23.03.2017 |
von Ing. Wolfgang Stromberger
Wasser füllt den Magen
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Während des Wiederkauens
liegt das Futter mehrere
Stunden bis Tage in
den Vormägen. Neben der Nährstoff-
und Faserzufuhr benötigen
die Pansenbakterien ausreichend
Flüssigkeit für ihre Gärtätigkeit. Bei
Temperaturen von 39 bis 40 °C,
einer konstanten Nährstoffzufuhr
durch laufende Durchmischung
und einem Wassergehalt von 86 %
können sie ihre höchste Leistung
erbringen.
Ein rascher Abbau und somit eine hohe Futteraufnahme hängt somit unmittelbar mit einer ausreichenden Wasserversorgung zusammen. Dies ist umso wichtiger, je mehr trockenmassereiche Futtermittel wie Kraftfutter, Heu oder Anwelksilage aufgenommen werden.
Ein rascher Abbau und somit eine hohe Futteraufnahme hängt somit unmittelbar mit einer ausreichenden Wasserversorgung zusammen. Dies ist umso wichtiger, je mehr trockenmassereiche Futtermittel wie Kraftfutter, Heu oder Anwelksilage aufgenommen werden.
Milchkühe mit höchstem Wasserbedarf
Der Wasserbedarf richtet sich in
erster Linie nach der Milchleistung,
der Außentemperatur und dem
Wassergehalt des Futters. Wie aus
Tabelle 1 ersichtlich ist, erreichen
Spitzenmilchkühe auch bei niedrigen
Temperaturen eine Wasseraufnahme
von etwa 100 l pro Tag.
Aber auch der Bedarf der trockenstehenden
Kühe oder Kalbinnen
mit knapp 50 l ist nicht zu unterschätzen.
Grundsätzlich sollte den Tieren sauberes Tränkewasser zur freien Aufnahme jederzeit zur Verfügung stehen. Eine Kuh säuft durchschnittlich 5 bis 8 l/min, es können aber auch bis zu 25 l/min sein, wenn sie in tiefen Zügen von einer freien Wasseroberfläche trinken kann. Wenn möglich, sind deshalb Trogtränken zu bevorzugen. In der Anbindehaltung kann dieses Bedürfnis am ehesten über Schalentränken mit einem ausreichenden Nachfluss von mind. 20 l/min gedeckt werden. In der Laufstallhaltung sind möglichst kurze Wege anzustreben und Tränkeeinrichtungen tiergerecht zu gestalten.
Den höchsten Bedarf haben Kühe nach dem Melken und Fressen. Eine Tränke sollte deshalb unmittelbar nach dem Melkstand und in Reichweite des Fressplatzes (max. 15 m) angebracht sein. Für die melkenden Kühe sollten mindestens zwei Tränken vorhanden sein, wobei zumindest eine Trogtränke mit 10 cm Troglänge je Kuh und maximal 25 Kühen empfohlen wird. Um auch rangniedrigeren Tieren den Zugang zu sichern, sind Sackgassen zu vermeiden und zwei Wasserstellen je abgetrennter Gruppe (Trockensteher) einzuplanen.
Unabhängig vom vorhandenen System sollten die Tränkeeinrichtungen immer sauber sein und täglich auf Verschmutzungen kontrolliert werden. Zu einer sicheren Wassernachlieferung gehört auch ein angepasster Frostschutz der Leitungen und Tränkeeinrichtungen. Je weniger Ausweichmöglichkeiten die Kuh hat, desto öfter muss routinemäßig gereinigt werden. Einzeltränken erfordern eine tägliche Reinigung, große Wassertröge sollten bei entsprechender Kontrolle einmal wöchentlich entleert und gereinigt werden. Da Rinder einen feinen Geruchssinn haben, reagieren sie sofort auf Verunreinigungen.
Grundsätzlich sollte den Tieren sauberes Tränkewasser zur freien Aufnahme jederzeit zur Verfügung stehen. Eine Kuh säuft durchschnittlich 5 bis 8 l/min, es können aber auch bis zu 25 l/min sein, wenn sie in tiefen Zügen von einer freien Wasseroberfläche trinken kann. Wenn möglich, sind deshalb Trogtränken zu bevorzugen. In der Anbindehaltung kann dieses Bedürfnis am ehesten über Schalentränken mit einem ausreichenden Nachfluss von mind. 20 l/min gedeckt werden. In der Laufstallhaltung sind möglichst kurze Wege anzustreben und Tränkeeinrichtungen tiergerecht zu gestalten.
Den höchsten Bedarf haben Kühe nach dem Melken und Fressen. Eine Tränke sollte deshalb unmittelbar nach dem Melkstand und in Reichweite des Fressplatzes (max. 15 m) angebracht sein. Für die melkenden Kühe sollten mindestens zwei Tränken vorhanden sein, wobei zumindest eine Trogtränke mit 10 cm Troglänge je Kuh und maximal 25 Kühen empfohlen wird. Um auch rangniedrigeren Tieren den Zugang zu sichern, sind Sackgassen zu vermeiden und zwei Wasserstellen je abgetrennter Gruppe (Trockensteher) einzuplanen.
Unabhängig vom vorhandenen System sollten die Tränkeeinrichtungen immer sauber sein und täglich auf Verschmutzungen kontrolliert werden. Zu einer sicheren Wassernachlieferung gehört auch ein angepasster Frostschutz der Leitungen und Tränkeeinrichtungen. Je weniger Ausweichmöglichkeiten die Kuh hat, desto öfter muss routinemäßig gereinigt werden. Einzeltränken erfordern eine tägliche Reinigung, große Wassertröge sollten bei entsprechender Kontrolle einmal wöchentlich entleert und gereinigt werden. Da Rinder einen feinen Geruchssinn haben, reagieren sie sofort auf Verunreinigungen.
Wasseraufnahme von Milchkühen in Liter/Tag
Milchleistung | Umgebungstemperatur | ||
5 ° C | 15 ° C | 28 °C | |
Trocken | 43 | 58 | 78 |
15 kg | 62 | 77 | 97 |
30 kg | 76 | 92 | 112 |
45 kg | 96 | 112 | 132 |
Quelle: Dr. Schuster, Grub (Nach Beede 1992 und Meyer 2002)
Wasserqualität und Wassertemperatur
Das Wasser muss deshalb sauber,
frei von Fäulnisstoffen, Kot,
Harn, Parasiten und industriellen
Verunreinigungen sein. Für Tränkewasser
gibt es keine Grenzwerte,
jedoch Orientierungswerte für einen
unbedenklichen Einsatz. Neben
anderen Parametern dürfen
vor allem keine krank machenden
Keime wie z. B. Escherichia coli
oder andere coliforme Keime enthalten
sein. Erhöhte Werte weisen
meist auf Verunreinigungen aus
Oberflächen- oder Abwasser hin
und bedürfen einer raschen Fehlersuche
und Sanierung der Versorgungsanlage.
Die Frage der Wassertemperatur wurde schon oft diskutiert und in der bayrischen Landesanstalt in Grub auch untersucht. Das Wasser sollte demzufolge nicht zu kalt sein, die optimale Temperatur liegt zwischen 8 und 12 °C. Angewärmtes Wasser über 16 °C wurde von den Kühen im Versuch zwar schneller aufgenommen als kaltes Wasser mit 5 °C, die Gesamtaufnahme stieg jedoch nicht an. Dadurch ergab sich auch kein Effekt auf die Futteraufnahme und Milchleistung.
Gravierende Auswirkungen auf das Fressverhalten hat hingegen ein Totalausfall der Tränke, wie Erfahrungen aus der Versuchsstation Futterkamp der LK Schleswig-Holstein zeigen. Demnach hatte eine Gruppe von Kühen aufgrund einer defekten Tränke über einen Zeitraum von 14 Stunden keinen Zugang zum Wasser. Nach der eingeschränkten Wasseraufnahme wurde eine um bis zu 9 % reduzierte Aufnahme an Futtertrockenmasse sowie ein Milchleistungsrückgang festgestellt.
Die Frage der Wassertemperatur wurde schon oft diskutiert und in der bayrischen Landesanstalt in Grub auch untersucht. Das Wasser sollte demzufolge nicht zu kalt sein, die optimale Temperatur liegt zwischen 8 und 12 °C. Angewärmtes Wasser über 16 °C wurde von den Kühen im Versuch zwar schneller aufgenommen als kaltes Wasser mit 5 °C, die Gesamtaufnahme stieg jedoch nicht an. Dadurch ergab sich auch kein Effekt auf die Futteraufnahme und Milchleistung.
Gravierende Auswirkungen auf das Fressverhalten hat hingegen ein Totalausfall der Tränke, wie Erfahrungen aus der Versuchsstation Futterkamp der LK Schleswig-Holstein zeigen. Demnach hatte eine Gruppe von Kühen aufgrund einer defekten Tränke über einen Zeitraum von 14 Stunden keinen Zugang zum Wasser. Nach der eingeschränkten Wasseraufnahme wurde eine um bis zu 9 % reduzierte Aufnahme an Futtertrockenmasse sowie ein Milchleistungsrückgang festgestellt.
Tränke nach der Kalbung
Mit der Abkalbung verlieren
Kühe große Mengen an Flüssigkeit,
wodurch der Wasserbedarf
sprunghaft ansteigt. Neben verschiedensten
Kalbetrunkpräparaten
erreicht man in einfacher
Form auch mit dem Angebot von
20 bis 50 l warmem Wasser einen
optimalen Flüssigkeitsausgleich.
Durch die rasche Pansenfüllung
kann die Gefahr einer Labmagenverlagerung
reduziert und eine
gute Futteraufnahme durch gesteigerte
Fresslust erreicht werden.
Für einen guten Start mit einer
maximalen Futteraufnahme ist somit
entscheidend, dass die Kuh so
schnell wie möglich säuft, frisst
und wiederkaut.
Checkliste Wasserversorgung
ja | teilweise | nein | |
Alle Kühe freien Zugang zur Tränke | |||
Mind. 2 Tränker für melkende Kühe | |||
Mind. 1 Trogtränke/25 Kühe | |||
Lineare Wasserfläche je Kuh mind. 10 cm | |||
Können alle Kühe nach dem Melken saufen? | |||
Tränke im Melkstand | |||
Herrscht Ruhe beim Tränken? | |||
Schalentränker Nachfluss mind. 20l/min | |||
Wasserspiegelhöhe über Stand: 60 -80 cm | |||
Tränker sind sauber | |||
Tränker reinigen mind. 1 mal/Tag |