05.10.2019 |
von Josef Krogger
Zehn Jahre nach dem Orkan Paula
Mit einem enormen Aufwand wurden diese Schadflächen zwischenzeitlich aufgearbeitet und wieder aufgeforstet. Der Erfolg dieser Anstrengungen kann sich sehen lassen und ist wohl das größte Lob für dieses überragende Engagement. Die Land- & Forstbetriebe Steiermark unter Obmann Carl Prinz von Croy haben Interessenten eingeladen, sich selbst ein Bild von den Anstrengungen nach der Sturmkatastrophe Paula zu machen.
Großes Schadgebiet
Am Schöckl, einem der größten zusammenhängenden Windwurfgebiete, wurden Flächen im Betrieb Gutenberg von Ulrich Graf Stubenberg besichtigt und das Schadausmaß, aber auch die Anstrengungen danach erläutert. Die betroffenen Schadregionen liegen auf einer Seehöhe zwischen 1.000 und 1.400 Meter. Der Betrieb bewirtschaftet etwa 1.600 ha Wald mit einem Jahreseinschlag von rund 14.000 fm vor Paula.
Dieser Sturm im Jahr 2008 hat allein im Betrieb Stubenberg 280 ha Wald vernichtet und dabei 80.000 fm Holz anfallen lassen. Aufgrund von Bruchstellen und Rissen erhöhten sich die Holzernteverluste um zusätzliche mehr als 20.000 fm. Der damit einhergehende Holzpreisverfall war dramatisch. All diese Faktoren haben in Summe zu einem monetären Verlust von über 2,4 Mio. Euro bei den Waldbesitzern geführt - die langfristigen Auswirkungen sind darin nicht berücksichtigt.
Dieser Sturm im Jahr 2008 hat allein im Betrieb Stubenberg 280 ha Wald vernichtet und dabei 80.000 fm Holz anfallen lassen. Aufgrund von Bruchstellen und Rissen erhöhten sich die Holzernteverluste um zusätzliche mehr als 20.000 fm. Der damit einhergehende Holzpreisverfall war dramatisch. All diese Faktoren haben in Summe zu einem monetären Verlust von über 2,4 Mio. Euro bei den Waldbesitzern geführt - die langfristigen Auswirkungen sind darin nicht berücksichtigt.
800 Festmeter täglich
Die Aufarbeitungskapazitäten mit Seilkränen und Harvestern waren gut verfügbar und konnten an die möglichen, begrenzten Abfrachtungskapazitäten angepasst werden. Auf seinen Spitzenwert von 800 fm Tagesabfuhr ist Oberförster Gert Siebeneichler sichtlich stolz und zeigt auch das sehr gut funktionierende Logistiksystem dahinter auf. Die gesamte Schadholzmenge konnte bis Mitte 2009 vermarktet werden.
Wiederbewaldung
Von den 280 ha Windwurffläche wurden zwischen Herbst 2008 und Frühjahr 2011 über 100 ha wieder aufgeforstet. Die dafür notwendigen fast 220.000 Bäume setzten sich aus Fichte (53%), Lärche (37%), Tanne (5%), Rotbuche (2%) aus Ballenpflanzen und größeren nacktwurzeligen Heisterpflanzen aus Bergahorn (3%) zusammen. Die Baumarten wurden in herkömmlichen Pflanzverbänden und in größeren Gruppen gemischt.
Zusätzlich zu den gesetzten Bäumen konnten sich die Wirtschaftsbaumarten sowie Ebereschen und Birken natürlich ansamen. Neben den Aufforstungskosten waren die Pflegemaßnahmen für Zäune, Rüsselkäferbekämpfung, Wildverbissschutz und Kultursicheln zu bewerkstelligen. 180 ha waren teilweise schon vorverjüngt oder wurden der natürlichen Verjüngung überlassen und haben sich sehr gut entwickelt. Daraus ist der überragende Kostenvorteil der Naturverjüngung gegenüber der Kunstverjüngung erkennbar. Selbst höhere Ausgaben bei der Dickungspflege in stammzahlreichen Naturverjüngungen können diese überzeugenden Vorteile der Naturverjüngung nicht wettmachen.
Zusätzlich zu den gesetzten Bäumen konnten sich die Wirtschaftsbaumarten sowie Ebereschen und Birken natürlich ansamen. Neben den Aufforstungskosten waren die Pflegemaßnahmen für Zäune, Rüsselkäferbekämpfung, Wildverbissschutz und Kultursicheln zu bewerkstelligen. 180 ha waren teilweise schon vorverjüngt oder wurden der natürlichen Verjüngung überlassen und haben sich sehr gut entwickelt. Daraus ist der überragende Kostenvorteil der Naturverjüngung gegenüber der Kunstverjüngung erkennbar. Selbst höhere Ausgaben bei der Dickungspflege in stammzahlreichen Naturverjüngungen können diese überzeugenden Vorteile der Naturverjüngung nicht wettmachen.
Wildverbissdruck
In den betroffenen Schadgebieten leben Reh-, Gams-, und Muffelwildpopulationen. Das großflächige Äsungsangebot hat den Wildverbissdruck zwar abgeschwächt, dennoch mussten Tannen und Laubholzheister, die in Gruppen von bis zu 1 ha eingebracht wurden, eingezäunt werden. Ohne intensive Schutzmaßnahmen gegen Wildverbiss wäre der Erfolg dieser Aufforstungen wohl ausgeblieben.
"Die großen Anstrengungen um die Walderhaltung tragen Früchte."
Josef Krogger, Forstberater der LK Steiermark
Josef Krogger, Forstberater der LK Steiermark