23.11.2018 |
von Dipl.-Ing. Josef Krogger
Wer Mutterbäume pflanzt, schafft Stabilität
Die Witterung im heurigen Sommer hat es wieder angezeigt: Das Klima wird sich ändern. Damit der Wald überleben kann, ist es wichtig, durch biologische Vielfalt ein vitales Ökosystem für seine vielen Aufgaben und Funktionen zu erhalten. Es geht also darum, unsere Wälder klimafit zu machen. Jeder Waldbesitzer kann einen Beitrag gegenden Klimawandel leisten, indem jede Aufforstung mit "Mutterbäumen“ ergänzt wird. Dafür werden auch Fördermittel von EU, Bund und Land zur Verfügung gestellt. Bei der Aktion "Mutterbaum“ werden Mischbaumarten bei der Bestandesbegründung, sei es Aufforstung oder Naturverjüngung, gepflanzt. Aus diesen Bäumen werden sich in weiterer Folge Samenbäume entwickeln. Diese Samenbäume reichern die Baumartenvielfalt an und werden zukünftig durch ihren Nachwuchs über Naturverjüngung die Widerstandsfähigkeit der steirischen Wälder vergrößern.
Die Pflanzung von selten vorkommenden Baumarten und anderen Mischbaumarten wird seitens der Forstförderung in der Ländlichen Entwicklung unterstützt. Maximal 50 Stück pro Hektar werden, je nach Region und natürlichen Wuchsvoraussetzungen, mit erhöhten Fördersätzen unterstützt. Vor allem Tanne und Eiche sind in weiten Teilen der Steiermark bedroht, können aber eine interessante Alternative zur Fichte sein. Sie erhöhen die Stabilität der Wälder und helfen dabei, das Risiko zu vermindern, plötzlich keine Bäume mehr in seinem Wald zu haben.
Die Pflanzung von selten vorkommenden Baumarten und anderen Mischbaumarten wird seitens der Forstförderung in der Ländlichen Entwicklung unterstützt. Maximal 50 Stück pro Hektar werden, je nach Region und natürlichen Wuchsvoraussetzungen, mit erhöhten Fördersätzen unterstützt. Vor allem Tanne und Eiche sind in weiten Teilen der Steiermark bedroht, können aber eine interessante Alternative zur Fichte sein. Sie erhöhen die Stabilität der Wälder und helfen dabei, das Risiko zu vermindern, plötzlich keine Bäume mehr in seinem Wald zu haben.
Bergahorn
Michael Luidold ist Landesforstdirektor der Steiermark
- Steckbrief. Das helle, harte aber doch leicht zu bearbeitende Holz ist sehr begehrt und vielseitig verwendbar. So wird das Holz als Furnier, im Geräte- und Modellbau sowie als Parkett verarbeitet. Der Bergahorn wächst von der Tieflage bis in die subalpine Stufe auf kalkhaltigen, tiefgründigen Böden und trägt als Mischbaumart mit seiner leicht zersetzbaren Laubstreu zur Humusverbesserung bei.
- Region. In der Aktion: Mutterbaum wird Ahorn in den Bezirken Deutschlandsberg und Südoststeiermark gefördert.
Michael Luidold ist Landesforstdirektor der Steiermark
Zirbe
Stefan Zwettler ist Leiter der Forstabteilung der steirischen Landeskammer
- Steckbrief. Die Zirbe bildet in Gesellschaft mit der Lärche die Baumgrenze und zeichnet sich durch einen besonders feinen Jahrringaufbau aus. Die lichtbedürftige Zirbe wächst sehr gut auf mächtigen, stark bodensauren Rohhumuspolstern. Zirbenholz wird beruhigende Wirkung zugesprochen.
- Region. In der Aktion Mutterbaum wird die Zirbe in den Bezirken Bruck/Mur, Deutschlandsberg, Graz-Umgebung, Hartberg-Fürstenfeld, Murtal, Leoben, Liezen, Voitsberg und Weiz ab einer Seehöhe von 1.600 Metern als seltene Baumart anerkannt und wird gefördert.
Stefan Zwettler ist Leiter der Forstabteilung der steirischen Landeskammer
Eiche
Johann Seitinger, steirischer Landesrat für Land- und Forstwirtschaft
- Steckbrief. Eichen spielen für die Menschen durch ihr hohes Alter und ihre Mächtigkeit über viele Jahrhunderte eine besondere Rolle. Charakteristisch ist die tiefreichende Pfahlwurzel, die der Eiche überaus große Standfestigkeit verleiht. Heute wird das sehr harte, mittel- bis dunkelbraune Kernholz wieder sehr stark nachgefragt und für Holzfässer, im Möbelbau oder für Parkettböden genutzt.
- Region. In der Aktion Mutterbaum wird die Eiche in allen steirischen Bezirken gefördert.
Johann Seitinger, steirischer Landesrat für Land- und Forstwirtschaft
Weißtanne
- Steckbrief. Die Schattbaumart verjüngt sich gerne unter Fichten und Buchen und bildet ein ausgeprägtes Pfahlwurzelsystem aus, das sie sturmfester und trockenresistenter macht. Das Holz ähnelt der Fichte, ist aber frei von Harzeinschlüssen, wodurch sie im Möbelbau als noch hochwertiger gilt. In mehrstufigen, strukturreichen Mischwäldern bildet die Tanne eine ertragreiche Ergänzung zu Fichte und Buche.
- Region. In der Aktion Mutterbaum wird die Weißtanne in allen steirischen Bezirken gefördert.
"Als trockenheitsresistente Baumart erschließt sie mit den Pfahlwurzeln tiefere Bodenhorizonte und ist für das Ökosystem Wald unverzichtbar.“
Franz Titschenbacher ist Präsident der Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft Steiermark
Kirsche
"Mit ihrem weit verzweigten Herzwurzelsystem erschließt die Kirsche die Böden sehr gut. Eine wichtige und interessante Edellaubholzart, wenn sie richtig gepflegt und erzogen wird.“
Carl Croy ist Obmann der steirischen Land&Forst Betriebe
- Steckbrief. Gerade im Biedermeier vor rund 200 Jahren erlebte das rötliche, edle Holz eine besondere Verwendung im Möbelbau und wird auch heute noch für hochwertige Möbel und Furniere verwendet. Die sehr lichtbedürftige Kirsche bereichert die Waldränder und ist ein prägendes Landschaftselement. Die schmackhaften Früchte bieten zahlreichen Tieren Nahrung. Das rasche Höhen- und Dickenwachstum erlaubt erntereife Durchmesser bereits in 50 bis 70 Jahren.
- Region. In der Aktion Mutterbaum wird die Kirsche in allen steirischen Bezirken gefördert.
"Mit ihrem weit verzweigten Herzwurzelsystem erschließt die Kirsche die Böden sehr gut. Eine wichtige und interessante Edellaubholzart, wenn sie richtig gepflegt und erzogen wird.“
Carl Croy ist Obmann der steirischen Land&Forst Betriebe
Edelkastanie
"So edel wie ihr Name sind ihre Früchte und ihr Holz. Bei höheren Durchschnittstemperaturen fühlt sie sich wohl und ist damit eine wichtige Baumart für das Alpenvorland und die tieferen Lagen der SO- Steiermark.“
Paul Lang ist Obmann der Waldverband Steiermark GmbH
- Steckbrief. Die wärmeliebende Lichtbaumart ist typisch in den Weinanbaugebieten verbreitet. In diesen wärmebegünstigten Laubmischwäldern spendet die Edelkastanie reichlich köstliche Esskastanien. Das dauerhafte dunkle Holz ähnelt dem der Eiche und wird auch zu Weinfässern verarbeitet. Der Kastanienrindenkrebs verursacht leider bei vielen Bäumen im mittleren Alter große Schäden.
- Region. In der Aktion Mutterbaum wird die Edelkastanie in allen steirischen Bezirken gefördert.
"So edel wie ihr Name sind ihre Früchte und ihr Holz. Bei höheren Durchschnittstemperaturen fühlt sie sich wohl und ist damit eine wichtige Baumart für das Alpenvorland und die tieferen Lagen der SO- Steiermark.“
Paul Lang ist Obmann der Waldverband Steiermark GmbH
Förderung
Bis zu 11,60 Euro. Die Aktion Mutterbaum fördert die Pflanzung von bestimmten Baumarten mit Beträgen zwischen 6,96 und 11,60 Euro pro Bäumchen. Ein Einzelschutz der Pflanzen ist verpflichtend.
Beratung
Aktion Mutterbaum. Weitere Auskünfte geben die Forstreferate der Bezirkskammern und Bezirksforstinspektionen oder die Webseite der Landeskammer unter www.stmk.lko.at/forst im Service-Bereich "Förderung“.
![[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2018.11.23%2F154296539081198.png]](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image//2018.11.23/154296539081198.png?m=MzYzLDIzOA%3D%3D&_=1542965432)