Einstreu bei Mastgeflügel
Eine optimale Einstreubeschaffenheit für Tierwohl und Tiergesundheit wurde in den letzten Jahren immer bedeutender. Es gibt die unterschiedlichsten Einstreumaterialien, die jedoch auch unterschiedliches Management vom Tierhalter verlangen. Damit die Fußballen beim Mastgeflügel gesund bleiben, ist eine lockere, scharrfähige und krümelige Einstreustruktur notwendig. Um Folgeerscheinungen an den Fußballen und Krallen zu verhindern, muss bereits in der Aufzuchtphase penibelst auf die Beschaffenheit der Einstreu geachtet werden. Einer verkrusteten oder feuchten Einstreu ist durch geeignete Maßnahmen frühzeitig und ständig entgegenzuwirken.
Ansprüche an Materialien
Einstreumaterialien sollen leicht auszubringen sein. Bei der Ausbringung darf es nur minimal bis gar nicht stauben, damit es in weiter Folge zu keinen Atemwegserkrankungen bei den Küken und Masthähnchen kommt. Eine der wichtigsten Aufgaben der Einstreu ist einerseits das Wasserbindevermögen beziehungsweise die Quellfähigkeit und andererseits das Wasserabgabevermögen, damit die Feuchtigkeit über die Lüftung möglichst schnell wieder aus dem Stall abgeführt werden kann.
Die Oberfläche der Einstreu spielt daher eine besondere Rolle. Harte Oberflächen verkleben nicht so schnell und ein Abtransport der Feuchtigkeit über die Lüftung kann leichter erfolgen.
Vor dem Einstallen muss jedoch der Boden trocken und warm (vorgeheizt) sein, damit einerseits die Einstreuschicht dünn und locker ausgebracht werden kann und es andererseits zu keiner kondensierenden Einstreuschicht auf dem Stallboden kommt.
Gutes Einstreumanagement während der Mastperiode erleichtert auch die Reinigung des Stalles bei Mastende. Die Exkremente der Tiere lassen sich bei einer trockenen Einstreu leichter entfernen.
Die Oberfläche der Einstreu spielt daher eine besondere Rolle. Harte Oberflächen verkleben nicht so schnell und ein Abtransport der Feuchtigkeit über die Lüftung kann leichter erfolgen.
Vor dem Einstallen muss jedoch der Boden trocken und warm (vorgeheizt) sein, damit einerseits die Einstreuschicht dünn und locker ausgebracht werden kann und es andererseits zu keiner kondensierenden Einstreuschicht auf dem Stallboden kommt.
Gutes Einstreumanagement während der Mastperiode erleichtert auch die Reinigung des Stalles bei Mastende. Die Exkremente der Tiere lassen sich bei einer trockenen Einstreu leichter entfernen.
Wasserversorgung
Einen direkten Einfluss auf die Einstreufeuchte hat natürlich die Wasserversorgung der Tiere. Damit die Tiere das Wasser zu 100 Prozent aufnehmen können und es nicht in die Einstreu tropft, muss die Höhe der Nippeltränken dem Wachstum der Tiere genau angepasst werden. Für die gleichmäßige Verteilung des Wassers im Stall muss der Wasserdruck regelmäßig kontrolliert und dem Alter der Tiere angepasst werden. Tränkezusätze sind eine gute Ergänzung, sollten aber mit dem Betreuungstierarzt abgestimmt werden. Organische Säuren beziehungsweise Laugen können den sogenannten Biofilm in den Leitungen reduzieren und stabilisieren zudem das Darmmilieu. Eine feste Kotkonsistenz und folglich eine trockenere Einstreu sind die Folge.
Stallklima
Das optimale Stallklima ist altersabhängig. Zu Beginn der Einstallung soll die Luftfeuchtigkeit bei 70 Prozent liegen, welche sich dann rasch bei rund 45 bis 55 Prozent einpendeln sollte. Die optimale Feuchtigkeit der Einstreu liegt hingegen bei 25 bis 30 Prozent. Bei dieser Feuchtigkeit findet noch keine Eiweißzersetzung statt und somit kommt es auch zu keiner Freisetzung von giftigem Ammoniak. Bei einer Einstreufeuchtigkeit von über 35 Prozent bis hin zu 40 Prozent kommt es zu Plattenbildung, Verklumpung und die Ammoniakbelastung nimmt zu. Anhaltende Ammoniakbelastung führt zu Bindehautentzündung und fördert die Vermehrung von Kokzidien, Clostridien, Bakterien und Schimmelpilzen. Hautveränderungen und Fußballenläsionen sind die Folgen.
Folgekrankheiten vermeiden
Rechtzeitiges Nachstreuen, kontrolliertes Lüften und Heizen vermeiden Folgekrankheiten. Denn auch wenn Geflügelmaststallungen von außen sehr ähnlich aussehen, so ist das Klima in jedem Stall anders. Die Einstreu, die beim Landwirt A funktioniert, muss nicht beim Landwirt B funktionieren. Genetik, Stalltechnik, Fütterung und das Management des Geflügelhalters sind Variablen, die auf die Einstreu einwirken und so auch zu betriebsspezifischen Erfolgen führen.
Ziel eines jeden Mästers muss es daher sein, dass die Einstreu bis zum Mastende trocken bleibt, dann steht einem erfolgreichen Mastergebnis nichts mehr im Wege.
Das Einstreu-Einmal-Eins
- Die technische Einrichtung der Ställe auf Funktionssicherheit überprüfen! Die beste Einstreu nützt nichts, wenn technische Mängel vorliegen. Diese Mängel sollen vor dem Einstallen der Küken repariert werden. Tropfende Nippeltränken, defekte Futterbahnen, funktionslose Zugluftventile und Sensoren, die falsche Luftraten oder Temperaturen ermitteln.
- Problemorientierte Reinigung und Desinfektion! Primäre Gefahren für die Darmgesundheit sind die Erreger der Kokzidiose und in deren Folge die nekrotische Enteritis. Besonders in den Wintermonaten soll bei der Reinigung und Desinfektion auch an die Bekämpfung der Oozysten und Sporen gedacht werden.
- Den Biofilm aus der Trinkwasserlinie entfernen! Die Rückstände der über das Trinkwasser verabreichten Vitamine, Mineralstoffe, Medikamente und organischen Säuren hinterlassen eine Schleimschicht in den Trinkwasserleitungen. Bakterien, Algen, Pilze und Protozoen siedeln sich an. Einige Organismen hinterlassen Toxine. Diese schädigen die Darmwand, dadurch wird die Schleimproduktion angeregt. Der Wasserbedarf der Tiere steigt an, die Einstreu verklumpt und die Oberfläche verschmiert. Eine regelmäßig gründliche Reinigung und Desinfektion der Wasserleitung ist deshalb ein Muss.
- Das Aufheizen des Stalles. Der Boden soll auf nahe 30 Grad aufgeheizt werden, bevor eingestreut wird. Alle Oberflächen sollen abgetrocknet sein. Kältebrücken, an denen Kondenswasser entsteht, wird zusätzlich mit entsprechend dichterer Einstreu versehen.
- Die Auswahl der Einstreu. Hobelspäne, Strohpellets und kurz gehäckseltes Stroh wirken hygroskopisch. Die Auswahl erfolgt betriebsindividuell. Nur so viel Einstreu ausbringen, wie die Küken durcharbeiten können, sonst bildet sich leicht Kondenswasser unter der Einstreu. Nasse Stellen unter den Tränken sofort entfernen und erneut nachstreuen.
- Die Trinkwasserversorgung. Dem Alter der Küken entsprechend, nur so viele Trinkwasserlinien anbieten, wie sie brauchen. Die Höhenjustierung ebenfalls dem Alter der Tiere anpassen. Die Tiere sollen mit leicht gestrecktem Hals Wasser aufnehmen, dies kommt ihrem natürlichen Trinkverhalten gleich und verhindert Spritzwasser.
- Futter- und Wasserverbrauch. Das Futter-Wasserverhältnis zeigt an, ob die Verdauung stabil ist. Die Werte können den Stallkarten der Zuchtfirmen entnommen werden. Richtig dosiert und eingesetzt haben Säuren eine darmstabilisierende Wirkung, jedoch hinterlassen diese einen Biofilm. Der Einsatz soll mit dem Futtermittelhersteller und/oder Tierarzt besprochen werden.
- Tägliche Kotbeobachtung. Frisch abgesetzter mit Bläschen durchsetzter Blinddarmkot, ist das erste Anzeichen einer Verdauungsstörung. Oder ist der Kotballen breiig wässrig und enthält er schon unverdaute Futterbestandteile, muss rasch gegengesteuert und externer Rat eingeholt werden.
- Kükenverteilung im Stall. Durch die Verteilung der Küken über den gesamten Stallraum, zeigen die Tiere die richtigen Werte des Stallklimas an. Die genauen Richtwerte können der Stallkarte der Zuchtfirma entnommen werden. Um ganz sicher zu gehen, verlassen sich die Profis auf die gemessene Kükentemperatur mittels Fieberthermometer.