Berlakovich: Verschiebung der EU-Entwaldungsverordnung richtig
Die EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR), die 2023 beschlossen wurde, sollte bis Ende 2025 auch in Österreich umgesetzt werden. Die EU-Kommission hat angekündigt die Anwendung der Entwaldungsverordnung um ein weiteres Jahr zu verschieben. Der Europäische Bauernverband COPA hat von Beginn an gegen dieses Bürokratieungeheuer gekämpft. Kürzlich hat Land- und Forstwirtschaftsminister Norbert Totschnig auf europäischer Ebene Allianzen mit Agrarministerkolleginnen und -kollegen geschmiedet und massiv für einen Anwendungstopp gekämpft, um eine praxistaugliche Lösung sicherzustellen. „Die Verschiebung ist ein weiterer Erfolg für unsere Betriebe. Wir werden uns weiterhin für eine ‚Entschärfung‘ einsetzen. Österreich hat ein geringes Entwaldungsrisiko und strenge Forstgesetze. Bei uns nimmt die Waldfläche nachweislich jährlich zu und nicht ab. Hier braucht es für Länder wie Österreich entsprechende Ausnahmen seitens der EU. Burgenlands Bauern brauchen weniger Bürokratie“, fordert LK-Präsident Nikolaus Berlakovich, der auch 1. Vizepräsident des EU-Bauernverbands COPA ist.
Die EU-Entwaldungsverordnung, die eigentlich die Abholzung tropischer Regenwälder verhindern sollte, behindert stattdessen die europäische Land- und Forstwirtschaft massiv. Die Verordnung verlangt von allen Beteiligten der Wertschöpfungskette Angaben über die Produktion inklusive Geodaten, die beweisen, dass für die Ware kein Baum gefällt wurde. Oder es ist im Detail anzugeben, wo das Holz herkommt. Das gilt für Bäuerinnen und Bauern und Waldbesitzer genauso wie für Fleischhauer und Sägewerker, für Pellets- und Mehlerzeuger und reicht bis zum Einzelhandel. „Es ist uns mit vereinten Kräften gelungen, eine Bürokratielawine für unsere bäuerlichen Familienbetriebe vorläufig abzuwenden. Diese Verordnung in ihrer geplanten Form hätte vor allem für kleinere bäuerliche und verarbeitende Betriebe einen nicht stemmbaren bürokratischen Aufwand bedeutet und die nachhaltige Produktion von Lebensmitteln in vielen Bereichen unmöglich gemacht. Ziel muss sein, eine Verordnung zu schaffen, die ihre guten Intentionen – Schutz der Wälder und Biodiversität – wirksam verfolgt, ohne landwirtschaftliche Betriebe zu belasten oder ihre Existenzgrundlage zu gefährden“, so LK-Präsident Nikolaus Berlakovich abschließend.