Kern: frischer Ingwer
Nicht nur die Natur hat sich verändert und damit die Pflanzen die bei uns gedeihen, auch die Betriebe haben sich den geänderten Bedingungen angepasst.
Im burgenländischen Seewinkel werden seit 2018 Pflanzen kultiviert, bei denen es früher hieß: geht nicht, weil viel zu kalt dafür. Süßkartoffeln, Reis und am vorliegenden Betrieb - Claudia und Gerald Kern aus St. Andrä am Zicksee – auch Ingwer, der in Zusammenarbeit mit der Erzeugergemeinschaft Seewinkler Sonnengemüse (kurz SSG) produziert und weitervermarktet wird.
Ständig auf der Suche nach Neuem
Der Gemüsebaubetrieb wurde durch das Betriebsleiterehepaar Kern im Jahr 2018 vom Vater der Betriebsführerin übernommen. Die beiden Betriebsleiter gingen mutig an die neuen Aufgaben heran, denn beide gaben ihre außerlandwirtschaftliche Tätigkeit bei Betriebsübernahme auf, um sich voll und ganz der Landwirtschaft zu widmen. Die Betriebszweige Ackerbau, mit vornehmlich Speisekartoffelanbau und Saatmaisvermehrungen, sowie geschützter Anbau mit Gemüsekulturen wurden nach der Übernahme weiter intensiviert.
Der Betrieb Kern hat auch vor der Betriebsübernahme schon immer wieder konkrete Entwicklungsschritte gesetzt. So wurde schon vor drei Jahrzehnten begonnen Gemüse im geschützten Anbau sprich im Folientunnel zu produzieren. Damals bis heute wurden die „klassischen“ Kulturen wie Radieschen, Paradeiser und Paprika kultiviert aber fast periodisch auch immer wieder neue Kulturen angepflanzt und ausprobiert, einige davon aber wieder verworfen. Speziell im geschützten Anbau wurden eher exotische Kulturen wie Physalis, getigerte, schwarze sowie gelbe Paradeiser und die unterschiedlichsten Variationen von Paprika ausprobiert.
Der Betrieb Kern hat auch vor der Betriebsübernahme schon immer wieder konkrete Entwicklungsschritte gesetzt. So wurde schon vor drei Jahrzehnten begonnen Gemüse im geschützten Anbau sprich im Folientunnel zu produzieren. Damals bis heute wurden die „klassischen“ Kulturen wie Radieschen, Paradeiser und Paprika kultiviert aber fast periodisch auch immer wieder neue Kulturen angepflanzt und ausprobiert, einige davon aber wieder verworfen. Speziell im geschützten Anbau wurden eher exotische Kulturen wie Physalis, getigerte, schwarze sowie gelbe Paradeiser und die unterschiedlichsten Variationen von Paprika ausprobiert.
Vom Anbauversuch zur erfolgreichen Ernte
Im Herbst 2017 wurde gemeinsam mit der SSG die Idee geboren, Ingwer zu kultivieren. So wurden im Mai 2018 auf rund 400 m² im Folientunnel 1.800 und im Freiland auf 2.800 m² 13.000 Exemplare angebaut, wobei sich jene im geschützten Anbau wesentlich prächtiger entwickelten. Der Sommer 2018 war ideal für die exotische Pflanze, der Anbauversuch ging auf, denn Ingwer wächst unter tropischen und subtropischen Klimaverhältnissen am besten. Bewässert wird die tropische Pflanze mittels Tröpfchenbewässerung.
„Die schonendste Bewässerung, bei der einerseits der Wassereinsatz am geringsten ist und andererseits am wenigsten Wasser verdampft“, sagt Gerald Kern. Damit die Pflanze überhaupt wachsen kann, braucht sie eine Bodentemperatur von 12 bis 15 Grad Celsius. Am Betrieb Kern wird auch sehr naturnah gearbeitet. So werden Düngemittel dementsprechend bedarfsgerecht eingesetzt sowie Pflanzenschutzmittel nach den Vorgaben des „Integrierten Pflanzenschutzes“, sprich nach laufender Bestandsbeobachtung und bei Überschreiten einer gewissen Schadschwelle eingesetzt.
„Die schonendste Bewässerung, bei der einerseits der Wassereinsatz am geringsten ist und andererseits am wenigsten Wasser verdampft“, sagt Gerald Kern. Damit die Pflanze überhaupt wachsen kann, braucht sie eine Bodentemperatur von 12 bis 15 Grad Celsius. Am Betrieb Kern wird auch sehr naturnah gearbeitet. So werden Düngemittel dementsprechend bedarfsgerecht eingesetzt sowie Pflanzenschutzmittel nach den Vorgaben des „Integrierten Pflanzenschutzes“, sprich nach laufender Bestandsbeobachtung und bei Überschreiten einer gewissen Schadschwelle eingesetzt.
„Wir müssen noch viel lernen“
„Wir stehen noch ganz am Anfang, wir müssen noch viel lernen. Zum Beispiel wissen wir nicht, warum eine Reihe von Pflanzen in der Mitte des Folientunnels so klein geblieben ist. Am Rand wäre es logisch, aber in der Mitte? - keine Ahnung“, sagt Claudia Kern.
Am 5. Oktober 2018 wurde mit der Ernte begonnen. Man kann sich das ähnlich wie bei einer Kartoffel vorstellen.
Im Frühling wird die Mutterknolle in die Erde gesteckt, die dann austreibt und viele kleine Knollen bildet. Zur Ernte gelangen strahlend weiße junge Knollen mit angenehmer Schärfe und intensivem Geruch und Geschmack. Die Ernte gestaltet sich etwas aufwändig, da diese mangels adäquater Erntetechnik händisch mit einer Beetgabel durchgeführt werden muss. “Hier ist dringend eine Mechanisierung von Nöten, wahrscheinlich mit einer speziell dafür konstruierten Erntemaschine“, so Gerald Kern.
Im Frühling wird die Mutterknolle in die Erde gesteckt, die dann austreibt und viele kleine Knollen bildet. Zur Ernte gelangen strahlend weiße junge Knollen mit angenehmer Schärfe und intensivem Geruch und Geschmack. Die Ernte gestaltet sich etwas aufwändig, da diese mangels adäquater Erntetechnik händisch mit einer Beetgabel durchgeführt werden muss. “Hier ist dringend eine Mechanisierung von Nöten, wahrscheinlich mit einer speziell dafür konstruierten Erntemaschine“, so Gerald Kern.
Frischer Ingwer ohne holzige Schale
Frischer Ingwer hat keine dunkle, holzige Schale im Unterschied zum normal käuflichen, bis zu einem Jahr alten Ingwer im Supermarkt. Daran wird auch der Unterschied zwischen frischem und lang gelagertem Ingwer deutlich. „Den frischen Ingwer essen die Asiaten selbst. Das, was zu uns kommt, ist die Lagerware“, berichtet Claudia Kern. Nach der Ernte wird der Ingwer in der Genossenschaft geputzt, gewaschen und zu je 100-Gramm-Schalen für den Verkauf im Lebensmitteleinzelhandel verpackt.
Im Jahr 2019 wurde die gesamte Betriebsfläche unter Folie mit Ingwerkulturen bepflanzt – ein weiterer Meilenstein in der Betriebsentwicklung. Für die Zukunft könnte sich das Betriebsleiterehepaar Kern vorstellen weiter nach passenden Raritäten für die Region Seewinkel zu suchen um damit neue Geschmäcker zu wecken.
Kontakt
Claudia und Gerald
Kern
Dr. Heller Gasse 8
7161 St. Andrä/Zicksee
E-Mail: Geri.kern@gmx.at
Telefon: +43 699 17711173