Tag des Erdapfels - Qualität und Herkunft als wichtigste Kaufkriterien
Anlässlich des Tags des Erdapfels am 18. September wird eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel Österreichs gefeiert. Der Erdapfel hat nicht nur in den Küchen einen festen Platz, sondern spielt auch eine bedeutende Rolle in der regionalen Landwirtschaft und Direktvermarktung. Auf rund 1.420 Hektar – davon 205 ha Biokartoffeln - wurden heuer im Burgenland Kartoffeln angebaut, somit die zweitgrößte Anbaufläche Österreichs. Beim Kauf achten 94 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten laut RollAMA-Motivanalyse vor allem auf die Qualität, 83 Prozent auf die Herkunft, 81 Prozent auf die Kocheigenschaften und 61 Prozent achten auf den Preis. „Die Marktanalyse bestätigt, dass Qualität und Herkunft beim Kauf von Kartoffeln zählen. Viele Kartoffelbauern verkaufen die Erdäpfel nicht nur ab Hof, sondern auch in regionalen Bauernladen, denn die Nachfrage nach regionalen und frischen Erdäpfeln ist hoch. Bei der Haupternte, die zurzeit stattfindet, ist die Qualität der Erdapfel trotz der Wetterbedingungen gut“, berichtet LK-Präsident Nikolaus Berlakovich.
Rund ein Kilo Kartoffeln essen die Österreicher:innen pro Woche.
Der Erdapfel ist aus den meisten Küchen des Landes nicht wegzudenken. Egal ob als klassische Beilage wie Braterdäpfel und Erdäpfelsalat oder verarbeitet als Knödel oder Püree - mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 53 Kilogramm pro Jahr zählt er zu den beliebtesten Beilagen. Denn Erdäpfel werden konsumiert, weil sie vielfältig zubereitet werden können, gut schmecken, satt machen, und regional sind. Der Selbstversorgungsgrad bei Kartoffeln liegt bei 86 Prozent.
Klimawandel als größte Herausforderung
Aktuelle Herausforderung für den Anbau von Erdäpfeln ist vor allem der Klimawandel mit langen Dürreperioden und Starkregenereignissen. Das erschwert vielerorts die Produktion. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist aufgrund fehlender Zulassungen für gewisse Schadfaktoren, wie z.B. Drahtwürmer, nicht mehr möglich, was es für Landwirtinnen und Landwirte schwermacht, Kartoffeln von guter Qualität zu einem angemessenen Preis zu produzieren. Das bestätigt auch Kartoffelbäuerin Andrea Tobler aus Draßburg, die auf rund einem Hektar zirka 7 verschiedene Sorten Erdäpfel anbaut: „Das heurige Jahr war aufgrund der Feuchtigkeit im Frühjahr und der Dürre und Trockenheit im Sommer sehr schwierig für uns. Wir hatten vor allem mit Drahtwürmern zu kämpfen. Aber alles in allem passt die Qualität und Menge der bisherigen Kartoffelernte. Wie und ob wir nach dem vielen Niederschlag ernten können, das wird sich in den kommenden Tagen zeigen.“ Seit 2021 betreibt Andrea Tobler auf ihrem Ackerbau und Schweinemastbetrieb auch einen Hofladen, wo vor allem langjährige Stammkunden ihre Produkte schätzen und kaufen.
Über 6 Prozent der Erdäpfel wachsen im Burgenland
Der Erdapfel hat in der österreichischen Landwirtschaft eine zentrale Bedeutung. Kartoffeln, dazu zählen Frühkartoffeln, Speisekartoffeln, Speiseindustriekartoffeln und Stärkeindustriekartoffeln, werden hier auf rund 18.687 ha landwirtschaftlicher Fläche angebaut. Das entspricht dreimal der Fläche von Manhattan in New York. Die Hauptanbaugebiete liegen in Niederösterreich, dem Burgenland und Oberösterreich, wo günstiges Klima und fruchtbare Böden ideale Bedingungen für den Erdapfelanbau bieten. 80% des Erdäpfelanbaues passiert in Niederösterreich auf 14.906 ha Fläche. Im Burgenland wurden 2024 auf rund 1.420 Hektar – davon 230 ha Frühkartoffeln, 905 ha für die Stärke- und Speiseindustrie, 475 ha Speisekartoffeln und 5 ha Futterkartoffeln – angebaut. 2023 wurden etwa 46.818t Kartoffeln geerntet.
Welcher Erdapfel eignet sich für welche Speise?
In Österreich werden zahlreiche unterschiedliche Kartoffelsorten angebaut, die sich in Geschmack, Konsistenz und Farbe unterscheiden. Speiseerdäpfel werden aufgrund ihres Stärkegehalts in festkochend, vorwiegend festkochend und mehlig kochend gegliedert. Die bekanntesten Sorten sind Valdivia, Graziosa und Ditta (festkochend), Benjamin, Marabell und Belmonda (vorwiegend festkochend) sowie Agria und Melody (mehlig). Festkochende Erdäpfel bleiben beim Kochen ganz und eignen sich für Erdäpfelsalat, Gratins und Salzkartoffeln. Vorwiegend festkochende Kartoffeln sind universell einsetzbar und werden gerne für Braterdäpfel, Kartoffelpuffer oder Suppen verwendet. Die mehligen Erdäpfel zerfallen hingegen leicht, sie sind perfekt für Kartoffelpüree, Knödel oder Nockerl geeignet. Laut RollAMA-Haushaltspanel sind 42,1 Prozent der eingekauften Kartoffeln im Lebensmitteleinzelhandel festkochend, 35,4 Prozent sind vorwiegend festkochend und 7,9 Prozent mehlig.