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15.06.2022 | von Alfred Pöllinger-Zierler, Gregor Huber und Andreas Zehetner, HBLA Raumberg-Gumpenstein

Wert der Wirtschaftsdünger richtig nutzen!?

Wirtschaftsdünger haben in der österreichischen Landwirtschaft im Sinne der Kreislaufwirtschaft und als Basis einer guten Nährstoffversorgung unserer Kulturpflanzen und Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit eine große Bedeutung. Zusätzlich haben die hofeigenen Wirtschaftsdünger aufgrund der aktuell extrem sichtbar gewordenen Energieabhängigkeit der Welt eine noch nie dagewesene wirtschaftliche Bedeutung gewonnen. War bis vor 2-3 Jahren der Kilogramm Stickstoff „nur“ zwischen 0,5 und 1,0 € wert, ist dieser mittlerweile auf schwindelerregende 2,5 bis 3,2€/ kg gestiegen. Werden die anderen Nährstoffe (Phosphor, Kali, Kalzium, …) die ebenfalls in unseren Wirtschaftsdüngern zu finden sind mit bewertet, dann ist eine klassische Milchviehgülle bis zu 16 €/m3 wert. Aber nicht nur deshalb ist es hoch an der Zeit sich mit möglichen Effizienzverbesserungen im Wirtschaftsdüngermanagement zu beschäftigen, sondern auch aufgrund der immer intensiver werdenden Diskussion um die geruchliche Belästigung im Zusammenhang mit der Wirtschaftsdüngerausbringung. In diesem Spannungsfeld steht nun zusätzlich verschärfend die NEC Richtlinie, eine EU-Richtlinie zur Umsetzung bereit. Diese NEC Richtlinie gibt den einzelnen Mitgliedsstaaten Höchstmengenbegrenzungen von Luftschadgasen vor. Damit soll die Feinstaubbelastung in Europa deutlich reduziert werden. Davon betroffen ist neben Schwefeldioxid (SO2), Stickoxid (NOx) und Nicht-Methan-flüchtige Kohlenwasserstoffe (NMVOC) auch der Ammoniak (NH3). Bei Ammoniak ist die Landwirtschaft mit 94% die Hauptemissionsquelle. Ammoniak wird zu den Feinstaub-Vorläufersubstanzen gezählt. Über 40% des Ammoniaks geht dabei bei der Wirtschaftsdüngerausbringung verloren. Damit ist die Ausbringung der am stärksten betroffene Aktivitätsbereich. Aus den Stallungen und den Wirtschaftsdüngerlagern zusammen emittieren rund 50 % der Ammoniakemissionen. Verteilt auf die Tierkategorien, stammen annähernd 60% aus der Rinderhaltung 25 % aus der Schweinehaltung und 10% aus der Geflügelhaltung. Den Rest teilen sich die anderen Tierkategorien. Bis zum Jahr 2030 müssen die Ammoniakemissionen um 12 % bezogen auf das Basisjahr 2005 reduziert werden. 2020 betrugen die Ammoniakemissionen 65,4 kt, der Zielwert liegt bei 55 kt. Damit sind knapp 10,5 kt Ammoniak bis 2030 zu reduzieren.

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Die Gülleausbringung mit Schleppschlauch in Kombination mit Verschlauchung braucht größere geschlossene Flurstücke, begeistert aber mit hoher Leistung (bis zu 120 m3/h) bei gleichzeitig geringst möglichem Bodendruck © HBLA Raumberg-Gumpenstein

Was ist in den kommenden 7 Jahren zu tun?

Um die Anforderungen aus Umweltdiskussion, Nachbarschaftsproblematik im Bereich Geruch, den Anforderungen einer bedarfsorientierten Pflanzenernährung und letztlich der NEC Richt­linie gerecht werden zu können braucht es Anstrengungen in allen Aktivitätsbereichen (Stall-Lager-Ausbringung) und bei allen Tierarten! In der Wirtschaftsdüngerausbringung steckt der stärkste und am raschesten um­setzbare „Hebel“. Damit ist insbesondere die Notwendigkeit der deutlichen Erhöhung des Anteiles an bodennah ausgebrachter Gülle zu verstehen. Derzeit werden auf Grünland weniger als 10 % der Gülle bodennah ausgebracht. Am Acker liegt der Anteil bereits bei 30-35%. Das Ziel muss es sein, dass wir im Grünland wenigstens 45, besser 50% der Gülle in Zukunft bodennah ausbrin­gen. Auf Acker müsste der Anteil zumindest verdoppelt werden.

In der GAP NEU (ab 1.1.2023) wird die mit dem Schleppschlauch bodennah ausgebrachte Gülle wie bisher mit 1,00 €/m3 und die mit dem Schleppschuh ausgebracht Gülle mit 1,40 €/m3 gefördert. Wird die Gülle „eingeschlitzt“ oder direkt eingearbeitet (Güllegrubber), dann wird in Zukunft 1,60 €/m3 bezahlt. Auf unbestellten Ackerflächen ist Festmist und Gülle „unmittelbar“ (innerhalb von 4 Stunden) einzuarbeiten. Um hier eine „Bodenverschmie­rungen“ zu verhindern darf die Ausbringmen­ge 30m3/ha nicht wesentlich überschritten werden und auf der Fronthydraulik sollte ein Spurräumer montiert sein, der das Gülleband oder den Festmist im Räderbereich vorher einarbeitet. Auf Bergbetrieben und in Hanglagen stößt die bodennahe Gülleausbringung an ihre Grenzen. Deshalb gehen die Berechnungen nicht von 100 %, sondern nur von 50 % (Grünland) und 70 % (Acker) bodennah auszubringender Gülle aus.

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Bei Mais in den Bestand düngen funktioniert besonders gut mit dem Schleppschlauchverteiler und reduziert die Verlustraten zusätzlich weil zwischen den Pflanzen ein kühleres feuchteres Mikroklima herrscht. © HBLA Raumberg-Gumpenstein

Damit am Grünland die "Güllewürste" nicht zum Problem werden!?

Damit die am Grünland bandförmig abgelegte Gülle nicht in das Futter einwachsen kann ist die Gülle entweder zu verdünnen (Sommergül­le 1:1) oder bei größeren Transportentfernun­gen die Gülle zu separieren. Auch hinsichtlich Gülleseparierung ist an eine Kubikmeterförde­rung in der neuen GAP Periode vorgesehen, um die hohen Herstellungskosten von 3-5 € pro Kubikmeter entsprechend reduzieren zu können. Spätestens bei Feld-Hofentfernungen von 5 km und mehr wird die Gülleseparierung bereits aufgrund der eingesparten Transport­kosten wirtschaftlich interessant. Der Gülle­feststoff kann auch als Einstreualternative zu Stroh in Tiefboxen verwendet werden. Dabei sind insbesondere bei überbetrieblicher Gül­leseparierung Hygienestandards einzuhalten! Jedenfalls darf kein Güllefeststoff derselben Tierkategorie von anderen Betrieben als Ein­streu mitgeschleppt werden.

Die Infiltrationseigenschaften (Eindringen der Gülle in den Boden) der separierten Gülle sind im Vergleich zu einer unbehandelten Gülle jedenfalls deutlich verbessert und die Neigung zur Futterverschmutzung deutlich reduziert. Unabhängig von der Ausbringtechnik besteht diesbezüglich jedenfalls Handlungsbedarf! Er­gebnisse aus Österreich und der Schweiz zeigen mehrfach, dass breitflächig ausgebrachte Gülle in gleicher Weise, wenn nicht sogar erhöht zur Futterverschmutzung neigt. Faktum ist, dass dieses Problem von den LandwirtInnen deutlich weniger wahrgenommen wird, wie die Streifenbildung bei der bandförmigen Gül­leausbringung.

Wird im Frühjahr die dicke Wintergülle band­förmig ausgefahren und es anschließend nicht oder nicht ausreichend regnet, ist es sinnvoll nach dem Antrocknen der Güllebänder diese mit dem Wiesenstriegel zu zerteilen.

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Diese Eigenbauvariante ist eine geniale Möglichkeit im Zuge der Erstbearbeitung im Frühjahr die Gülle verlustfrei einzuarbeiten. © HBLA Raumberg-Gumpenstein

Verluste reduzieren heißt Nährstoffeffizienz erhöhen!

Milchviehgülle hat je nach Rationsgestaltung, Leistungsniveau und Verdünnungsgrad zwischen 3 und 4 kg Gesamtstickstoff in einem Kubikmeter Gülle. Davon liegt rund 50 % als Ammoniumstickstoff vor, also zwischen 1,5 und 2,0 kg NH4-N/m3 Gülle. Davon gehen bei breitflächiger Ausbringung im Schnitt über viele Versuche hinweg 50 % als Ammoniak in die Luft. D.h. im Schnitt gehen bei einer Ausbringmenge von 20 m3/ha rund 15 kg des gut pflanzenverfügbaren Stickstoffes in die Luft verloren. 50 % dieser Verluste können wir verhindern, wenn die Gülle mit einem Schleppschuhverteiler ausgebracht wird. Konkret formuliert heißt das, dass pro Schnittdüngung bei 20 m3/ha Ausbringmenge 20 bis 25 €/ha umgerechnet in Mineraldüngeräquivalente eingespart werden können (gerechnet mit 2,5 €/kg N). Zusätzlich ist die Ausbringgenauigkeit der bo¬dennahen Verteileinrichtungen deutlich besser als die der herkömmlichen Breitverteiler. Die offiziellen Prüfungen der Verteiler liegen bei einem Variationskoeffizienten meist um 5%, während sehr gute Breitverteiler (Möscha Pen¬delverteiler) bei 8-10% und der Prallkopfvertei¬ler und der Superexaktverteiler bei 18 bis 20% liegen. Auch im Bereich der Wirtschaftsdünger¬technik ist die ONLINE Nährstoffmessung und damit die teilflächenspezifische Düngung be¬reits technisch möglich. Das ist zwar jetzt noch Zukunftsmusik für viele bäuerlichen Betriebe, könnte allerdings in 15 bis 20 Jahren für einige Betriebszweige durchaus schon Standard sein. Die starke Reduktion der Geruchswahrnehmung von bodennah ausgebrachter Gülle ist ein weiterer Vorteil hinsichtlich der Akzeptanz in der Zivilbevölkerung. Damit lassen sich Nachbarschaftskonflikte deutlich reduzieren. Die Nachteile der Technik sind nicht zu verheimlichen. Das zusätzliche Gewicht für Verteiler und Schläuche und ggf. für die Gleitschuhe oder Schitzscheiben liegt je nach Technik zwischen 800 und 1.500 kg bei Fässern zwischen 7,5 und 14 m3 Fassgröße. Die Mehrkosten von 80 bis 100% im Vergleich zu einem einfachen Fass werden durch die 40%ige Investitionsförderung auf den Verteiler etwas abgefedert. Der Ruf nach adäquaten, wirkungsvollen Zusätzen zu unseren Wirtschaftsdüngen, oder bereits bei der Fütterung mit mitverabreicht werden reißt ebenfalls nicht ab. Zumal damit sehr häufig auch die Hoffnung verbunden ist, dass dadurch die Investition in die teure, aufwändige Gülletechnik erspart werden kann. Dazu werden seit Ende 2020 an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein offizielle, wissenschaftlich akkordierte Güllezusatzmitteluntersuchungen auf Geruch- und Ammoniakemissionen durchgeführt. Bis dato gibt es dahingehend noch kein Mittel, das den Anforderungen einer dauerhaften, gesicherten Emissionsreduktion in der Höhe der bodennahen Ausbringtechniken entsprechen würde. Weitere Zusatzmittelprüfungen sind jedenfalls geplant.
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Der Schleppschuhverteiler ist speziell für das Grünland gebaut, kann aber auch auf Ackerland zum Einsatz gebracht werden. Bei großen Strohresten auf dem Acker kommt es allerdings leicht zu Verstopfungen bei den Schuhen. © HBLA Raumberg-Gumpenstein

"Güllewetter" nutzen!

Selbstverständlich gilt es unabhängig von der Ausbringtechnik auch das optimale „Güllewetter“ zu nutzen. Bei feucht-kühlen Witterungsbedingungen sind die Ammoniakverluste zwischen breitflächig und bodennah ausgebrachter Gülle deutlich geringer. D.h. würde es gelingen unsere Wirtschaftsdünger „nur“ zu diesen Zeitpunkten – Temperatur < 15 °C, kein Wind und feucht – auszubringen, dann könnten wir uns die teure Technik sparen. Doch leider ist das in über 50 % der Fälle nicht möglich und letztlich auch nicht beweisbar. Am Hang ist beispielsweise ein Befahren der Flächen bei nassem Gras gar nicht möglich. Deshalb wird bei der Berechnung durch das Umweltbundesamt hier ein pauschaler Minderungseffekt von 20 % mit berechnet.

Zusammengefasst

Stickstoff ist ein wertvoller Pflanzennährstoff, der so gut als möglich im Kreislauf gehalten werden soll. Ammoniak ist eine gasförmige Stickstoffverbindung und entsteht auf mit Kot und Harn vermischten Oberflächen – im Stall, bei der Lagerung und bei der Ausbringung. 94% der Ammoniakemissionen stammen aus der Landwirtschaft. Davon müssen rund 10,5 kt reduziert werden – von 65,4 kt NH3 im Jahr 2020 auf 55 kt NH3 bis 2030. Die Wirtschaftsdüngerausbringung ist dabei besonders gefordert. Über 40% der Emissionen sind diesem Bereich zuzuschreiben. Um dieses Ziel zu erreichen müssen wenigstens 45 % der Gülle im Grünland und 70 % im Ackerland in Zukunft bodennah ausgebracht werden (derzeit rund 15%). Im ÖPUL NEU, gültig ab 2023, wird die Förderung für bodennahe Gülleausbringung attraktiver sein als bisher. Auch die Gülleseparierung wird finanziell unterstützt werden. Bei hohen Transportentfernungen lassen sich die Mehrkosten der Gülleseparierung durch geringere Transport- und Manipulationskosten reduzieren. Festmist muss auf unbestellten Ackerflächen unmittelbar (innerhalb von 4 Stunden!) eingearbeitet werden. Mit der bodennahen Gülleausbringtechnik können bis zu 30 €/ha an Stickstoffverlusten eingespart werden. Die Mehrkosten für die teure etwas umständlicher zu bedienende Technik lassen sich mit der Förderung sowohl bei der Anschaffung der Technik als auch im Betrieb (Ausbringförderung) gut abdecken. Die höhere Stickstoffeffizienz bleibt kostenlos am Betrieb und hilft zudem Umweltschäden (Versauerung und Feinstaub) und Geruchsemissionen (Nachbarschaft!) zu reduzieren.
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Die Schlitztechnik bringt die höchsten Emissions-Minderungswerte und ist auf Ackerland eine gute Alternative zum Schleppschlauch und zur nachfolgenden Einarbeitung. Für Grünland wird diese Technik nicht empfohlen. © HBLA Raumberg-Gumpenstein
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Speziell für die Gülleausbringung auf Grünland auch im hügeligen (nicht steilen!) Gelände wurden Schleppschuhverteiler mit niedriger Schwerpunktlage entwickelt. Die Gefahr der Futterverschmutzung ist durch die Ablage in die Grasnarbe geringer als bei der Breitverteilung! © HBLA Raumberg-Gumpenstein
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Die Güllekonsistenz (Fließverhalten) lässt sich vor allem mit Wasserzusatz oder der Gülleseparierung deutlich verbessern. Rohgülle sollte maximal im Frühjahr bei zu erwartenden Niederschlägen ausgefahren werden. © HBLA Raumberg-Gumpenstein
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In Kombination mit der Verschlauchung kann auch in Hanglagen Gülle bodennah ausgebracht werden, wird aus rechtlicher Sicht aber nicht erforderlich sein © HBLA Raumberg-Gumpenstein
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Die Ablage von Gülle in den angewachsenen Bestand ist mit dem Schleppschuhverteiler gut möglich. Die Gülle sollte dafür möglichst dünnflüssig sein, damit sie gut in den Boden infiltrieren kann. © HBLA Raumberg-Gumpenstein
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Die Gülleausbringung mit Schleppschlauch in Kombination mit Verschlauchung braucht größere geschlossene Flurstücke, begeistert aber mit hoher Leistung (bis zu 120 m3/h) bei gleichzeitig geringst möglichem Bodendruck © HBLA Raumberg-Gumpenstein
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Bei Mais in den Bestand düngen funktioniert besonders gut mit dem Schleppschlauchverteiler und reduziert die Verlustraten zusätzlich weil zwischen den Pflanzen ein kühleres feuchteres Mikroklima herrscht. © HBLA Raumberg-Gumpenstein
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Diese Eigenbauvariante ist eine geniale Möglichkeit im Zuge der Erstbearbeitung im Frühjahr die Gülle verlustfrei einzuarbeiten. © HBLA Raumberg-Gumpenstein
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Der Schleppschuhverteiler ist speziell für das Grünland gebaut, kann aber auch auf Ackerland zum Einsatz gebracht werden. Bei großen Strohresten auf dem Acker kommt es allerdings leicht zu Verstopfungen bei den Schuhen. © HBLA Raumberg-Gumpenstein
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Die Schlitztechnik bringt die höchsten Emissions-Minderungswerte und ist auf Ackerland eine gute Alternative zum Schleppschlauch und zur nachfolgenden Einarbeitung. Für Grünland wird diese Technik nicht empfohlen. © HBLA Raumberg-Gumpenstein
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Speziell für die Gülleausbringung auf Grünland auch im hügeligen (nicht steilen!) Gelände wurden Schleppschuhverteiler mit niedriger Schwerpunktlage entwickelt. Die Gefahr der Futterverschmutzung ist durch die Ablage in die Grasnarbe geringer als bei der Breitverteilung! © HBLA Raumberg-Gumpenstein
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Die Güllekonsistenz (Fließverhalten) lässt sich vor allem mit Wasserzusatz oder der Gülleseparierung deutlich verbessern. Rohgülle sollte maximal im Frühjahr bei zu erwartenden Niederschlägen ausgefahren werden. © HBLA Raumberg-Gumpenstein
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In Kombination mit der Verschlauchung kann auch in Hanglagen Gülle bodennah ausgebracht werden, wird aus rechtlicher Sicht aber nicht erforderlich sein © HBLA Raumberg-Gumpenstein
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Die Ablage von Gülle in den angewachsenen Bestand ist mit dem Schleppschuhverteiler gut möglich. Die Gülle sollte dafür möglichst dünnflüssig sein, damit sie gut in den Boden infiltrieren kann. © HBLA Raumberg-Gumpenstein