Aktuelle Pflanzenschutzinformationen 24-2020
Getreide
Nach den Niederschlägen laufen die ersten früh gesäten Wintergersten bereits auf und auch Unkräuter werden bald sichtbar. Bei der Bekämpfungsstrategie muss man unterscheiden, ob auf dem Standort Ackerfuchsschwanzgras zu erwarten ist oder nicht.
Ackerfuchsschwanzgras wird am besten erfasst, wenn er im Auflaufen ist und das erste Blatt schiebt. Dort erzielt man den besten Effekt mit den boden- und blattaktiven Herbiziden. Unkräuter und hier v.a. Klettenlabkraut werden am besten ab Ausbildung des ersten Laubblattpaares erfasst, Klettenlabkraut soll den ersten Quirl ausbilden. Dieses könnte heuer rasch auflaufen, da es den notwendigen Kältereiz für das Keimen am Wochenende bereits erhalten hat.
Die Herbstherbizide sind in der Mehrzahl eher bodenaktiv mit einer doch auch nicht zu unterschätzenden blattaktiven Wirkung. Feuchter feinkrümeliger Boden verbessert die Wirksamkeit. Bei grobscholligen Flächen und ungleichem Aufgang soll mit der Behandlung noch etwas zugewartet werden.
Die Herbstherbizide sind in der Mehrzahl eher bodenaktiv mit einer doch auch nicht zu unterschätzenden blattaktiven Wirkung. Feuchter feinkrümeliger Boden verbessert die Wirksamkeit. Bei grobscholligen Flächen und ungleichem Aufgang soll mit der Behandlung noch etwas zugewartet werden.
Tritt Ackerfuchsschwanzgras auf, so muss relativ rasch gehandelt werden. Ist geplant mit Pontos zu arbeiten, so muss die Aufwandmenge auf 1,0 l/ha erhöht werden, der Einsatz darf nur im Vorauflaufverfahren erfolgen. Eine leichte Schwäche gegen Klettenlabkraut ist möglich. Im frühen Nachauflaufverfahren zeigt der Wirkstoff Flufenacet die beste Wirkung. Die Produkte mit diesem Wirkstoff (zB. Cadou SC, Battle Delta, Carpatus SC) müssen mit ihren oberen Aufwandmengen verwendet werden. Bei Battle Delta und Cadou SC sind das jeweils 0,6 l/ha, Cadou SC braucht einen Mischpartner, das kann zB. die Kombinationen von 2,5 l/ha Boxer und 0,5 l/ha Cadou SC sein, es kann aber auch das neue Mateno Duo mit 0,35 l/ha sein. Die Behandlung muss in das Auflaufen des Ungrases erfolgen. Neu auf dem Markt sind der Kwizda Getreidepack-Herbst, wo für eine Ackerfuchsschwanzwirkung 0,6 l/ha Nucleus und 20 g/ha Express notwenidig sind, zu 2 l/ha Trinity können gegen Ackerfuchsschwanzgras 0,4 l/ha Iconic beigemengt werden.
Ist geplant, mit dem rein blattaktiven Axial 50 gegen das Ungras zu behandeln, so soll der Einsatz erst bei vollständig aufgelaufenem Ackerfuchsschwanzgras erfolgen. Hier ist zB eine Kombination aus 0,9 l/ha Axial 50 mit 0,75 l/ha Viper Compact möglich.
- Nach einer Behandlung sollen zwei bis drei Tage die Nachttemperaturen nicht unter -3 °C fallen. Tagestemperaturen über 8 bis 10 °C und leicht sonnige Witterung wären optimal.
- Tritt kein Ackerfuchsschwanzgras auf, so kann mit der Unkrautbekämpfung noch etwas zugewartet werden (dazu mehr in der nächsten Aussendung).
- Die Produkttabelle finden sie auch im beigefügten Download.
Raps
Der Zuflug der Rapserdflöhe ist zur Gänze abgeschlossen. Aus den im Boden abgelegten Eiern werden demnächst Larven schlüpfen, diese bohren sich in die jungen Triebe und Blatt-stiele ein. Rapserdflöhe sind auch bei kühleren Temperaturen aktiv.
Die Aktivität ist an den Einstichen in den jungen Blattstielen bzw. am Haupttrieb erkennbar. Die Schwelle für eine Behandlung sind hier 30 bis 40 % befallene Blattstiele. Die Larven fressen in den Stielen und bohren sich immer wieder aus. In dem sie kleine Strecken auf der Pflanzenoberfläche kriechen, nehmen sie bei einer bereits durchgeführten Behandlung Wirkstoffe auf. Auch trotz durchgeführter Käferbekämpfung sind die Bestände regelmäßig zu kontrollieren. Zur Bekämpfung sind synthetische Pyrethroide zugelassen (Bulldock, Cymbigon Forte, Decis Forte, Delta Super, Fury 10 EW, Kaiso Sorbie, Karate Zeon, Mavrick Citro Pack, Sumi Alpha/Sumicidin Top).
- Informationen über das regionale Auftreten gibt es auch unter www.warndienst.at.