Zukunftschancen in der Bio Schweinemast
Maria und Andreas Mittermayr bewirtschaften gemeinsam im Vollerwerb ca. 48 ha land -u.
forstwirtschaftliche Fläche, davon 42 ha Acker. Mit einer vielfältigen Fruchtfolge mit
Körnererbsen, Sojabohnen, Sommerhafer, Wintergerste, Wintertriticale, Winterweichweizen,
und Winterdinkel und dem Anbau von vielfältigen Begrünungen sowie Mulch- und Direktsaat
legen sie großen Wert auf den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit. Der Sojaanbau erfolgt auf
Dammkultur, damit wurden in den letzten Jahren immer bessere Erfolge erzielt.
Im Jahr 2016 entschieden sich die Betriebsführer auch, die bis dahin konventionell betriebene
Schweinemast weiterzuführen. Daher war es notwendig, das Stallgebäude biotauglich
umzubauen. Nach einigen Betriebsbesichtigungen mit ähnlichen Umbaulösungen plante
Andreas einen Zubau mit Einbindung des bereits bestehenden Stallgebäudes. Das neu
errichtete Wirtschaftsgebäude umfasst nicht nur den eingestreuten Liegebereich der Tiere,
sondern auch eine arbeitswirtschaftlich optimale Strohbühne als Strohlager. Großer Wert bei
der Stallplanung wurde auf eine gut funktionierende Trennung der Aktivitätsbereiche gelegt:
die Tränken befinden sich im unüberdachten Außenbereich am Kotplatz, die Ruhebereiche
werden so von den Tieren sauber gehalten. Durch die Einbindung der bestehenden
Warmstallbereiche zur Fütterung der Mastschweine und durch viel Eigenleistung konnten
Investitionskosten gespart werden. Gut durchdachte Detaillösungen wie die Ringleitung der
Tränker, die diese im Winter frostfrei hält und selbst gebaute Schweineduschen, die den Tieren
an heißen Sommertagen eine Abkühlung und somit höchstes Tierwohl bieten, runden die
gelungene Umbaulösung ab. Vorausschauend hat die Familie auch die Auslaufüberdachung
so ausgeführt, dass die neuen Richtlinien zu einer verringerten Überdachung von maximal
50% eingehalten werden können. Der Auslaufbereich wird zweimal wöchentlich mit einem
Teleskoplader ausgemistet, der flüssige Wirtschaftsdünger der Tiere wird mit bodennaher
Gülleausbringtechnik ausgebracht, um die Ammoniakverluste so gering wie möglich zu halten.
Sein Wissen und seine Erfahrungen gibt Andreas Mittermayr auch gern bei Vorträgen und
Tagungen weiter.
Derzeit werden am Betrieb Mittermayr 260 Bio- Mastschweine gehalten, die Mastferkel werden
von 3 Züchtern bezogen. Vermarktet werden die Mastschweine über Bioschwein Austria für
das Projekt von "Zurück zum Ursprung“ in Zusammenarbeit mit den Schlachthöfen Hütthaler
und Sonnberg. Familie Mittermayr schätzt vor allem die Stabilität der Preise in der Bio-
Schweinemast, man unterliegt hier nicht den üblichen, wöchentlichen Preisschwankungen.
Aber auch die Direktvermarktung hat sich in den letzten Jahren als wichtiges Standbein von
Familie Mittermayr etabliert. Alle drei Wochen werden zwei bis drei Schweine geschlachtet.
Kundinnen und Kunden können jeden Freitag in "Schullers Hofgreisslerei" neben den Bio
Produkten vom Schwein auch eine große Auswahl an Bioprodukten anderer regionaler Bio
Produzenten erwerben.
Andreas Mittermayr sieht die Bio Schweinemast als Chance für Betriebe, die Freude am
Betriebszweig der Bio- Schweinehaltung haben, ihre Betriebsgröße erhalten und nicht
unbedingt weiter wachsen wollen. Dieser Betrieb ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein Umstieg
von konventioneller Schweinemast auf biologische Wirtschaftsweise mit gut durchdachten
Umbaulösungen sehr gut gelingen kann!