Wie schneidet Güllefeststoff als Einstreu in Liegeboxen wirtschaftlich ab?
Feststoff als Liegeboxeneinstreumaterial
Die Kuhanzahl hat einen großen Einfluss auf den Gülleanfall und in Folge auf die Auslastung eines Separators. In der dargestellten Kalkulation wird von einem 5,5 kW Separator in Eigenmechanisierung ausgegangen. Die Leistung für die Gewinnung eines als Einstreu geeigneten Feststoffes wird mit 8 m³ Rohgülle pro Stunde angesetzt.
Kalkulationsbeispiel
In der Kalkulation wird ein Einstreubedarf von 1 Kilogramm pro Kuh und Tag unterstellt, die Strohkosten werden mit 100 Euro pro Tonne angesetzt. Unter den getroffenen Annahmen reduzieren sich die Mehrkosten auf etwa 3.948 Euro pro Jahr beim Betrieb mit 30 Milchkühen auf 3.303 Euro pro Jahr beim Betrieb mit 120 Milchkühen.
Welche Aspekte betriebsindividuell berücksichtigen?
- eine mögliche Arbeitszeiteinsparung, aber auch Investitionen zur Verteilung der Feststoffe und allfällige Auswirkungen auf die Eutergesundheit
- die pflanzenbaulichen und betriebswirtschaftlichen Vorteile bei der Gülleausbringung durch den Wegfall der Verdünnung, was auch von den Möglichkeiten zur Verdünnung am Betrieb (Wasserverfügbarkeit) und der durchschnittlichen Feldentfernung abhängt
- die ÖPUL Prämie für bodennahe Gülleausbringung ist nicht berücksichtigt.
Fazit
Wenn man diese Punkte einkalkuliert, erscheint eine wirtschaftliche Gülleseparierung mit Nutzung des Feststoffes als Einstreu mit eigenem fixem Separator ab etwa 60 Milchkühen möglich. Für kleinere Beständen sind mobile Gemeinschaftsanlagen anzustreben.