlung im Wasser- oder Heißwasser‑Bad zur Keimungshemmung ist bei Edelkastanien unersetzlich. Im Anschluss werden die Früchte in CO₂-Lagerung zur Vermeidung von Fleischhärte.
Krankheiten & Schädlinge
- Gallwespe (Dryocosmus kuriphilus) Asiatischer Eindringling, starke Vermehrung durch abgeknickte Gallen, bis −60 % Ertragsverluste
- Rindenkrebs (Cryphonectria parasitica) Pilz der Krebswucherungen am Stamm bildet und große Schäden am Baum verursacht
- Blautintenkrankheit (Phytophthora cambivora) Wurzelfäule, führt zu Blattvergilbungen und Baumsterben, besonders bei Staunässe
- Graufäule (Gnomoniopsis castanea) Ein Schimmelpilz, welcher die Früchte befällt und weltweit große Ertragsverluste hervorrufen kann
Markt und Konsum in Österreich
Der Konsum von Edelkastanien in Österreich ist steigend. Rund zwei Drittel der konsumierten Edelkastanien stammen allerdings aus Importen. Diese stammen hauptsächlich aus Italien gefolgt von der Türkei.
Der Konsum von Edelkastanien in Österreich ist steigend. Rund zwei Drittel der konsumierten Edelkastanien stammen allerdings aus Importen. Diese stammen hauptsächlich aus Italien gefolgt von der Türkei.
Fazit und Ausblick
Hybriden wie Bouche de Bétizac sind ideal für kommerziellen Anbau, liefern hohe Erträge und frühzeitig Fruchtansatz bei guter Krankheitsresistenz. Realistisch sind 3 t/ha Ertrag und mehr bei geeigneten Standortbedingungen, Bewässerung und Sortenwahl. Krankheiten (Gallwespe, Rindenkrebs, Phytophthora) erfordern gezielten Einsatz von resistenten Sorten und Pflanzenschutz. Der österreichische Verbrauch steigt, jedoch bleibt der Selbstversorgungsgrad niedrig – daher gibt es Potenzial für regionalen Anbau zur Substitution von Importware.
Hybriden wie Bouche de Bétizac sind ideal für kommerziellen Anbau, liefern hohe Erträge und frühzeitig Fruchtansatz bei guter Krankheitsresistenz. Realistisch sind 3 t/ha Ertrag und mehr bei geeigneten Standortbedingungen, Bewässerung und Sortenwahl. Krankheiten (Gallwespe, Rindenkrebs, Phytophthora) erfordern gezielten Einsatz von resistenten Sorten und Pflanzenschutz. Der österreichische Verbrauch steigt, jedoch bleibt der Selbstversorgungsgrad niedrig – daher gibt es Potenzial für regionalen Anbau zur Substitution von Importware.