02.10.2020 |
von DI Gerald Biedermann
Verkaufspreis für Feuchtmais
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Bei Verkauf von Feuchtmais an einen anderen Landwirt stellt sich die Frage nach dem möglichen Verkaufspreis.
Wurde Mais für den Verkauf als Trockenmais angebaut, soll dem Verkäufer zumindest der gleiche Erlös verbleiben, wie beim sonst erst später möglichen Verkauf an das Lagerhaus oder an den Landesproduktenhändler erzielbar wäre. Dazu müssen Trocknungs- und Transportkosten abgezogen werden. Die Druschkosten trägt, wie beim Verkauf als Trockenmais, der Verkäufer.
Trockenmaiserlös
Ein wichtiges Kriterium für die Ermittlung des Erlöses beim Verkauf von Feuchtmais ist die Kornfeuchte bei der Ernte. Neben den Trocknungskosten ist der Gewichtsanteil des im Korn gebundenen Wassers zu berücksichtigen. Anhand des Wassergehaltes kann man die verbleibende Trockenmaismenge errechnen. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Nassmais vor der Trocknung nicht gereinigt wird.
Bei der Berechnung wurde ein vorläufiger Körnermaispreis von 155 Euro je Tonne Trockenmais inklusive Umsatzsteuer, entspricht 137,17 Euro netto, unterstellt. Heuer vergrößert regional eine geringere Nachfrage nach Silomais das Angebot an Körnermais. Neben internationalen Entwicklungen werden auch die tatsächlich geernteten Mengen Einfluss auf die Preisbildung nehmen. Abweichende Preise können mittels der Spalte "Preisänderung bei Trockenmaispreis +/- 10 Euro/t" berücksichtigt werden.
Trocknungskosten
Beim Verkauf als Trockenmais fallen Trocknungskosten an. Die unterstellten Trocknungskosten betragen bei 25% Kornfeuchte brutto (Unterstellung 13% Umsatzsteuer) 27 Euro/t Feuchtmais, bei 30% sind es 32 Euro/t und bei 35% Kornfeuchte 37 Euro/t Feuchtmais. Fallen beim alternativen Abnehmer höhere oder geringere Trocknungskosten an, kann der Feuchtmaispreis entsprechend gesenkt oder erhöht werden. Vielfach liegt die Kornfeuchte beim Verkauf als Trockenkörnermais niedriger als bei der wegen der Silierung vorgezogenen Ernte. Ist aufgrund der Witterungseinschätzung mit einer Reduktion der Kornfeuchte bei späterer Ernte als Trockenkörnermais zu rechnen, so würde jedes eingesparte Prozent an Wassergehalt den abgeleiteten Feuchtmaispreis um zirka 3,1 Euro/t erhöhen.
Sollen die Trocknungskosten beim Verkauf zwischen Landwirten "aufgeteilt" werden, so kann man den Preis aus der dritten Spalte heranziehen.
Transportkosten
Bei Verkauf ab Feld gehen die Transportkosten zu Lasten des Käufers. Sie sind beispielhaft mit 3,04 Euro/t angesetzt. Die Transportkostenersparnis des Verkäufers ist daher beim in der Tabelle ersichtlichen abgeleiteten Feuchtmaispreis schon abgezogen. Bei Verkauf frei Übernahmestation gehen die Transportkosten zu Lasten des Verkäufers. In diesem Fall sind die errechneten Feuchtmaispreise um die abgezogenen Transportkosten zu erhöhen.
Preisabweichungen vom angesetzten erwarteten Trockenmaispreis von 155 Euro/t inklusive Umsatzsteuer kann man entsprechend den Werten in der Spalte "Preisänderung bei Trockenmaispreis" durch Änderung des entsprechenden Feuchtmaispreises berücksichtigen.