Wintergerste: Was können die Sorten?
Wintergerste hat die letzten beiden Jahre vielerorts überrascht. Trotz Trockenheit und mehrerer „30 °C-Tage“ im Mai konnte die Kultur überzeugen. Von Erträgen von deutlich über sieben Tonnen je Hektar wurden sogar aus dem Trockengebiet berichtet. Beim LK-Versuch im Bezirk Amstetten konnten einige Sorten die „Zehn Tonnen Marke“ überspringen.
Keine zu späten Saattermine
Noch vor Wintereinbruch wird das Ertragspotential der Wintergerste zu fast 50 Prozent festgelegt. Eine ausreichende Bestockung mit drei bis vier kräftigen Trieben je Pflanze und ein starkes Wurzelsystem sind somit noch vor Vegetationsende erforderlich.
Nur die vor Wintereinbruch gebildeten Triebe können ertragsstarke Ähren ausbilden. Bei zu späten Saatterminen ist eine ausreichende Vorwinterentwicklung selbst bei höheren Saatstärken nicht sichergestellt.
Als günstig hat sich in raueren Lagen ein Anbau ab 20. September erwiesen. In den wärmeren Lagen ist die Aussaat auch bis in den Oktober möglich. Gegen eine sehr frühe Saat spricht die Gefahr, dass zu üppige Bestände leichter auswintern und von Pilzkrankheiten und Verzwergungsviren befallen werden können.
Die einzige praktikable Methode gegen einen Virenbefall ist eine Blattlausbekämpfung. Zum Herbstanbau 2018 kann letztmalig „Gaucho 600 FS“ gebeiztes Saatgut gegen Blattlausbefall in Wintergerste eingesetzt werden.
Nur die vor Wintereinbruch gebildeten Triebe können ertragsstarke Ähren ausbilden. Bei zu späten Saatterminen ist eine ausreichende Vorwinterentwicklung selbst bei höheren Saatstärken nicht sichergestellt.
Als günstig hat sich in raueren Lagen ein Anbau ab 20. September erwiesen. In den wärmeren Lagen ist die Aussaat auch bis in den Oktober möglich. Gegen eine sehr frühe Saat spricht die Gefahr, dass zu üppige Bestände leichter auswintern und von Pilzkrankheiten und Verzwergungsviren befallen werden können.
Die einzige praktikable Methode gegen einen Virenbefall ist eine Blattlausbekämpfung. Zum Herbstanbau 2018 kann letztmalig „Gaucho 600 FS“ gebeiztes Saatgut gegen Blattlausbefall in Wintergerste eingesetzt werden.
Zweizeilige Sorten dicker anbauen
Zweizeilige Sorten benötigen Bestandesdichten von 650 bis 850 Ähren je Quadratmeter. Aufgrund ihrer guten Bestockungsfähigkeit sind 300 bis 350 keimfähige Körner je Quadratmeter im Allgemeinen ausreichend. Eine Aussaat mit weniger als 300 Körnern je Quadratmeter ist nur unter optimalen Bedingungen zu empfehlen, also einer zeitigen Aussaat bei optimalen Bodenverhältnissen.
Zweizeilige Sorten sind im Ertragsaufbau im Faktor Kornzahl je Ähre recht eng begrenzt. Vorteile liegen unbestritten in der besseren Kornqualität. Dies kommt besonders dort zum Tragen, wo Gerste verkauft wird und das Hektolitergewicht und die Sortierung Argumente für den Absatz sind.
Zweizeilige Sorten sind im Ertragsaufbau im Faktor Kornzahl je Ähre recht eng begrenzt. Vorteile liegen unbestritten in der besseren Kornqualität. Dies kommt besonders dort zum Tragen, wo Gerste verkauft wird und das Hektolitergewicht und die Sortierung Argumente für den Absatz sind.
Mehrzeilige Sorten mit höherem Ertragspotenzial
Mehrzeiligen Sorten können mit 270 bis 320 Körnern je Quadratmeter dünner gesät werden, da die erforderlichen Bestandesdichten von 450 bis 650 Ähren je Quadratmeter ausreichen. Die mehrzeiligen Hybridgersten können aufgrund ihrer flotten Jugendentwicklung noch etwas dünner gesät werden. Kornzahlen um die 200 Körnern je Quadratmeter sind unter optimalen Bedingungen durchaus möglich.
Mehrzeilige Sorten besitzen ein rund zehn Prozent höheres Ertragspotenzial und eine höhere Ertragssicherheit. Allerdings werden die für die Übernahme geforderten Qualitäten beim Hektolitergewicht nicht so leicht erreicht.
Mehrzeilige Sorten besitzen ein rund zehn Prozent höheres Ertragspotenzial und eine höhere Ertragssicherheit. Allerdings werden die für die Übernahme geforderten Qualitäten beim Hektolitergewicht nicht so leicht erreicht.
Was können Hybridgersten?
Im Jahr 2002 wurde in England die erste Hybridgerstensorte registriert. In Österreich wurde vor zehn Jahren die Hybridsorte „Yoole“ zugelassen. Um das Ertragspotential der Hybriden voll ausschöpfen zu können, empfiehlt der Züchter eine geringere Saatstärke und eine geringere erste Stickstoffgabe. Aufgrund der ihnen nachgesagten höheren Vitalität und gutem Bestockungsvermögens sollen Hybridgersten auch Vorteile bei später Aussaat haben.

Praxisversuch im Bezirk Amstetten
In einem Praxisversuch im Bezirk Amstetten prüft die LK NÖ seit mehreren Jahre Hybridgersten im Vergleich zu klassischen Liniensorten. Dabei konnte bestätigt werden, dass die Hybridsorten aufgrund ihrer Wuchs- und Bestockungsfreude auch spätere Anbautermine, wie zum Beispiel nach Körnermais, ausgleichen können. Auf eine dritte Stickstoffgabe – wie vom Züchter empfohlen – wurde wegen zu unsicherer Ertragswirkung bei Frühsommertrockenheit bewusst verzichtet.
Beim Ertragsvergleich zwischen Hybrid- und Liniensorten gibt es sehr unterschiedliche Erfahrungen. Im Erntejahr 2017 konnte kein Mehrertrag bei den geprüften Hybridgersten festgestellt werden. Heuer haben sich dafür die Hybridgersten Bazooka und Wootan deutlich von den Liniensorten abgehoben.
Problematisch erscheint aus unserer Sicht, die geringe Strohstabilität der Sorten. Die Probleme mit Lagerneigung, Halm- und Ährenknicken konnten nach wie vor nicht gelöst werden.
Beim Ertragsvergleich zwischen Hybrid- und Liniensorten gibt es sehr unterschiedliche Erfahrungen. Im Erntejahr 2017 konnte kein Mehrertrag bei den geprüften Hybridgersten festgestellt werden. Heuer haben sich dafür die Hybridgersten Bazooka und Wootan deutlich von den Liniensorten abgehoben.
Problematisch erscheint aus unserer Sicht, die geringe Strohstabilität der Sorten. Die Probleme mit Lagerneigung, Halm- und Ährenknicken konnten nach wie vor nicht gelöst werden.
Vergleichbares Ertragsniveau
Die Erträge der Hybridgersten lagen bei den Kammerversuchen – mehrjährig gesehen – in etwa auf dem Niveau der besten Liniensorte. Zum Ausgleich der höheren Saatgutkosten sind je nach Erzeugerpreisniveau rund 400 Kilogramm je Hektar erforderlich.
Winterbraugerste gewinnt weiter an Bedeutung
Früher wurde Winterbraugerste vor allem in Rumänien und Bulgarien aber auch in Frankreich und Großbritannien angebaut. Die knappe Versorgung des Braugerstenmarktes machte sie auch für österreichische Verarbeiter interessant. Schwächen bei der Extraktausbeute oder auch bei den Beta-Glucanwerten sind bereits ausgemerzt. Aus diesen Gründen kann das Winterbraugerstensegment bereits ein Viertel des österreichischen Braugerstenaufkommens besetzen.
Das Ertragspotential von zweizeiliger Winterbraugerste ist deutlich höher als von Sommergerste. In der Sortierung und beim Hektolitergewicht unterschieden sich Winter- und Sommerbraugerste kaum. Im Proteingehalt zeigt sie ein etwas höheres Niveau gegenüber Sommergerste. Die Bemessung der Stickstoffgabe ist somit deutlich schwieriger.
In der Praxis haben sich Stickstoffgaben je nach Standort und Vorfrucht von bis zu 80 Kilogramm je Hektar bewährt. Düngen sollte man ebenfalls mit einer Gabe zu Vegetationsbeginn. Stickstoffdüngungen nach Schossbeginn sind kritisch zu sehen.
Derzeit werden zwei Winterbraugersten in größeren Mengen von der Brauindustrie akzeptiert. Die sehr kurze Sorte KWS Scala (Die Saat) zeigt eine gute Krankheitstoleranz. Sie ist jedoch nur wenig standfest (AGES-Note 7,5).
Die österreichische Züchtung Monroe (Saatbau) ist standfester und etwas ertragreicher als KWS Scala. Schwächen zeigt sie aber bei der Gesundheit. Gegenüber der Netzfleckenkrankheit und Zwergrost ist sie stärker anfällig.
Das Ertragspotential von zweizeiliger Winterbraugerste ist deutlich höher als von Sommergerste. In der Sortierung und beim Hektolitergewicht unterschieden sich Winter- und Sommerbraugerste kaum. Im Proteingehalt zeigt sie ein etwas höheres Niveau gegenüber Sommergerste. Die Bemessung der Stickstoffgabe ist somit deutlich schwieriger.
In der Praxis haben sich Stickstoffgaben je nach Standort und Vorfrucht von bis zu 80 Kilogramm je Hektar bewährt. Düngen sollte man ebenfalls mit einer Gabe zu Vegetationsbeginn. Stickstoffdüngungen nach Schossbeginn sind kritisch zu sehen.
Derzeit werden zwei Winterbraugersten in größeren Mengen von der Brauindustrie akzeptiert. Die sehr kurze Sorte KWS Scala (Die Saat) zeigt eine gute Krankheitstoleranz. Sie ist jedoch nur wenig standfest (AGES-Note 7,5).
Die österreichische Züchtung Monroe (Saatbau) ist standfester und etwas ertragreicher als KWS Scala. Schwächen zeigt sie aber bei der Gesundheit. Gegenüber der Netzfleckenkrankheit und Zwergrost ist sie stärker anfällig.
Sortenempfehlung Winterfuttergerste
Zweizeilige Sorten
Mehrzeilige Sorten
- Lentia (Saatbau): derzeit ertragsstärkste zweizeilige Liniensorte, standfest, sehr strohstabil, schöne Kornausbildung, für alle Regionen geeignet
- Zita (Probstdorfer SZ): standfest, sehr gesund, niedriges Hektolitergewicht (AGES-Note: 7), für alle Regionen geeignet
- Caribic (Die Saat): spätreif, sehr standfest (AGES-Note: 2), sehr tolerant gegen Netzflecken, bewährte Sorte für das Westbahngebiet
Mehrzeilige Sorten
- Finola (Probstdorfer SZ): derzeit ertragsstärkste mehrzeilige Liniensorte, frühreif, sehr strohstabil, mittlere Gesundheit, schöne Kornausbildung, für alle Regionen
- KWS Meridian (Die Saat): ertragstreue Liniensorte, langstrohig, nur mittel standfest, niedriges Hektolitergewicht, auch für trockene Standorte
- Michaela (Saatbau): etwas knappe Winterhärte, kurz, blattgesund, sehr standfest (AGES-Note: 3), niedriges Hektolitergewicht, Alpenvorland